Sturm über Tatooine
schon im Keim zu ersticken. »Noch nicht. Aber ich brauche jemanden, der an meiner Stelle handelt, wenn es zu einer Situation kommt, in der von mir, als Beamter der imperialen Regierung, erwartet wird, daß ich lediglich meine Pflicht erfülle.«
»Ah.« Vegnu lehnte sich an den Verkaufsstand. »Aber ein Zivilist, der an Ihrer Stelle handelt, würde belohnt werden?«
» Großzügig belohnt«, versicherte Trevagg, und sein Puls beschleunigte sich wieder bei dem Gedanken an die Höhe der Belohnung. »Und der Auftrag dürfte, sagen wir, Ihren Fähigkeiten entsprechen.«
»Wieviel?«
»Zwanzig Prozent.«
»Pah…«
»Fünfundzwanzig«, erhöhte Trevagg. »Und für diese fünf verlange ich absolute Diskretion.«
»Was Sie betrifft?«
»Und was die… Art des Auftrags betrifft.«
Die Art des Auftrags, dachte Trevagg ein paar Minuten später auf dem Rückweg zum Verwaltungsgebäude. Das ist der delikate Aspekt dieses Geschäfts. Die Aufgabe selbst war einfach. Es ging darum, den imperialen Mufti dieses Sektors über jemanden zu informieren – jemanden, den das Imperium schon seit langem suchte.
Die Aura, die er vor zwei Wochen hier auf dem Marktplatz erspürt hatte, war wie ein Juwel gewesen, das im Dreck lag und von ihm gefunden wurde; die Schwingungen selbst waren wie der Duft eines Parfüms, das er früher, unter anderen Umständen, gerochen und niemals vergessen hatte. Das Problem war natürlich, seinen Mittelsmann davon abzuhalten, dieses Juwel – diese eine Information, diesen Namen – in die eigene Tasche zu stecken.
Trevagg der Gotal wußte, daß er bei dieser Person, für die eine derart hohe Belohnung winkte, daß sie den Grundstein für ein wahrhaft großes Vermögen legen konnte, überaus vorsichtig sein mußte.
Vor zwei Wochen, bei seinem Spaziergang über den Marktplatz, hatte er die unverkennbaren Schwingungen eines Jedi-Meisters gespürt.
»Eine Dame möchte Sie sprechen«, informierte ihn die Rezeptionistin im Foyer, als Trevagg in das Verwaltungsgebäude zurückkehrte. Nach der glühenden Mittagshitze auf den Straßen kam ihm die Präfektur schattig und kühl vor – die Solardeflektoren auf dem Dach wurden erst ab drei oder vier Uhr nachmittags richtig gefordert. Ohne die mit Disketten vollgestopften Regale, die staubigen Ausdrucke, die aus den an der Wand gestapelten Kartons quollen – und ohne die fast greifbare Atmosphäre aus Enttäuschungen, schmutzigen Hoffnungen und kleinlicher Bosheit – hätte es sogar Spaß gemacht, die Büros zu betreten und der Hitze zu entkommen.
Nur noch eine kleine Weile, dachte Trevagg auf dem Weg zu seinem Büro. Nur noch eine kleine Weile muß ich es an diesem Ort aushalten. Es war kein Ort für einen Jäger, kein Ort für einen richtigen Gotal.
Er mußte nur noch diese letzte Jagd erfolgreich beenden, seine letzte Beute erlegen, dem Imperium die Information über diesen Jedi zuspielen, wer immer er auch sein mochte…
Trevagg wußte, daß er kein Durchreisender gewesen war. Nachdem er die Schwingungsspur des Jedi auf dem Marktplatz verloren hatte – jenes durchdringende, seltsame Summen in seinen Höckern, das von der Konzentration der unbekannten Macht, der Magie der Jedi, stammte, wie er seit langem wußte – hatte er die Andockbuchten aufgesucht und sich vergewissert, daß in den letzten Stunden kein Raumschiff gestartet war. Als Steuer- und Gebühreneintreiber hatte er Zugang zu den Passagierlisten und persönlich jeden Reisenden überprüft.
Und in den zwei Wochen, in denen er jeden Winkel von Mos Eisley durchstöbert hatte, war er nie wieder auf jene Schwingungen gestoßen.
Also mußte sich die betreffende Person noch immer auf dem Planeten aufhalten, irgendwo außerhalb der Stadt. Es mußte jemand sein, der beispielsweise zum Einkaufen nach Mos Eisley gekommen war.
Trevagg war ein Jäger. Er konnte warten.
Er war noch immer ganz mit diesen Überlegungen beschäftigt, ohne einen Gedanken an die Dame und den zweifellos langweiligen Grund für ihren Besuch zu verschwenden, als er sein Büro betrat – und sich Hals über Kopf verliebte.
Ihre Schwingungen erfüllten das ganze Zimmer, noch ehe sie sich zu ihm umdrehte. Es war eine berauschende, eine sinnverwirrende Mischung aus milchiger Wärme und bebender Verwundbarkeit, die ihn förmlich durchflutete, eine elektrospektrale Aura, die wie eine rosa Teelablume erblühte, eine unschuldige und unbewußte Sexualität, die Trevagg fast umwarf.
Sie drehte sich um, schlug die weiße Gaze
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