Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturm über Tatooine

Sturm über Tatooine

Titel: Sturm über Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
sonnenenergiebetriebene Friteuse gefunden hatte. Angehörige von Rassen aus allen Winkeln der Galaxis wanderten durch die schattigen Gänge dieses improvisierten Labyrinths. An einem Stand zeigte ein leichengesichtiger Durosianer einem neugierigen menschlichen Touristenpaar Ketten aus beige-grauen »Sandperlen« und verblichenem blauen Glas; an einem anderen Stand wand sich eine fast nackte gamorreanische Bauchtänzerin auf einer gelbgestreiften Decke zu den bewundernden Pfiffen einer Gruppe Sullustaner, die zu den vielen Rassen gehörten, die Gamorreaner attraktiv fanden.
    Aber mehr als alles andere war es die Atmosphäre der Gefahr, die über dem Platz lag, der Unruhe, der Wachsamkeit, die von Trevaggs Höckern wie drogenversetzter Wein aufgesaugt wurde. Nach einem Spaziergang über den Marktplatz fragte er sich stets, ob er den imperialen Dienst nicht quittieren und wieder auf Jagd gehen sollte.
    Aber wie immer sah er sich genauer um und stellte fest, daß viele von diesen Leuten zerschlissen oder zerlumpte Wüstenkleidung trugen. Er strich über sein neues Jackett aus dunkelgrüner Yullraseide, seine enganliegende, maßgeschneiderte Hose, und überlegte es sich noch einmal. Er würde auf diesem elenden Felsbrocken vielleicht kein großes Vermögen verdienen, aber zumindest ein kleines.
    Und die Gelegenheit würde kommen.
    Sie war sogar schon gekommen.
    Sein Puls beschleunigte sich, als er an die Schwingungen dachte, die er vor zwei Wochen bei seinem Spaziergang über den Markt aufgefangen hatte. Er mußte sich lediglich wie ein Jäger verhalten, sagte er sich, und geduldig warten. Die Chance seines Lebens war gekommen, und wenn er wartete, würde sie zurückkehren.
    Falls alles nach Plan lief.
    Der Mittelsmann von Jabba dem Hutt, ein extrem fettleibiger Sullustaner namens Jub Vegnu, wartete auf ihn an Pylokams Biokostbude. Pylokam, ein alter, zerbrechlicher Mensch in schmutzfarbenen Lumpen und einem abscheulichen orangefarbenen Schal, bot schon seit Jahren voller Optimismus seine Fruchtsäfte und dampfenden Gemüsebällchen feil, während es an den Nachbarständen fetttriefende Taurückenrippchen und supersüße Beignets zu kaufen gab – kein Zucker, kein Salz, keine künstlichen Aromastoffe und keine Kunden. Selbst Jabba hatte es aufgegeben, von seinem nichtexistenten Profit Prozente einzutreiben.
    Vegnu lehnte an seinem Tresen und verzehrte einen Karamel-Pkneb – etwas, das Pylokam niemals verkaufen würde –, und der Saft lief ihm am Kinn hinunter, sofern man seine untere Gesichtspartie überhaupt als Kinn bezeichnen konnte. Bei Pylokam konnten sie absolut sicher sein, daß niemand sie störte.
    »Ich brauche einen Mittelsmann für ein Immobiliengeschäft«, sagte Trevagg mit seiner rauhen, monoton klingenden Stimme. »Die Übernahme erfolgt in drei Tagen, unbedingte Geheimhaltung ist erforderlich. Zehn Prozent aller Folgeeinnahmen gehen an Jabba.«
    Sie feilschten eine Weile um die Prozente und die Geheimhaltungsvereinbarung. Trevagg wußte genau, daß, wenn der Präfekt oder gewisse andere Mitarbeiter der imperialen Verwaltung von dem Geschäft erfuhren, sie ihn höchstwahrscheinlich überbieten würden, noch bevor sich die verwitwete Modbrek überhaupt zum Verkauf entschieden hatte. Schließlich wurde Trevagg die Geheimhaltung garantiert, was immer das auch wert sein mochte, aber auf Kosten von vier weiteren Prozentpunkten. Unter diesen Bedingungen, dachte er bitter, würde er ein Jahr brauchen, um seine Investition wieder hereinzuholen…
    »Ist das alles?« fragte der Sullustaner und leckte die letzten Reste Karamel und Fett von seinen plumpen Fingern.
    Trevagg zögerte, und der Mittelsmann bewies fast gotalische Sensitivität, denn er neigte den Kopf und wartete auf seine nächsten Worte. Er schien zu spüren, dachte Trevagg, daß ihn ein noch größeres Geschäft erwartete.
    »Nicht… ganz.«
    Es gab keinen Grund, den Marktplatz visuell zu überprüfen. Trevagg wußte, daß die Schwingungen, die er vor zwei Wochen gespürt hatte, jene übermächtige, schreckenerregende Aura, im Moment nicht in der Nähe war. Und er wußte nicht, wann sie zurückkehren, wann die Person – die Kreatur – die diese Schwingungen erzeugt hatte, wieder nach Mos Eisley kommen würde.
    Aber er mußte bereit sein, wenn es soweit war.
    »Ich brauche einen Mittelsmann für ein anderes Geschäft«, sagte er bedächtig.
    »Was für ein Geschäft?«
    »Das kann ich nicht sagen.« Er hob die Hand, um Vegnus ungeduldigen Protest

Weitere Kostenlose Bücher