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Sturm ueber Thedra

Sturm ueber Thedra

Titel: Sturm ueber Thedra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stuhr
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vollständig. Fakun hatte nicht darüber gesprochen, dass er den verletzten Soldaten gefunden hatte. Teri beschloß, ihn danach zu fragen, wenn er erwachte.
    Jetzt nahm sie jedenfalls den Dolch erst einmal wieder an sich. - Vielleicht hatte Fakun ja Interesse, Schwert und Bogen zu übernehmen, die für Teri sowieso zu groß und zu unhandlich waren.

    Mit dem Schardolch in der Hand schob sich Teri an dem Deckenlager vorbei, auf die Rückwand der Nische zu. Vorsichtig und leise begann sie, den Stein mit dem Griff der Waffe abzuklopfen, bis sie einen hohlen Klang hörte. An dieser Stelle bestand die Wand nicht aus hartem Fels, sondern war deutlich weicher.
    Teri klopfte etwas fester, und einige Stücke harter Erde fielen zu Boden. Es schien, als habe vor vielen Jahren jemand die Wand mit Schlamm beworfen, und tatsächlich fand Teri einige vertrocknete Grashalme in dem harten Verputz vor.
    Eine Stelle der Wand begann, unter Teris leichten Schlägen zu federn, und kurz darauf brach ihr ein Rechteck mit der Kantenlänge von etwa einer Elle entgegen. Jetzt sah Teri, dass die sichtbare Wand nur ein Verputz gewesen war, der von einem starken Geflecht von Schilfhalmen gehalten worden war.
    Viel interessanter war allerdings der Inhalt der Höhlung im Fels: Als Erstes fiel Teri ein Kristall auf, der selbst hier, in der düsteren Nische ein Feuer ausstrahlte, wie Teri es noch nie gesehen hatte. Dann gab es noch eine Phiole mit grauem Pulver. - Teri wußte, was sie damit zu tun hatte.
    Weiter vorn in der Höhlung lag noch ein Lederbeutel, der sofort zerfiel als Teri ihn anheben wollte. Zwanzig Bronzestücke waren darin gewesen und rollten Teri nun entgegen.
    Nachdem sie das Geld aufgesammelt hatte, entdeckte Teri die Schriftzeichen auf dem Boden der Vertiefung, der auch aus getrocknetem Schlamm bestand. Um sie lesen zu können, mußte sie sich einen brennenden Span vom Feuer holen. `Ist die Zeit gekommen, geh nach Osten' stand in altertümlichen Lettern auf dem Boden der Höhlung. `Achte auf das Ahornblatt im Fels, und folge dem Helfer!'
    Jetzt gab es nur noch eines zu tun: Teri ergriff die Phiole und öffnete sie. Sie streute das graue Pulver auf die Schriftzeichen, stellte den Kristall, von dem ein grünspanbehafteter Kupferstab aufragte, darauf und trat einen Schritt zurück.
    Nach wenigen Augenblicken begann das Pulver auf die Luft zu reagieren und entzündete sich kurz darauf mit einem leisen Fauchen. Die Hitzeabstrahlung war enorm. Teri wich noch einen Schritt zurück und schaute sich besorgt nach Fakun um. - Der schlief aber fest. Teri nahm sich vor, ihn zu wecken und nach draußen zu zerren, wenn das Feuer noch stärker werden sollte.
    Mittlerweile hatte die Hitze den Kristall so stark durchglüht, dass er von selbst zu leuchten begann; und plötzlich, einen schrillen Ton von sich gebend, zerfiel das transparente Gebilde vor Teris Augen zu einem Häufchen kristallinen Staubs.
    Mit einem erschreckten Aufschrei ließ Teri ihren Dolch fallen. - Die Waffe hatte kurz aufgeleuchtet, als begänne sie zu glühen, und Teris Hand war von einem starken, wenn auch nur kurzen Krampf befallen worden.
    Auch Hund hatte das Feuer in der Wand mißtrauisch beobachtet und gab nun einen kurzen Schmerzlaut von sich. Das schrille Geräusch hatte seinen Ohren wehgetan. Fakun bewegte sich kurz im Schlaf, blieb aber unter seiner Decke.
    Teri schaute in die ausgeglühte Höhlung. Nichts mehr war von Schrift oder Kristall zu entdecken, außer ein wenig Staub. Damit war ihre Aufgabe erledigt. Warum sie den Kristall hatte verbrennen müssen - und dass genau zu dieser Zeit einer der Kristalle in der Truhe des Magiers in Thedra zersprang - wußte sie nicht. - Aber es war wichtig gewesen, so und nicht anders zu handeln. - Das wußte sie genau.

    Später am Nachmittag beschloß Teri, endlich einmal den Bogen auszuprobieren. Es wurde Zeit, dass sie sich Gedanken um ihre Vorräte machte. - Trockenfleisch und grobes Mehl waren zwar gut. - Aber erstens würde der Proviant nicht ewig reichen, und zweitens hatte sie schon auf ihrer Seereise gelernt, dass man auch frische Lebensmittel haben muß, um Mangelkrankheiten vorzubeugen.
    Prüfend zog Teri an der Bogensehne. - Ging gar nicht so schwer! Auch der rechte Arm war schon wieder ganz brauchbar. Hund fand Teris Beschäftigung hochinteressant. Aufgeregt tänzelte er um sie herum und behinderte sie nach Kräften. Er schien die Jagd mit dem Bogen zu kennen und sehr viel davon zu halten.
    Teri spannte den Bogen ein

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