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Sturmbote

Sturmbote

Titel: Sturmbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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sich
Schweißtropfen, was nicht verwunderlich war, da eben dieser Kardinal Disten ihm vorgeworfen hatte, sich mit Dämonen einzulassen. Disten mochte vielleicht auf dem Tildek-Anwesen etwas finden, aber sicher war Kardinal Certinse deutlich bedachter als der Rest seiner Familie. Sogar Lesarl war nicht sonderlich zuversichtlich, dass man Beweise gegen ihn finden würde. Wie üblich arbeitete der Haushofmeister bereits an anderen Wegen, um mit dem Kardinal fertigzuwerden.
    »Ich kann über Kardinal Disten nur sagen«, antwortete Isak gemessen, »dass er mir keineswegs irr erscheint und alle Anklagen, die er gegenüber Eurer Familie erhoben hat, haben sich als wahr herausgestellt. Ich habe den Beweis dafür selbst gesehen, denn Lordprotektor Tildek und Herzog Certinse haben ohne Einladung Truppen unter ihrem Banner in das Lordprotektorat Saroc geführt, was an sich schon ein Verbrechen ist, und mich dann angegriffen. Sie hätten es sogar geschafft, mich zu töten, hätte nicht die Bruderschaft der heiligen Lehre eingegriffen.«
    »Wie könnt Ihr sicher sein, dass die Bruderschaft dies alles nicht so eingerichtet hat? Hatte Euch mein Bruder bereits angegriffen, als seine Truppen angegriffen wurden?«
    »Ja. Ich hatte schon einen Mann verloren.«
    »Das kann genauso gut ein Versehen gewesen sein, der verirrte Pfeil eines nervenschwachen Spähers«, drängte der Kardinal, der einen Ausweg witterte.
    »Vielleicht«, sagte Isak. »Aber doch sehr unwahrscheinlich. Als die Bruderschaft eintraf, hatten mich die Magier in den Reihen Eures Bruders bereits mit einer Zauberei erreicht, die einen eindeutigen Gestank mit sich trug, den nicht einmal ein Mann wie ich, der noch nicht lange in der Kunst der Magie ausgebildet worden war, eindeutig erkennen musste. Euer Bruder hat mit Nekromanten gemeinsame Sache gemacht, Kardinal Certinse. Lordprotektor Tildek und Herzog Lomin ritten gemeinsam mit
Nekromanten in den Kampf. Lest in den Gesetzbüchern nach, wenn Ihr wollt – ich habe es bereits getan. Die Strafe dafür ist der Tod … und ihre Besitztümer sind verwirkt.« Isak lehnte sich zurück. »Im Augenblick sehe ich davon ab, Eure gesamte Familie zu vernichten, aber das kann sich ändern.«
    »Nekromanten?«, fragte Jopel Bern, der Hohepriester Tods, scharf. »Wenn das stimmt, hat Herzog Certinse gegen heiliges Recht verstoßen und sollte der Gerichtsbarkeit der Synode überstellt werden.«
    Isak zuckte die Achseln. »Im Augenblick wird ihm dies noch nicht zur Last gelegt. Wenn Ihr das wünscht, dann bitte, sehr gern! Aber ich werde Herzog Certinse vor seinen Standesgenossen wegen versuchten Mordes eines Standesgenossen und Hochverrats anklagen.«
    »Hochverrat? Ihr seid noch nicht Lord der Farlan«, sagte Kardinal Veck spitz.
    »Das ist strenggenommen richtig.« Isak lächelte kalt in die Runde. »Diesen Punkt werden wir sicher noch besprechen. Ich bin sehr gespannt darauf, mir die Meinung aller versammelten Lordprotektoren anzuhören, die das anders sehen.« Er erhob sich und zog seine Tunika mit einem Ruck glatt, wobei er genoss, dass nicht nur der Hohepriester des Nartis bei dieser plötzlichen Bewegung zusammenzuckte.
    Dann warf er einen langen, ernsten Blick über den Tisch. »Und nun, geehrte Mitglieder der Synode, nennt bitte Eure anderen Vorschläge.«
    Der Hohepriester Tods wandte sich Veck leicht zu und hob eine Hand, um ihn am Sprechen zu hindern. Der Kardinal nickte und setzte sich, die Arme fest auf die Armlehnen gepresst.
    Bern setzte sich aufrechter hin und räusperte sich. »Lord Isak, wir wollen hier heute keine Anschuldigungen vorbringen oder Streit schüren. Wir erwähnten die Schwarzen Mönche, um Euch
zu bitten, dass Ihr ihre Anwesenheit in Farlan als nicht willkommen erklärt, sofern sie sich nicht der Prüfung durch die wahre Obrigkeit unterwerfen.«
    »Um diese Angelegenheit kümmert man sich bereits. Ich habe ihnen klar gemacht, dass ich es unbekannten Heeren nicht gestatte, durch unsere Lande zu ziehen.«
    »Eure Weisheit geht unserer somit voran«, antwortete Bern mit leichter Verbeugung. »Zudem erbitten wir die Erlaubnis, eine Einheit aufzustellen, die mit Euren Männern zusammenarbeitet, um Ketzer und Dämonenanbeter auszurotten, damit sich vergangene Konflikte nicht wiederholen.«
    Isak tat einen Schritt nach vorn, seine Oberschenkel berührten die geschwungene Tischkante. Er lehnte sich leicht vor und sagte sanft: »Meine Befehle an die Bruderschaft lauteten, dass ich keine organisierten

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