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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Himmel rasen zu sehen.
    Die Droiden des alten Ben Kenobi hatten es also doch geschafft, Tatooine zu verlassen, erkannte Nadon. Er sah dem Schiff mehrere Momente nach, um sich zu vergewissern, daß es nicht von der planetaren Artillerie beschossen wurde. Als er sicher war, daß der Falke entkommen war, folgte er den Sturmtrupplern zu den Andockbuchten.
    Vor den Andockbuchten hatte sich ein imperialer Captain vor Dutzenden von Sturmtrupplern und Hafenbeamten aufgebaut und brüllte in rasender Wut: »Wie konnte das passieren? Wie konnten Sie alle vier entkommen lassen? Jemand wird dafür bezahlen müssen, und ich werde es nicht sein!«
    Nadon entdeckte am Rand der Menge Lieutenant Alima. Er stand nervös da und blickte zu Boden. Niemand trat vor, um die Verantwortung für Solos Flucht zu übernehmen, und der haßerfüllte Ausdruck in den Augen des Captains verriet, daß er einen Sündenbock brauchte.
    Das Böse des Imperiums wird sich gegen sich selbst richten. Ein Mann ist sein Werk. Du kannst das Gesetz des Lebens nicht brechen.
    Nadon erkannte, was er tun mußte. Er konnte keinen Menschen töten, aber er konnte Alima aufhalten. Er konnte die Karriere des Mannes zerstören und dafür sorgen, daß er noch weiter degradiert wurde.
    Nadon rief dem imperialen Captain zu: »Sir, gestern nacht habe ich Lieutenant Alima informiert, daß ein Frachter unter dem Kommando von Han Solo mit zwei Droiden an Bord den Planeten verlassen will. Ich vermute, daß die Nachlässigkeit Ihres Lieutenants, die Solo die Flucht ermöglichte, nicht auf Unfähigkeit beruht, sondern kriminelle Hintergründe hat.«
    Nadon sah Alima an und fragte sich, ob er mit dieser Anschuldigung durchkommen würde. Nadon hatte ein fotografisches Gedächtnis. Er würde sich nie in den Fallstricken seiner eigenen Lügen verfangen, solange er diese Lügen sorgfältig auswählte.
    »Nein!« schrie Alima und warf Nadon einen flehenden Blick zu, der tiefes Entsetzen verriet. Der imperiale Captain fixierte Alima bereits mit einem finsteren Blick. Die Sturmtruppler wichen zurück, bis sich die beiden Männer allein gegenüberstanden.
    Der Captain sah wieder Nadon an. »Würden Sie das unter Eid wiederholen, Bürger?«
    »Jederzeit«, versicherte Nadon, der bereits einen Plan hatte, wie er seine Falschaussage vor einem Militärgericht mit glaubwürdigen Fakten untermauern konnte. Die beiden hatten sich allein in Nadons Haus getroffen. Zweifellos hatte Alima sein Treffen mit Nadon in seiner persönlichen Logdatei vermerkt. Nadon wußte, daß die Ithorianer – eine Rasse friedfertiger Feiglinge – als leicht einzuschüchtern galten. Nadon konnte behaupten, daß Alima ihm diese Information unter Folter abgepreßt hatte. Seine Schrammen und blutigen Stielaugen würden fraglos beweisen, daß er gefoltert worden war. Es bestand eine gute Chance, daß Alima degradiert – vielleicht sogar eingesperrt werden würde.
    Der Captain richtete seinen Blick wieder auf Alima und sagte: »Sie wissen, was Lord Vader tun würde, wenn er hier wäre.« Ehe Nadon Zeit zum Blinzeln fand, zog der Captain seinen Blaster und schoß dreimal auf Lieutenant Alima. Blut und Fetzen verbrannten Fleisches spritzten über den Hof.
    Nadon war vor Schock wie gelähmt. Zu spät dämmerte ihm, daß der Captain kein Interesse an einem Gerichtsverfahren hatte. Er brauchte lediglich einen Sündenbock.
    »Ich erwarte, daß Sie Ihre Aussage zu Protokoll geben«, sagte der Captain. Momaw Nadon stand blinzelnd da, unfähig, sich zu bewegen, und die Sonnen schienen erkaltet zu sein. Er schwankte benommen. Die Sturmtruppen entfernten sich und marschierten offenbar zu einem Transporter, um Tatooine zu verlassen. Das Gesetz des Lebens hallte wie eine Litanei in Nadons Kopf. »Für jede Pflanze, die bei der Ernte stirbt, müssen zwei neue gesät werden.«
    Nadon wußte, daß seine Tat nach Strafe verlangte. Das Blut eines Mannes klebte an seinen Händen, und von einer derartigen Schuld konnte man sich nicht so ohne weiteres reinwaschen. Aber gewiß würden die Bafforr ihn verstehen. Gewiß würden sie ihm vergeben.
    Schließlich, ehe die imperialen Medis eintreffen konnten, zwang Nadon seine Beine, sich zu bewegen. Benommen trat er zu dem noch warmen Leichnam, bückte sich und zog zwei goldene Nadeln aus seinem Gürtel. Er stach die Nadeln in das tote Fleisch und entnahm die genetischen Proben. Auf Ithor gab es Kloningtanks, in denen er Duplikate von Alima heranzüchten konnte. Als Strafe würde Nadon Alimas

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