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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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anderen umrannten oder nicht. Aus allen Ecken und Gängen schienen Soldaten zu strömen und eilten zur Treppe.
    »Kommt ganz dicht zu mir!«, rief Gianna über den Lärm hinweg.
    Van eilte an ihre Seite und auch der Rest zögerte nicht lange. Schnell spannte Gianna über ihren Köpfen einen Wasserschild. Gleichzeitig ließ sie unzählige kleine Kugeln entstehen, die sie senkrecht in die Höhe schoss.
    Nicht sofort begriff Van, was sie damit bezwecken wollte. Als er das laute Knacken und Scheppern von zerbrechendem Glas hörte, wurde es ihm klar.
    Gianna zerstörte die gewaltige Glaskuppel über ihnen. Schon fielen die ersten Scherben herunter und zerbrachen klirrend am Boden. Einige der Stücke waren mannsgroß und erschlugen die Menschen unter ihnen, die nicht rechtzeitig fliehen konnten.
    Unzählige kleinere Splitter bohrten sich in die Körper der anrückenden Soldaten und der Fliehenden. Gianna sah durch ihren Schild konzentriert nach oben. Immer wieder schossen ihre Kugeln gegen in den Halterungen verbliebenes Glas und sorgten dafür, dass der Scherbenregen nicht abbrach.
    Mehr und mehr Glas sammelte sich auf dem Wasser über ihnen. Durch das hereinfallende Licht und die Reflexion des Wassers schimmerte es bunt. Es war von beängstigender Schönheit.
    Mittlerweile versuchte niemand mehr, sich der Treppe, die das Zentrum des Sturms bildete, zu nähern. Alle, die noch stehen konnten, versuchten der tödlichen Gefahr zu entgehen.
    Das herabfallende Glas wurde weniger und schließlich hörte es ganz auf.
    Gianna sah über ihre Schulter zu Orena, die mit Mairis dicht hinter ihr stand. „Nach links hattest du gesagt?“
    Orena starrte Gianna mit aufgerissenen Augen an und brachte ein abgehacktes Nicken zustande.
    Vorsichtig setzten sie sich in Bewegung und stiegen die noch fehlenden Stufen hinunter. Jedes Mal, wenn einer von ihnen auf eine Scherbe trat, zerbrach sie knirschend. Demnach wurden sie von diesem Geräusch permanent begleitet. Van konnte nichts anderes hören, jedoch war er sich nicht sicher, ob es daran lag, dass es nichts anderes zu hören gab.
    Sie erreichten den Fuß der Treppe und sahen sich einem Scherbenmeer gegenüber.
    Fest umklammerte Van den Griff des erbeuteten Schwerts mit beiden Händen und ignorierte den pochenden Schmerz in seinem geschundenen Handgelenk so gut es ging.
    In den angrenzenden Gängen entdeckte er zahlreiche Soldaten, die langsam dabei waren, ihre Fassung zurückzugewinnen.
    Gianna folgte Vans Blick und entdeckte sie ebenfalls. Kurzentschlossen schoss sie ihnen lange Wasserbänder entgegen. Krachend rissen sie den Putz von den Wänden und bohrten sich in die erstarrten Männer. Als niemand mehr zu sehen war, erschuf Gianna dicke Wände aus Wasser an allen Eingängen zur Halle rechts von ihnen.
    Ihre Feinde würden sie vermutlich nicht durchbrechen können, bis sie von allein in sich zusammenfielen. Allerdings war Van sich nicht recht sicher und ein leiser Zweifel kam in ihm auf. Wer konnte schon wissen, welche Magie ihnen Turont noch entgegen schleudern konnte.
    »Jetzt können wir weiter.« Giannas Atem ging beschleunigt.
    Van fragte sich, ob es an der Aufregung ihrer Flucht lag oder ob ihre Magie bereits an ihr zehrte. Immerhin hatte Gianna sie wochenlang nicht einsetzen können.
    Orena ging voran und gab die Richtung vor. So schnell es das Glas am Boden erlaubte, durchschritten sie die Halle. In den Gängen vor ihnen kamen weitere Soldaten angestürmt.
    Gianna entledigte sich ihrer ohne mit der Wimper zu zucken von weitem. Orena führte sie einen der Gänge entlang, die in die Halle mündeten. Hinter jeder Biegung erschuf Gianna eine ihrer undurchdringlichen Wände, um sie von möglichen Verfolgern abzuschirmen.
    Schließlich erreichten sie eine unscheinbare Tür. Orena stieß sie auf, sie war nicht verschlossen. Mit quietschenden Scharnieren schwang sie nach innen auf.
    Eilig scheuchte Orena sie hindurch und schloss die Tür wieder. Es war düster und Vans Augen brauchten einen Moment, um sich an das diffuse Licht zu gewöhnen. Gianna erschuf im Türrahmen eine weitere Wand. Erst dann sah auch sie sich um.
    Sie standen auf einem schmalen Steintritt mit etwa einem Dutzend Stufen, die nach unten führten. Unter ihnen rauschten Wassermassen in einem breiten Kanal. Die Wände waren feucht und warfen das Echo des Stroms zu ihren Füßen zurück. Ein unangenehmer Geruch hing in der Luft. Es roch nach Fäulnis und Exkrementen.
    »Was ist das hier?«, fragte Ayasha und verzog

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