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Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Zwillingssöhne großziehen. Vielleicht würden sie im Lauf der Zeit weise und sanftmütig werden und als Priester auf Ithor dem Gesetz des Lebens dienen.
    Nadon verstaute die Nadeln in seinem Werkzeuggürtel und machte sich dann auf den Rückweg zu seiner Biosphäre. Es gab noch so viel zu tun, bevor er Tatooine verlassen konnte – er mußte seine Aussage unter Eid vor dem Imperialen wiederholen, die Pflanzen für den Transport fertigmachen, Hubbakürbissamen in der Wildnis aussäen.
    Scharfer Wind kam auf und blies ihm den Wüstensand ins Gesicht. Nadon schloß die Augen und erlaubte sich für einen Moment, sich in den Erinnerungen an seine Frau zu verlieren, wie sie ihn bei seiner Verbannung von Ithor umarmt hatte, und in der Erinnerung erfreute er sich am Duft seines jungen Sohnes. »Ich werde hier auf dich warten, bis du zurückkehrst«, hatte sie gesagt. Und zum erstenmal seit Jahren wich die Last von Momaw Nadons Schultern, und er bewegte sich frei und unbeschwert. Er war auf dem Weg nach Hause.

Brenne, mein Herz, für mich:
Die Geschichte des Barkeepers
David Bischoff

     
    Auf seinem Weg zur Arbeit wurde Wuher, Barkeeper der Nachmittagsdoppelschicht in der Mos Eisley Raumhafenbar, belästigt. Um die Sache noch schlimmer zu machen, handelte es sich bei dem Belästiger um den denkbar unerfreulichsten Vertreter des intergalaktischen Abschaums, der sich in dieser unerfreulichsten aller Städte ein Stelldichein gab.
    Aus den fahlen Schatten der Gasse peitschte ein elastischer Tentakel und legte sich leicht, aber dennoch stark genug, um ihn festzuhalten, um seinen Knöchel. Wuher griff automatisch nach dem Schlagstock, der hinten in seinem Gürtel steckte. Es war immer ratsam, irgendeine Waffe zu tragen, wenn man sich in den Seitenstraßen eines Paradieses für Beutelschneider und Strolche wie Mos Eisley bewegte. Allerdings ließ ihn die klägliche Stimme, die hinter den Mülltonnen an der Wand hervordrang, innehalten.
    »Bitte, Sir. Ich will Ihnen nichts tun. Ich bitte demütig um Asyl.«
    Wuher blinzelte. Er rieb sich mit seinem schmutzigen Ärmel die verquollenen Augen. Er hatte gestern nacht zuviel von seinem Selbstgebrannten getrunken und prompt verschlafen. Ein Kater quälte ihn, und er war nicht in der Stimmung, sich mit Gesindel auseinanderzusetzen, das um Unterkunft oder Almosen bettelte.
    »Laß mich los«, knurrte er. »Wer zur Hölle bist du eigentlich?« Wuher war ein mürrischer Einzelgänger, der sich für seine Mitgeschöpfe nicht sonderlich interessierte. Andererseits zeigte er gelegentlich eine recht aggressive Neugierde. Eine Eigenschaft, die sein Arbeitgeber, der Wookiee Chalmun, überaus nützlich fand, sofern es um die chemischen Experimente ging, die zu Wuhers Arbeit gehörten. Allerdings hatte ihm Chalmun mehrfach prophezeit, daß ihm seine Neugierde eines Tages zum Verhängnis werden würde.
    »Ich bin C2-R4«, quäkte die Stimme, gefolgt von einer sonderbaren Mischung aus Pfeif- und Klicklauten. »Ich bin den Jawas entkommen, die mich ausschlachten und meine Einzelteile verkaufen wollten, obwohl ich unversehrt von außergewöhnlicher Leistungsfähigkeit bin – ganz zu schweigen von dem Wert, den mein Bewußtsein hat. Glücklicherweise benutzten die Jawas einen korrodierten Hemmbolzen, der versagte und mir die Flucht ermöglichte.«
    Wuher trat einen Schritt in die Schatten und wartete, bis sich seine Augen nach der grellen Helligkeit, die zu den bezauberndsten Eigenheiten des Planeten Tatooine gehörte, an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnten. Dort, zwischen den Müll-, Plastik- und Metallcontainern, hockte das bizarrste Ding, das Wuher je gesehen hatte. Und Wuher hatte für seinen Geschmack schon viel zu viele von diesen elenden Technoratten gesehen.
    »Du… du bist ein verdammter Droide !« stieß er hervor.
    Das Metallwesen zog abrupt seinen elastischen Tentakel zurück und duckte sich, erschrocken über Wuhers heftige Reaktion.
    »Äh, ja, Sir, das bin ich in der Tat. Aber ich versichere Ihnen, ich bin kein gewöhnlicher Droide. Meine Anwesenheit auf Tatooine ist die Folge eines Irrtums von geradezu kosmischem Format.«
    Der Rumpf des Droiden war gedrungen und rundlich und ähnelte der Stromlinienform der R2-Einheiten. Aber damit endete die Ähnlichkeit schon. An den Seiten des Roboters wölbten sich Kolben und kastenförmige Anhängsel wie Balkone zwischen zwei peitschenähnlichen Metalltentakeln und zwei Displays, über die permanent Zahlen flimmerten. In der Mitte

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