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Sturm ueber Thedra

Sturm ueber Thedra

Titel: Sturm ueber Thedra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stuhr
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Vorhaben alles Glück und den Segen der Götter!"
    "Danke, Obmann!" Teri verbeugte sich und ging hinaus.
    Athan mußte helfen! Entschlossen machte sich Teri auf den Weg zur Königsklippe, in deren unterem Teil die Scharleute mit ihren Familien wohnten.

    Athan, Obmann der Scharkapitäne, war gleichzeitig der Kommandant des königlichen Schwalbenschiffes `Diamant'. Acht Jahre lang war er für Thedra bereits auf Schiffen der Edelsteinklasse gefahren, bevor er auf diesen Posten berufen worden war. In dieser Zeit hatte er den ganzen Kontinent bereist, ja sogar umrundet.
    Im Jahre siebzehn der Herrschaft Reos, hatte der König ihn und eine erfahrene Mannschaft als Geleitschutz für eine große Expedition abkommandiert, die den offiziellen Auftrag hatte, die Küsten von Ostwelt neu zu vermessen. Ein weiterer, wesentlicher Zweck der Fahrt war es gewesen, Verbindungen zu den Seidenmanufakturen von Ostwelt herzustellen, um auch hier das Transportmonopol der Dramilen zu brechen.
    Athan war damals Kommandant der `Achat' gewesen. Er hatte die Mannschaft verstärkt, so dass die Achat notfalls monatelang ununterbrochen fliegen konnte. Ferner hatte er ein Mehrfaches der üblichen Proviantmenge aufgenommen und natürlich auch die Bewaffnung optimiert: Ein zweiter Stahlfeuerbogen war auf das Deck montiert worden und in den gepolsterten Truhen lagen fünfzig Glashohlpfeile bereit.
    War die Expedition, die aus drei Schneckenschiffen und der `Achat' bestand, damals im Frühjahr in Richtung Süden aufgebrochen, um das stürmische Kap Tigan im dortigen Frühling zu passieren, so hatte sie im Verlauf des thedranischen Winters die Große Bucht durchquert. Die Große Bucht, das gewaltige Meer, das den Kontinent bis hoch hinauf in den Norden fast zur Gänze durchschnitt, stellte besondere Anforderungen an die Navigationskunst. Hier hatte sich der Konvoi von der Küste entfernen müssen, um nach fünfzig bis sechzig Tagen auf das Kap Mocam, die Südspitze von Mittelwelt zu stoßen. Aber die Götter waren gnädig gewesen, und die sternklaren Nächte hatten es den Kapitänen leicht gemacht, jede Nacht den Kurs neu zu bestimmen.
    Zwischen dem Kap Mocam und der Ostinsel Gasca hatten fünf Finderschiffe auf die Expedition gewartet. Die drei Schneckenschiffe schienen ein leichtes Opfer zu sein, und aus Beutegier und Konkurrenzneid setzten die dramilischen Finder alles daran, die thedranischen Frachter zu vernichten.
    Ganz offensichtlich waren die Expedition und ihr eigentlicher Zweck verraten worden. Lediglich Kapitän Athan und seine `Achat' waren der Preisgabe der thedranischen Pläne entgangen.
    So hatten sich die Finder in ihrer eigenen Falle gefangen. Als die `Achat' die ersten beiden Schiffe des kleinen Flottenverbandes in Brand geschossen hatte, waren die Kapitäne der drei anderen Finderschiffe zu der plötzlichen Einsicht gelangt, dass es doch eigentlich ziemlich gleichgültig sei, dass die Thedraner das Seidenmonopol brechen wollten. In heilloser Flucht hatten sie ihre Schiffe in die Klippenfelder vor der Küste von Mocam getrieben. Dorthin hatte das fliegende Schiff, das nur mit hoher Geschwindigkeit weiträumige Manöver durchführen konnte, sie nicht verfolgen können.
    Ganze zwölf Tage hatte Kapitän Athan, ständig kreuzend, vor dem Klippenfeld ausgeharrt, dann hatte ein knapp unter Wasser treibendes Wrackteil das Ruder der `Achat' schwer beschädigt. Zwei der Finder waren in dieser Zeit an den Riffs zerschellt und gesunken. Den letzten hatte man allerdings, in der Hoffnung, dass auch er nicht mehr aus den gefährlichen Gewässern herausfinden würde, ungeschoren zurücklassen müssen, denn die `Achat' hatte wegen ihres Schadens nicht mehr präzise navigieren können und mußte im Südhafen von Gasca repariert werden.
    Nun hatte es der Kommandant des Finderschiffs aber doch geschafft, sich zwischen den Klippen hindurchzulavieren und zu den Westlichen Inseln zurückzukehren. Mit diesem ersten Schiff, das den thedranischen Scharleuten je hatte entrinnen können, waren erste Berichte über die Kampftechnik der Fliegenden Schiffe nach Sordos gedrungen.
    Das Schiff, das jene denkwürdige Fahrt überstanden hatte, war die Große Geliebte unter Kapitän Sed eb Rea gewesen, und seitdem war der bullige Dramile von der Idee besessen, Thedra einzunehmen und die Geheimnisse der fliegenden Schiffe zu ergründen.
    Athan konnte seine Mission damals jedenfalls zufriedenstellend beenden. Die drei Schneckenschiffe gelangten unter seinem Schutz

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