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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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Soldaten, die zufrieden grinsten.
    Die Magd nutzte die Gelegenheit und flüchtete zur Tür. Schimpfend stand Ayasha auf und rieb sich das schmerzende Gesäß. Die Männer grinsten noch immer, als sie die Tür zuzogen. Eilig schob Ayasha das Brot vom Teller und schmiss ihn in ihre Richtung.
    Leider war sie nicht schnell genug und das Steingut zerschellte an der geschlossenen Tür. Der Schlüssel wurde geräuschvoll herumgedreht und sie war wieder allein mit sich und ihren Gedanken.
    Wütend aß sie auf dem Bett, wobei sie sich an ihrem Zorn fast verschluckte. Sobald sie fertig war, wollte Ayasha das Tablett wieder auf den Tisch stellen wie sonst auch.
    Mitten in der Bewegung hielt sie inne, nahm die Schale in die Hand und balancierte sie darin. Dann holte sie aus und donnerte die Schale ebenfalls gegen die Tür. Scheppernd ging auch sie zu Bruch.
    Das fühlte sich gut an.
    Den Becher warf Ayasha gleich hinterher und schließlich auch das Holztablett. Dummerweise blieb das Tablett heil. Geduldig ging Ayasha zur Tür und hob es wieder auf. Sie wog es in ihren Händen und überlegte. An der schmalen Seite hielt sie es fest und schlug damit auf die Kommode ein.
    Beim dritten Hieb brach auch das Tablett entzwei. Vor abkühlender Wut und Anstrengung schnaufend sah Ayasha sich im Zimmer um.
    Ihr stand eine lange Nacht bevor.
     
    Gelangweilt saß Ayasha auf ihrer Matratze in der Ecke. Gerade brach der zehnte Tag ihrer Gefangenschaft an. Sie zog die Beine an und bettete ihren Kopf auf die Knie.
    Nie hätte sie geglaubt, dass es ihr so zusetzen konnte, dass Turonter nicht mit ihr sprachen. Bisher hätte sie es wohl für umso besser gehalten. Doch nun machte es sie wahnsinnig allein mit ihren Gedanken zu sein.
    Schon seit ein paar Tagen hatte sie nicht mehr versucht, mit ihren Wärtern zu sprechen. Es war ein sinnloses Unterfangen.
    Ayashas Blick schweifte über die Trümmerberge. Nicht einmal mit der Zerstörung ihres Mobiliars hatte Ayasha sie sichtbar ärgern können.
    In dieser einen Nacht und den Tagen darauf hatte sie sich wirklich verausgabt und alles zerlegt. Selbst das Bett hatte sie nicht verschont. Die Pfeiler des Himmelbetts waren ganz wunderbare Knüppel gewesen. Damit hatte Ayasha alles, was noch nicht ganz zunichte war, zertrümmert.
    Auch an den Wänden und der Tür hatte sie sich mit den Stützpfeilern und den zurechtgebogenen Griffen der Schubladen zu schaffen gemacht.
    Nur war sie hier nicht weit gekommen. Hatte Ayasha zunächst noch geglaubt, es handelte sich um ein schlichtes Gästezimmer, in das man sie gesperrt hatte, so wurde sie schnell eines Besseren belehrt.
    Sobald sie mit ihrem Griff den Putz von der Wand gebrochen hatte, war sie auf massives Metall gestoßen. Daraufhin hatte sie es an verschiedenen Stellen an allen Wänden probiert.
    Immer stieß sie auf Metall. Selbst als Ayasha sich daran machte ein Loch in die Tür zu bohren, kam sie nicht mal bis zur Hälfte, als sie auch hier auf eine Platte stieß, die unter den Bohlen der Tür zuvor nicht zu sehen war.
    Ayasha machte sich keine Illusionen mehr. Dieser verdammte Raum war ausbruchssicher.
    Nachdem Ayasha mit einem Stützpfeiler auf die Soldaten losgegangen war, hatte sie ein paar Schläge einstecken müssen und sie nahmen ihr die dicken Holzstangen weg. Das Zertrümmern der Überbleibsel machte ohne Pfeiler nur noch halb so viel Spaß. Allmählich verlor sie die Muße das Holz noch weiter zu zerkleinern. Wenigstens hatte sie einem der beiden Soldaten eine dicke Beule verpasst, bevor der andere sie niederringen konnte.
    Es wurde Zeit für ihr Frühstück. Die Magd kam und war mit den Möbelresten nicht mehr zu beeindrucken. Sie stellte das Tablett einfach auf den Boden und scherte sich nicht darum, ob der Krug überschwappte, weil das Tablett auf unebenem Untergrund stand.
    Gelegentlich schaufelte Ayasha die Trümmer wieder vor die Tür, doch immer wieder stießen die beiden Männer ihre Haufen mit den Lanzenstielen auseinander, wenn sie ihnen zu hoch wurden.
    So schnell wie sie gekommen waren, so eilig hatten sie es wieder zu gehen. Nur ein paar Minuten war die Magd in Ayashas Zimmer. Sie hatte den Versuch aufgegeben für Sauberkeit sorgen zu wollen.
    Zwar hatte Ayasha Hunger, doch hatte sie keinerlei Appetit. Beim Gedanken an Rüben und Schmalzbrot verzog sie das Gesicht. Vermutlich würde sie davon noch lange Zeit die Finger lassen.
    Das hieß, falls sie hier irgendwann doch noch ausbrechen konnte.
    Anstatt zum Tablett ging Ayasha zum

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