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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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ich zusammen und versuchte auszumachen von wo er kam. Ayasha stand bereits auf und lief zu der neuen Lichtung, auf der sich bereits eine Menschentraube bildete. Jemand musste sich bei den Arbeiten verletzt haben. Nun kamen wir drei anderen ebenfalls auf unsere Füße und eilten Ayasha hinterher.
    Ayasha schob sich durch die Menge und wir nutzten die Lücke, bevor sie sich wieder schloss. Mittlerweile waren die Schreie verstummt und ich hörte stattdessen das aufgeregte Murmeln der Menschen um mich herum und das Rufen lauter Kommandos.
    Wir erreichten den Ort des Geschehens und hastig schlug ich mir die Hand vor den Mund, um das laute Aufkeuchen zu unterdrücken. Der Mann vor mir hatte schon genug Probleme.
    Ein in der Mitte gespaltener Baumstamm musste ins Rollen geraten sein und hatte ihn halb unter sich begraben. Gerade versuchten etwa ein Dutzend Männer mit vereinten Kräften den Stamm wieder von dem Verletzten herunterzurollen. Van und die Brüder waren zwischen den Helfenden und stemmten sich gegen das Holz.
    Noch rührte es sich nicht und ich überlegte, ob es eine Möglichkeit für mich gab zu helfen, ohne dem verletzten Mann noch größere Schmerzen zu bereiten. Endlich tat sich etwas und der Stamm setzte sich in Bewegung. Hastig wichen die Leute, die dahinter standen, aus, um nicht das Schicksal ihres Kameraden zu teilen. Die Männer rollten den Stamm einige Fuß weit, bevor sie von ihm abließen.
    Mein Blick ruhte auf dem Verletzten und nicht nur ich sog zischend die Luft ein, als ich sein zertrümmertes Bein sah. Sein linkes Hosenbein war blutgetränkt und stand in einem merkwürdigen Winkel ab. Der Stoff war zerrissen und etwas Weißes stach daraus hervor. Ich wusste, dass es sich um seinen Unterschenkel handeln musste, wollte es aber nicht wahrhaben.
    Das Gesicht des Mannes war starr vor Schreck auf sein Bein gerichtet und er wimmerte unkontrolliert. Zersia schob sich grob an mir vorbei und scheuchte einige der anderen weg, die begannen sich um den Verletzten zu sammeln und beratschlagten, wie man ihm helfen konnte.
    Auch ich trat ein paar Schritte näher. Zersia kniete bereits auf dem Boden und redete beruhigend auf den Mann ein. »Hab keine Angst. Gleich wirst du schlafen und sobald du erwachst, ist alles wieder gut.«
    Ruckartig wandte der Mann sich zu Zersia und sah sie ungläubig an. Zersia berührte seine Stirn und murmelte weiterhin besänftigende Worte. Kurz darauf erschlafften die Gesichtszüge des Mannes und er wirkte entspannt. Überraschte Rufe wurden laut, doch ließ Zersia sich davon nicht stören. Sie wandte sich um und entdeckte Jase‘ vertrautes Gesicht. Er hockte dicht bei ihr.
    »Der Stoff muss weg«, sagte sie autoritär, wobei sie auf das Hosenbein deutete »und zwar schnell.«
    Jase kam ihrer Aufforderung unverzüglich nach, wusste er doch, welche Gabe in Zersia steckte. Er zog einen Dolch aus seinem Gürtel und schnitt den blutigen Stoff vorsichtig entzwei. Sobald Zersia genug Platz hatte, legte sie ihre Hand auf den Oberschenkel des Mannes und schloss konzentriert die Augen.
    Zunächst ließ sich keine Veränderung feststellen, doch dann hörte die Wunde auf zu bluten. Plötzlich kam der Knochen in Bewegung und zog sich langsam in das Bein seines Besitzers zurück, was zu erstauntem Murmeln der Zuschauer führte.
    Vom Knochen war nichts mehr zu sehen. Nun zog sich die durchstoßene Haut zusammen und verschloss die Wunde. Wäre das viele Blut auf der Haut und der Hose nicht gewesen, hätte man glauben können, dass der Mann nie verletzt gewesen war.
    Es dauerte noch eine Weile, bis Zersia die Augen wieder öffnete und zufrieden ihr Werk betrachtete.
    Flatternd öffneten sich die Augenlider des Geheilten und er bekam einen seltsam entrückten Gesichtsausdruck. Langsam stemmte er sich auf seine Ellenbogen und sah ungläubig auf sein Bein herab. Seine Unterlippe zitterte und er versuchte etwas Sinnvolles hervorzubringen, brachte jedoch nur gestammelte Wortfetzen heraus.
    Zersia legte ihre Hand beruhigend auf seinen Unterarm. »Schon gut. Ich konnte dein Bein heilen, jedoch solltest du dich die nächsten Tage noch etwas schonen.«
    Langsam stand Zersia auf, wobei sie ins Taumeln geriet. Eilig war Jase zur Stelle und ergriff ihren Arm, um sie zu stützen.
    Jase rief Levi zu sich und übergab die erschöpfte Zersia in dessen Obhut. Langsam machten die beiden sich auf den Weg in Richtung Lager. Die Heilung hatte Zersia sichtlich erschöpft, sie brauchte dringend etwas Ruhe.
    Zwei

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