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Sturm ueber Thedra

Sturm ueber Thedra

Titel: Sturm ueber Thedra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stuhr
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ermordet! - Teri im Moor ertrunken! - Teri durchnäßt und erfroren im Schilf. Mit leisen Rufen feuerte er Hund immer wieder an, weiterzusuchen, sich zu beeilen! Zielstrebig bahnte sich das Tier seinen Weg durch die hochstängligen Sumpfpflanzen, und grenzenlos war Fakuns Erleichterung, als er den Schilfgürtel verließ, wieder festen Boden unter den Füßen spürte und freie Sicht hatte. - Teri hockte am Ufer eines Baches und spielte mit einem Eisstückchen!
    Leise, um Teri nicht zu erschrecken, hatte er Hund zu sich gelockt und war näher herangegangen ...

    Teri nahm Fakun mit zur Nische. Die Strapazen der Wanderung waren ihm anzusehen, nur gut, dass sie schon etwas zu essen zubereitet hatte. Eilig gab sie ihm ihren Topf. - Der Brei darin war noch warm.
    Fakun nahm das Essen dankbar an, doch zu Teris Erstaunen gab er zuerst zwei Löffel voll davon auf einen flachen Stein. Der Hund hatte das Essen gewittert und machte sich sofort über seinen Anteil her. Nun fing auch Fakun an zu essen. Teri störte ihn nicht. - Zwei Jahre lang war sie allein auf der Welt gewesen, und sie war es gewöhnt zu schweigen. Sie schaute nur Fakun an. - Wie hübsch er war! - Vielleicht war dies ja das Ende ihrer Einsamkeit! Jetzt war Fakun da! - Ihr Freund, ihr Geliebter - ihr Mann!

KAPITEL 5 - TERI UND FAKUN

    "Macht ja viel Arbeit, so'n Mann - ist aber doch schön!" (Unbekannte Ehefrau)

    Fakun hatte versucht, Teri zu helfen, und nun brauchte er selbst Hilfe.
    Nachdem Fakun gegessen hatte, erzählte er, dass die Dramilen umgekehrt seien und dass jetzt wohl keine Gefahr mehr bestehe. Ganz blass sah er aus, und Teri bemerkte auch ein leichtes Zittern, das seinen Körper befallen hatte. - Fakun war total erschöpft und durchgefroren. Er würde krank werden, wenn Teri nichts unternahm. Rasch stand sie auf und ging mit dem Topf zum Bach.
    Als sie mit dem Gefäß voll eiskalten Wassers zurückkam, lag Fakun schon mit seinem Kopf auf der Flanke des Hundes und schlief. Nur seinen Umhang hatte er notdürftig über sich gebreitet.
    Teri zog ihm seine Schuhe aus; die Füße waren eiskalt. Sie rüttelte Fakun, der sich schwach protestierend auf die andere Seite drehte. Der Hund hob seinen Kopf, sah Teri an und knurrte im Liegen.
    Jetzt wurde Teri energisch! In Thedra gab es zwar so gut wie keine Hunde, und auch sonst hatte Teri nicht viel Erfahrung mit diesen Tieren; aber sie wußte genau, wie man mit jemandem umgeht, der sich unverschämt benimmt: "Knurr hier bloß nicht so blöd rum!", fuhr sie das verdutzte Tier an. "Dein Herr ist krank und ich will ihm helfen! Willst du, dass er nicht mehr laufen kann? Willst du, dass die Dunkelheit über ihn kommt? - Bestimmt nicht! - Also schlaf deinen Hundeschlaf und lass mich machen!"
    Mit großen, erstaunten Augen sah das Tier sie an, drehte dann beleidigt den Kopf weg und tat so als ob es schliefe.
    Teri hatte keine Zeit verloren und während ihrer Predigt Gürtel und Spangen von Fakuns Kleidung gelöst. Jetzt zerrte sie ihren Freund auf die Füße.
    "...muß Teri finden", murmelte Fakun und wollte sich wieder hinlegen.
    "Stehen bleiben!", kommandierte Teri und streifte ihrem Freund, der sich mit geschlossenen Augen an ihr festhielt, die teilweise vom Sumpfwasser durchnäßten Kleider ab. Hände, Arme, Beine - der ganze Körper fühlte sich kalt an.
    "Huhuhu ..." Fakun schauderte und legte seine Arme schützend um den Oberkörper. Schnell streifte Teri ihr Halstuch ab, tauchte es in den Topf mit Eiswasser, murmelte "Entschuldigung!, und klatschte Fakun den nassen Lappen auf den nackten Rücken.
    "Waaah!", brüllte Fakun auf und versuchte zu entkommen.
    Der Hund fuhr erschreckt hoch, aber ein Blick Teris hielt ihn auf seinem Lager. Offenbar hatte er kein Interesse daran, sich noch einen Anraunzer einzuhandeln.
    "Was machst du mit mir? - Willst du mich umbringen?" Fakun war jetzt hellwach und stand abwehrbereit und zitternd im hintersten Winkel der Nische.
    "Komm, das hilft dir", redete Teri ihm begütigend zu. "Danach fühlst du dich dann viel besser!"
    "Mimimirr gehtss sschon bbbesserr!" Fakun zitterte erbärmlich.
    "Stell dich nicht so an; das hilft!" Kurz entschlossen ging Teri mit Topf und Lappen zu ihm und rubbelte ihn schnell und gründlich mit Eiswasser ab: Arme, Beine und vor allem Bauch Brust und Rücken. "Und jetzt, ab ins Bett!"
    Fakun ließ sich jetzt alles widerstandslos gefallen. Augenblicke später kroch er, vor Kälte schnatternde Geräusche von sich gebend, zwischen Teris Decken.
    Teri

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