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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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in den dichten Wald vor Turonts Hauptstadt geschlagen. Schon stundenlang schlichen wir durch die dicht an dicht stehenden, alten Bäume und dorniges Gestrüpp.
    Ich hob meinen Fuß nicht hoch genug und blieb an einer Wurzel hängen. Erschrocken schrie ich auf und sah den Boden schnell näher kommen. Fest hielt Van meine Hand und umfasste meine Taille. Dank ihm konnte ich mich aufrecht halten.
    »Wir müssen wenigstens eine kurze Rast machen.« Ayasha klang mindestens so erschöpft wie ich und blieb stehen.
    »Noch sind wir zu nah an Daleppa«, widersprach Cato.
    »Du darfst nicht vergessen, was uns in den letzten Wochen widerfahren ist. Es nützt niemandem etwas, wenn wir kraftlos zusammenbrechen«, sagte Van.
    Bisher hatte ich angenommen, Van ertrüge den Gewaltmarsch besser als ich, doch jetzt wurde seine Müdigkeit nur zu deutlich.
    »Seid ihr sicher, dass Turont außer euch keine weiteren Binder hat?«, fragte ich wahrscheinlich zum hundertsten Mal.
    »Außer uns beiden keine mehr.« Mairis zögerte einen Augenblick in dem sie unsicher zu Cato sah. »Ganz sicher keinen, den sie gegen uns einsetzen können.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Kaj skeptisch.
    Cato seufzte schwer. »Offenbar hat Mairis es in all den Jahren zu verhindern gewusst, ein Kind zu empfangen. Allerdings weiß ich nicht, ob ich eine der Huren, die sie mir schickten, geschwängert haben könnte.« Cato studierte ausgiebig den Boden unter seinen Füßen. »Doch selbst wenn, wäre ein solches Kind erst wenige Jahre alt und nicht dazu fähig seine Gabe gegen uns einzusetzen.«
    »Das bedeutet, die Turonter sind nicht in der Lage unsere Magie erneut zu binden?«, fragte Jase nach einer Weile.
    »Nein«, antwortete Orena kurz angebunden.
    »Dann können wir uns verteidigen, selbst wenn sie uns hier fänden«, stellte ich fest.
    »Wir sollten wirklich eine Pause einlegen, um wieder zu Kräften zu kommen«, beschloss Orena nach kurzem Zögern.
    Dankbar ließ ich mich auf den Boden sinken. Der meilenweite Marsch durch unwegsames Gelände und der permanente Gebrauch meiner Gabe hatten meine ohnehin nur spärlichen Reserven völlig verzehrt.
    Wir beschlossen zumindest ein paar Stunden zu rasten, um auch etwas schlafen zu können. Schnell entfachte Jase ein kleines Feuer.
    Orena und Mairis teilten mit uns den Proviant aus ihrem Gepäck. Zum Glück waren sie so vorausschauend gewesen, einiges einzupacken. Außer der Kleidung an unseren Leibern hatten meine Freunde und ich nichts bei uns. Da Cato sich uns kurzfristig angeschlossen hatte, ging es ihm in dieser Hinsicht wie uns.
    »Eines verstehe ich noch immer nicht«, setzte ich an.
    »Was?«, fragte Orena und schaute neugierig zu mir auf.
    »Offenbar habt ihr mich fest für eure Flucht eingeplant«, stellte ich fest.
    »Das ist richtig.« Dieses Mal antwortete Mairis.
    Ich wusste nicht, wie ich am besten in Worte fassen sollte. »Warum hast du dann nicht einfach deine Magie gesenkt und mich nicht länger von ihr abgeschnitten? Das hätte uns einiges erspart.«
    Mairis lächelte freudlos. »Sobald du bemerkt hättest, deine Gabe wirken zu können, was hättest du als erstes getan? Und sei ehrlich.«
    Ich überlegte einen Augenblick. »Ich hätte dich getötet, damit du mir nicht mehr gefährlich werden könntest.«
    Die beiden Frauen lächelten wissend.
    »Genau deshalb musste es uns anders gelingen. Denn Mairis‘ Tod ist etwas, das wir beide nicht riskieren wollten«, antwortete Orena.
    Im Nachhinein betrachtet leuchtete es mir ein. Dennoch wünschte ich, sie hätten mir deutlichere Zeichen gegeben.
    Mir fiel auf, dass Cato während des Essens kein Wort gesagt hatte. Nachdenklich sah er an sich herab. Immer wieder blieb sein Blick an den Bändern an seinen Armen hängen.
    Plötzlich riss er sie ab, erst das linke dann das rechte. Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, warf er den Stoff ins Feuer.
    Langsam leckten die Flammen an den Bändern, bis das Feuer die helle Farbe zu rußigem Schwarz färbte. Innerhalb weniger Sekunden zerfielen sie zu Asche.
    Cato bemerkte, wie ich ihn beobachtet hatte und grinste mich zufrieden an. »Ich war schon immer der Meinung, Purpur steht mir grässlich zu Gesicht.«
    »Fabelhafte Idee«, meldete sich Orena zu Wort und machte sich an ihren eigenen Bändern zu schaffen.
    Auch Mairis schloss sich an und schon wurde das nächste Band den Flammen übergeben. Gelöst sahen die beiden Frauen zu, wie der Stoff verbrannte.
    Mairis hob ihren Blick. »Ihr solltet diese

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