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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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sie sehen.
    Mit ihren massigen Körpern füllten sie den Türrahmen komplett aus. Sie waren noch größer und kräftiger als Kaj es war.
    Kaj…
    Beim Gedanken an ihren Geliebten wurde Ayasha das Herz schwer. Ob er in ihrer Nähe war und sie wusste es nicht einmal?
    Sie wollte ihre Wärter nicht sehen lassen, wie traurig sie war. Ayasha straffte die Schultern und stemmte die Hände in die Hüften.
    »Ihr seid nicht besonders zuvorkommend.« Langsam ging Ayasha auf die Soldaten zu und funkelte sie herausfordernd an.
    »Die Arme muss ständig alles allein machen. Und was ist mit euch? Ihr steht euch nutzlos die Beine in den Bauch, schaut finster drein und versucht damit die Möbel zu erschrecken.« Ayasha warf die Hände über den Kopf als könnte sie es nicht fassen.
    Jetzt ging sie an dem Mädchen vorbei und nur noch zwei Armlängen trennten sie von den Soldaten. Die beiden ignorierten sie auch jetzt.
    Ayasha war durch ihr Verhalten mehr als zornig. Einen weiteren Schritt wagte sie sich heran. Jetzt streckte sie sich und wedelte mit ihrer Hand vorm Gesicht des einen herum.
    »Hallohooo! Jemand zu Hause da drinnen?« Ayasha brüllte ihm die Worte ins Gesicht.
    Das einzige, was sie damit erreichte, war ein abfälliger Blick seinerseits.
    Ayasha schnaufte frustriert. Das Mädchen war mit ihrer Arbeit fertig und wollte sich an ihr vorbeischieben.
    Ayasha griff nach ihrem Oberarm. »Sprich mit mir!«, forderte sie.
    Die Worte hatten Ayashas Mund noch nicht ganz verlassen, als sie aus dem Augenwinkel eine schnelle Bewegung wahrnahm. Bevor ihre Hand den Arm der Magd erreicht hatte, durchfuhr ein stechender Schmerz ihre Schulter und stieß sie einige Schritte zurück.
    Ayasha rieb sich die stechende Stelle und suchte nach der Quelle des Schmerzes. Einer der Soldaten hatte seine Lanze vom Boden genommen und sie mit dem stumpfen Ende in ihre Schulter gerammt.
    Schnell huschte das Mädchen zwischen den beiden Männern hindurch, als sie ihr eine Lücke ließen. Am liebsten hätte Ayasha ihnen etwas gegen den Kopf geworfen, doch konnte sie nichts, was entbehrlich war, in ihrer Reichweite finden.
    Um sich zu beruhigen, nahm Ayasha das Tablett und ging damit zum Bett. Ihr rechter Arm zitterte ein wenig und etwas Wasser schwappte aus dem Krug über. Der Soldat hatte sie unglücklich getroffen. Oder auch gut gezielt, je nachdem von welcher Seite man es betrachtete, verstand sich.
    Ayasha setzte sich aufs Bett und besah sich das Essen. Zwei Schmalzbrote und eine Schale mit weichgekochten Rüben fanden sich auf dem Tablett. Es war jeden Tag dasselbe.
    Rüben konnte Ayasha nicht ausstehen. Genervt seufzte sie auf, als sie ihr Mahl dennoch mit ihnen begann. Bis zum Abend bekäme sie nichts mehr. Das hieß, dass sie essen musste, egal was man ihr vorsetzte, wenn sie bei Kräften bleiben wollte.
    Erst ein paar Mal hatte Ayasha von der zweiten Brotscheibe abgebissen, als sie zusammenfuhr. Es ging schon wieder los. Der Schrei, der dumpf durch ihre Tür drang, brach einfach nicht ab.
    Hastig kaute sie ihren Bissen herunter und stellte das Tablett vors Bett. Den Rest würde sie später essen, wenn sie dazu dann in der Lage war.
    Endlich verstummte der Schrei, doch wusste Ayasha, dass es nur von kurzer Dauer wäre. Der nächste war noch lauter und Ayasha bekam eine Gänsehaut. Sie mochte sich nicht vorstellen, was man Gianna antat, um sie so zum Schreien zu bringen.
    Zunächst war Ayasha sich nicht sicher gewesen, ob es wirklich ihre Freundin war, die ihre Qual derart aus sich herausschrie. Doch hatte sie die Ohren gespitzt und hatte schließlich ihre Stimme erkannt.
    Inzwischen hatte Ayasha Gewissheit. Gianna war ganz in ihrer Nähe und die Turonter mussten ihr Schreckliches antun.
    Ein weiterer Schrei zerriss die Stille. Er war noch lauter als der vorherige. Schon jetzt zerrten sie an Ayashas Nerven. Dabei hatte es gerade erst angefangen und ging vermutlich noch stundenlang so weiter.
    Ayasha rollte sich auf dem Bett zusammen, zog sich das dünne Kissen über den Kopf und drückte die Enden fest auf ihre Ohren. Jetzt hörte sie fast nichts mehr und es gelang ihr, ihrer lähmenden Angst Herr zu werden.
    Schon wieder malte Ayasha sich aus, was man mit ihr wohl anstellen würde. Ob man sie auch folterte, sobald die Turonter mit Gianna fertig waren? Was war mit Kaj, Jase und Van?
    Vielleicht kam Turont auf die Idee sie damit zu quälen, dass sie der Folter der anderen beiwohnen musste? Ayasha wusste nicht, ob sie das ertragen könnte.
    Wenn doch

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