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Sturmbote

Sturmbote

Titel: Sturmbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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niemand betete mich an.«
    »Glaubst du wirklich, ich hätte jemals vorgehabt, dir zu dienen?« , antwortete Styrax ruhig und ging so um den Dämon herum, dass er sich mit unsicheren Schritten drehen musste, um ihn im Blick zu halten. Diese Beine waren beeindruckend stark, aber wie Styrax vermutet hatte, waren sie nicht dafür geeignet, sich im Kreis zu drehen. »Glaubst du, ich würde diesen Ort entweihen, indem ich deinen Namen ausspreche?«
    »Neben mir bist du ein Nichts, ein kleiner Sterblicher, und dein Hochmut hat dir einen Platz in Ghenna gesichert. Mein Reich wartet darauf, dich willkommen zu heißen.«
    Styrax blieb stehen. Er wollte der Kreatur keine Zeit lassen, sich einzugewöhnen. Sie kam von einem Ort, an dem Magie alles bestimmte und jetzt würde sie sich an eine körperliche Welt und ihre Naturgesetze anpassen müssen. »Meine Seele gehört dir nicht, Dämon, das hat sie nie getan.« Er griff auf seinen Kristallschädel zu und wob ein Schutznetz um sich. Er war ein brauchbarer Magier und mit dem Schädel war er möglicherweise mächtiger als der Dämon, aber das war ein uraltes Wesen und er wollte keinen magischen Kampf riskieren. Er baute darauf, dass der Dämon den Kampf nur mit Waffen nicht gewöhnt war. Durch den Panzer aus reiner Energie, die ihm der Schädel gewährte, wäre er vor all den subtilen Zaubern gefeit, die einem solchen Wesen im Blut lagen. Also muss ich nur über die Kraft und Schnelligkeit eines Dämonenprinzen triumphieren, dachte Styrax mit einem schiefen Lächeln.
    Der Dämon spürte den Schutzschild des Weißauges, brüllte viehisch auf und hob den Flegel, um zuzuschlagen.
    Styrax eilte über die Mitte des Tempels hinweg, wobei er ein Auge auf die Füße des Dämons hatte, deren Krallen auf den
Stein schlugen. So sausten die streitkolbenartigen Kugeln des Flegels an ihm vorbei, als der Dämon wie vorhergesehen nach seinem Kopf schlug. Der Gegner setzte nicht nach, sondern wirbelte herum und schlug so mit dem Beil zu, dass Styrax zurückweichen musste und das Gleichgewicht verlor.
    Styrax musste aufpassen, dass sich sein Breitschwert nicht in den Ketten des Flegels verfing. Er hackte nach der linken Hand des Dämons. Kobra glitt wirkungslos am Handgelenk des Dämons ab und Styrax umlief den Flegel, als dieser zurückschwang. Er schlug nach dem Ellbogen, verfehlte ihn – und dann krachte das Beil schmerzhaft auf seine Schulterplatte.
    Er wurde von der Wucht des Treffers in die Hocke gezwungen, aber die Rüstung hielt, und mit einem trotzigen Brüllen sprang Styrax auf, rammte dem Dämon die scharfkantige Schulterplatte in den Bauch und trieb ihn mit seinem gesamten Gewicht zurück. Dann schwang er Kobra, schlug das herabsausende Beil beiseite und verpasste dem Gegner zwei tiefe Schnitte über den Körper. Als der Dämon zurückwich, ließ Styrax eine der Bodenplatten unter dem Fuß des Dämons kippen. Aus dem Tritt gebracht taumelte der Dämon seitwärts. Styrax sank in die Hocke und trat mit einem baumstammdicken Bein gegen das Knie des Dämons.
    Sogleich sprang er wieder auf und schlug mit voller Kraft zu, ein gerader Hieb, der einen normalen Mann in der Mitte gespalten hätte. Aber der Dämon sprang mit erstaunlicher Schnelligkeit zurück. Styrax bereitete sich auf den Gegenangriff vor, doch der kam nicht.
    Stattdessen lachte der Dämon tief und gemein. »Deine Fähigkeiten sind beeindruckend, aber du bist trotzdem nur ein Sterblicher, du kleiner Mann«, spottete er.
    Styrax antwortete nicht, sondern fasste nur sein Breitschwert sicherer. Der Schlagabtausch hatte lediglich wenige Augenblicke
gedauert, aber doch lang genug, um ihm das Wesentliche über den Dämon zu verraten. Wenn er zuschlug, bewegte er sich so schnell, dass dem nicht einmal ein Weißauge mit Styrax’ Fähigkeiten gleichkommen konnte. Aber der Dämon hatte seine größte Schwäche offenbart: Er war nicht sehr einfallsreich.
    Er sprang vor, schlug von der einen und dann von der anderen Seite aus zu. Der Dämon wich ein wenig zurück, wehrte aber beide Schläge mit Leichtigkeit ab. Der Helm, den Kastan Styrax Koezh Vukotic in seinem bisher größten Sieg abgenommen hatte, verbarg das zufriedene kleine Lächeln auf seinen Lippen. Koezh war ein hervorragender Schwertkämpfer, dessen Fähigkeiten schon zu Lebzeiten als übernatürlich gepriesen worden waren, als er noch unter dem Banner seines Vaters als gewöhnlicher Mann in den Großen Krieg gezogen war. Im Kampf gegen Koezh hatte Styrax alle Verschlagenheit

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