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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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ich.
    Ich schalt mich selbst. Egal wie nett sie waren, solange Mairis meine Magie band und Orena mir wehtat, konnte es nicht aufrichtig von ihnen sein.
    Grimmig beschloss ich, ihre Gaben anzunehmen, mich dabei aber nicht von ihnen einwickeln zu lassen. Auch sie waren meine Feinde, die mich quälten und gefangen hielten.
    Alle Freundlichkeit konnte über diesen Umstand nicht hinwegtäuschen.
    »Bist du fertig?«, fragte Mairis und hielt mir das frische Hemd hin.
    Ich tupfte mich mit dem Tuch trocken und nahm die saubere, und vor allem unversehrte, Kleidung dankbar entgegen. Sofort zog ich es über, mir war kalt und ich fühlte mich unwohl.
    Orena wollte gerade den Eimer vom Bett nehmen.
    »Bitte warte noch«, sagte ich hastig.
    Überrascht hielt Orena mitten in der Bewegung inne und wartete.
    Ich musste das Wasser noch einmal spüren, bevor man es mir wieder nahm. Träge fuhr ich mit der Hand durch den Eimer. Meine Augen fielen fast von allein zu
    »Was machst du da?« Orenas Tonfall war skeptisch.
    Ich ließ mich nicht beirren und konzentrierte mich ganz auf das Gefühl auf meiner Haut. Es war herrlich. Das Wasser traf genau den richtigen Ton in meinem Inneren. Mein pochendes Herz schlug langsamer, meine verkrampften Muskeln entspannten sich und die bange Angst wich ein wenig in den Hintergrund meines Denkens.
    »Das Wasser beruhigt mich«, erklärte ich nun doch.
    »Dann bist du wirklich ein Wasserelementar?«, fragte Mairis.
    »Zweifelt ihr an den Worten eurer Herren?« Mein Tonfall war spöttischer als beabsichtig.
    »Nein«, antwortete Orena. »Nur haben wir etwas Vergleichbares noch nie zu Gesicht bekommen. Für uns ist es etwas schwer zu glauben. So ausgelassen wie sie alle sind, muss es aber stimmen.«
    »Sie sollten mich lieber fürchten.“
    »Weswegen?«
    »Eines Tages werde ich sie töten. Meine Magie wird es sein, die sie auseinander reißt und mir ihr Blut vor die Füße spült.« Ich sagte es gelassen, aber ohne jeden Zweifel. Denn genau das nahm ich mir fest vor in die Tat umzusetzen. Noch wusste ich nicht wann und wo, doch ich war mir sicher, es wahrmachen zu können. Dieser Gedanke würde mich aufrecht halten und es mir verbieten zu brechen.
    Orena fragte nicht weiter. Dafür ließ sie keine meiner Bewegungen aus den Augen und beobachtete mich sehr genau.
    Ich dachte an das, was sie mir gestern über Van gesagt hatte. Ob ich sie dazu bringen konnte, mir genaueres zu erzählen?
    »Stimmt es, was du mir gestern gesagt hast? Hat Hias mich angelogen und Van ist noch am Leben?« Ich sprach ganz leise, flüsterte fast. Die Soldaten sollten mich nicht hören.
    Bittend sah ich ihr in die Augen. Wenn sie auch nur ein winziges bisschen echtes Mitgefühl für mich hatte, so hoffte ich inständig, dass sie mir wenigstens das bestätigte.
    Sacht nickte Orena. »Sie haben ihn zusammen mit den Bären im hintersten Verließ eingekerkert. Hias wollte dich nur quälen. Er hat gelogen.«
    Aufmerksam sah ich zu Mairis herüber. Sie war von Orenas Worten nicht überrascht.
    Für den Moment wollte ich ihr glauben und mich mit dem Gedanken trösten, dass wir beide zwar in der Hand unserer Feinde, aber immerhin am Leben waren.
    »Wirst du es mir sagen, sollte sich daran etwas ändern?«
    »Das werde ich«, war ihre schlichte Antwort.
    Orena nahm den Eimer beiseite und griff nach dem Seil. Ich zuckte zurück, woraufhin Orena das Gesicht verzog. »Es tut mir leid, aber wir sind schon deutlich länger bei dir als wir sollten.«
    Ergeben streckte ich ihr meine Hände entgegen. Eine Weigerung brachte mich im Augenblick nicht weiter. Nicht solange Mairis meine Magie fest im Griff hatte.
    Sobald meine Hände gefesselt waren, erhoben sich die beiden. Mairis half mir doch tatsächlich besser unter die Decke zu kommen.
    Sie beugte sich zu mir herunter und zog ein kleines Bündel aus dem Ausschnitt ihres Kleides. Ihre blonden Locken fielen dabei vors Gesicht und ich konnte den Ausdruck nicht richtig deuten. Was hatte sie da?
    Hastig stopfte sie es mir unter die Decke und zog das nun leere Tuch wieder hervor. »Iss es, solange ich noch Wache schiebe. Bald kommt Armeria und löst mich ab, bis dahin musst du es gegessen haben«, flüsterte sie mir zu.
    Ungläubig sah ich sie an. Keine von beiden hatte den Raum verlassen, soweit ich es mitbekommen hatte. Das bedeutete, Mairis hatte es schon seit heute Mittag bei sich.
    »Lass auf keinen Fall etwas übrig. Man darf keine Reste finden.« Orena sah mich ernst an.
    Ich nickte ihr schweigend

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