Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
auf dem winzigen Bildschirm der Konsole Ponda Babas Gesicht. Aus dem Lautsprecher plärrte Babas nervös klingende Stimme.
    »Evazan, jemand steht vor unserer Tür!«
    »Unserer Tür?« wiederholte der Arzt.
    »Am Seetor unter der Burg. Er sagt, sein Aquagleiter hat eine Panne. Er möchte von unserem Kom aus den Abschleppdienst rufen.«
    »So, sagt er das?« murmelte Evazan. »Auf den Schirm!«
    Ponda drückte an seiner Konsole einen Knopf, und der Monitor zeigte das Seetor. Am einzigen Pier der Burg hatte ein kleines, repulsorgetriebenes Wasserfahrzeug angelegt. Am massiven Tor stand ein überaus eindrucksvoller menschlicher Mann.
    Er war sehr groß und athletisch gebaut, was durch seinen enganliegenden Overall noch unterstrichen wurde. Er hatte ein feingeschnittenes, hübsches Gesicht, einen wohlgeformten Kopf und blonde Haare.
    Evazan betrachtete den Mann mit sichtlichem Interesse und holte dann per Knopfdruck Pondas Bild auf den Monitor zurück.
    »Er soll heraufkommen«, befahl er. »Aber laß ihn nur ins Foyer. Und behalte ihn im Auge.«
    »Halten Sie das für klug, Doc?« fragte Ponda.
    »Tu einfach, was ich dir sage!« Evazan schaltete das Kom ab und wandte sich an den Senator. »Vielleicht werden Sie mehr sehen, als Sie hoffen konnten«, sagte er aufgeregt. »Vielleicht werden Sie heute den Höhepunkt meiner Forschungsarbeit erleben!«
    Er eilte aus dem Labor, gefolgt von dem verdutzten Senator. Sie betraten die große Eingangshalle der Burg. In die Wand neben dem Haupteingang war ein Kontrollpult mit einem Überwachungsmonitor eingelassen. Ponda Baba war bereits dort und betrachtete das Bild, das den Raum hinter der Tür zeigte.
    In einem kleinen, leeren Vorraum der Eingangshalle stand ihr blonder Besucher und wartete geduldig.
    Evazan blickte über Pondas Schulter auf den Mann. Seine Augen leuchteten begeistert auf.
    »Er ist perfekt!« rief er. »Was für ein unglaubliches Glück!«
    Er griff an Ponda vorbei und legte am Kontrollpult einen Schalter um. Von der Deckenlampe des Vorraums zuckte ein karmesinroter Strahl nach unten und traf den Kopf des blonden Mannes. Augenblicklich verlor er das Bewußtsein und brach zusammen.
    »Haben Sie ihn etwa umgebracht?« keuchte der andoanische Senator entsetzt.
    »Nur betäubt«, erwiderte der Arzt beruhigend. Er sah Ponda an. »Hilf mir, ihn nach unten zu tragen.«
    Er griff nach der Türklinke, aber eine haarige Pranke packte seinen Arm und hielt ihn fest.
    »Einen Moment, Doc«, knurrte Ponda. »Sie wollen den Transfer an ihm vornehmen, nicht wahr?«
    »Er scheint mir perfekt geeignet zu sein«, gestand Evazan. »Warum nicht?«
    »Nein, Doc«, schnappte Ponda. »Nehmen Sie mich!«
    Evazan musterte seinen ehemaligen Partner. »Was soll das heißen?«
    »Sie haben mir versprochen, daß ich der erste sein werde. Sie haben mir einen Körper mit einem gesunden Arm versprochen. Nur deswegen habe ich Sie zu meinem Planeten gebracht, Ihnen geholfen, das Labor einzurichten, und Ihr Leben geschützt. Sie haben mich auf Tatooine einen Arm gekostet. Sie schulden mir etwas. Es wird Zeit, daß Sie Ihre Schuld begleichen.«
    »Aber wie, Ponda?« fragte er. »Mein perfektes Exemplar hat gerade an meine Tür geklopft. Es ist hier!«
    »Dann haben wir beide Glück, Doc«, antwortete Ponda. »Sie haben Ihres. Ich habe meins.«
    Die Miene des Arztes verriet, daß er verstand. Wie ein Mann drehten sich beide zu dem aqualishanischen Senator um.
    Der Senator hatte ihr Gespräch mit wachsender Besorgnis mitgehört. Als sie ihn ansahen, verzerrte Entsetzen sein Gesicht.
    »Er ist nicht besonders jung«, bemerkte Evazan kritisch.
    »Aber er gehört zur herrschenden Klasse«, erinnerte Ponda. »Ich bekomme einen Arm und zusätzlich auch noch Macht.«
    »Das… das meinen Sie doch nicht im Ernst, oder?« keuchte der Senator.
    »Oh, doch«, sagte der Arzt und zog seinen Blaster. »Ich gratuliere Ihnen. Sie werden helfen, einen großen wissenschaftlichen Fortschritt zu erzielen.« Er wedelte mit der Waffe. »Nach Ihnen, bitte.«
    »Sie können das nicht tun!« rief der Senator, während sie die Treppe zum Labor hinuntergingen. »Was ist mit Ihrer Finanzierung? Ihrem Schutz?«
    »Ich werde in Zukunft weder das eine noch das andere brauchen«, erwiderte der Arzt. »Ich kann mir endlich eine völlig neue Identität zulegen. Mich von diesem entstellten Gesicht befreien. Ich werde endlich die Kopfgeldjäger los und kann den Planeten verlassen – mit einem Geheimnis, das die Galaxis verändern

Weitere Kostenlose Bücher