Sturmbote
aufbringen müssen, die er besaß und zudem jede Unze übermenschlicher Schnelligkeit und Geschick, beides von seinem Schutzherrn Karkarn, dem Gott des Krieges gewährt. Gegen diesen Dämonenprinzen brauchte er nur etwas Verstand. Er verspottete ihn dafür, sterblich zu sein, und doch würde genau dadurch sein Untergang herbeigeführt werden.
Styrax bewegte sein Schwert und der Dämon folgte der Spitze, bis er es wieder stillhielt. »Dämon, du bist ein Narr.« Er trat vor, wich dem Flegel aus, der heruntersauste und den Tempelboden aufriss. Dann schleuderte Styrax Magie unter sich, flog über dem Kopf des Dämons durch die Luft, wehrte einen Hieb ab, den sein Gegner überrascht führte, und traf in der Abwärtsbewegung dessen Schulter.
Erneut reagierte der Dämon, aber Styrax hatte schon wieder den Standort gewechselt, und als der Gegner den riesigen Arm hob, drangen die Fänge Kobras tief in die Armbeuge ein. Der Dämon schrie vor Schmerz und Wut.
Styrax wich zurück und brüllte triumphierend. »Siehst du das, Dämon?« Er hob das Schwert vors Gesicht und betrachtete den grünen Schleim, der von den Zacken tropfte. »Du blutest, Dämon, wie ein Sterblicher. Spürst du es nun?«
Er sog die berauschende Macht der Magie in sich ein und Flammen stiegen von seiner Rüstung auf, ein Abbild der Rüstung, mit der sein Sohn in die Falle gelockt worden war. In der Ferne hörte er Kohrad angestrengt rufen und dieser mit heiserer Stimme vorgebrachte Trotz ließ in Styrax eine Gier nach Rache aufsteigen.
»Und dieses Gefühl nennt man Furcht – kannst du es spüren?« , fragte er. »Warst du so lange ein Prinz unter den Dämonen, dass du vergessen hast, wie sich Furcht anfühlt?« Er ließ sich nur zu gerne Zeit, denn er wollte den Kommandanten eine gute Vorstellung liefern.
Du wolltest meinem Sohn die Seele rauben. Dafür wirst du leiden. »Ich erinnere dich daran, was Angst ist, Dämon, und wenn ich dich gebrochen und in das faulige Loch in der tiefsten Hölle Ghennas zurückgeschickt habe, bevor sich die Aasfresser über dich hermachen, wirst du ihnen davon berichten. Du wirst es herumerzählen und sie die Furcht vor mir lehren. Ich werde jeden Dämon vernichten und den Geiern vorwerfen, der glaubt, er könne mich oder die Meinen beherrschen.«
Er griff an, schlug das Beil des Dämons beiseite, unterlief die Reichweite des Flegels und packte sein Handgelenk. Als der Dämon versuchte, ihm einen Arm um den Hals zu legen, drehte Styrax sein Schwert und stach nach hinten in den Bauch des Gegners, ruckte dann mit dem Kopf nach hinten, um die verstärkte Spitze seines Helmes gegen dessen Kiefer zu rammen. Bevor er sich erholen konnte, hüllte Styrax seine freie Hand in weißglühende Flammen und schlug auf den rechten Arm des Dämons. Das Feuer zerbarst beim Aufprall zu
einem Regen durchsichtiger Scherben, die sich tief ins Fleisch bohrten.
Er zog das noch immer nach hinten gerichtete Schwert über die rechte Kniekehle des Dämons, stoppte die Klinge beinahe sofort wieder und packte sie mit beiden Händen, um die Spitze weit in die aufklaffende Wunde zu stoßen. Die Fänge bissen tief hinein und der Dämon schrie.
Jetzt konnte Styrax die Angst darin hören. Vielleicht zum ersten Mal seit zehntausend Jahren hatte der Dämonenprinz Angst.
»Fürchte mich«, grollte Styrax, riss das Schwert aus dem Fleisch des Dämons und sammelte eine weitere Welle der Magie in seiner Körpermitte. Er saugte so viel wie möglich in sich auf, bis weiße Funken am Rand seines Sichtfeldes aufflammten. Er musste die Angriffsart wechseln, bevor sich der Dämon darauf einstellen konnte. Der Tempel um ihn herum verschwamm und er hörte ein schnatterndes Kreischen, das sich über den Umgang fortpflanzte. Die Flammen um seinen Körper wuchsen, er spürte sie brennend heiß auf seiner Haut, aber der Schmerz beflügelte ihn, versetzte ihn in einen regelrechten Rausch. In diesem Augenblick verstand er, wie sein Sohn von der Rüstung des Dämons hatte abhängig werden können.
Er schlug mit beiden Fäusten gleichzeitig zu, rammte sie in die vernarbte Mitte des Dämonenkörpers und ließ der Magie im selben Augenblick freien Lauf. Die Flammen tobten durch ihn hindurch und trafen auf den Dämon, der zurückgeschleudert wurde und gegen eine der mächtigen Tempelsäulen prallte. Es klang, als seien Berge zusammengestoßen, und die großen Steinblöcke erzitterten unter dem Ansturm.
»Fürchtest du mich schon, Dämon?«, brüllte Styrax.
Ein
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