Sturmbringerin
er schließlich ganz versiegte.
Van beobachtete, wie dem einen oder anderen der Mund vor Erstaunen offen stehen blieb. Das würde in nächster Zeit vermutlich noch häufiger geschehen. Man sollte meinen, die Festlandbewohner wären nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen bei der großen Anzahl verschiedener Gaben, die es hier zu bewundern gab, dennoch brachte Gianna sie scheinbar mit jeder ihrer Fähigkeiten erneut zum Staunen.
Die restlichen Stapel entwässerte Gianna in gewohnter Geschwindigkeit und war im Nu fertig. Als sie den letzten Stapel entwässert hatte, kam sie zu Jase zurück. »Wie du siehst, bin ich recht gut darin, Dinge zu trocknen. Im nassmachen bin ich sogar noch besser. Solltest du meine Magie benötigen, lass es mich einfach wissen. Wenn es von Nöten ist, kann ich auch wieder wüten und dir Schneisen in den Wald schneiden.«
Jase verbeugte sich knapp vor ihr. »Wahrlich, wir können froh sein, dich an unserer Seite zu haben.« Er richtete sich auf und fuhr, auf das getrocknete Holz zeigend, fort: »Hast du auf diese Weise auch die turontischen Soldaten in Loran getötet? Ich könnte mir vorstellen, dass es eine verheerende Wirkung auf ein Lebewesen hat, mit einem Schlag sämtliche Körperflüssigkeiten zu verlieren.«
Gianna wurde ein wenig blass, antwortete dennoch pflichtschuldig. »Nein, dass hätte mich vor Hias verraten. Er hat mich auf diese Weise bereits töten sehen und hätte sofort erkannt, dass ich dort war.«
»Wie ist es dir dann gelungen?«
»Ich habe es gemacht, wie beim Bäume fällen. Lieber hätte ich es anders gemacht, aber es war meine einzige Möglichkeit unerkannt zu bleiben.«
»Warum gefällt dir diese Art besser.«
Gianna lächelte humorlos. »Gefallen ist nicht das richtige Wort. Meine Opfer leiden so weniger. Wenn ich sie zerreiße sind sie nicht immer sofort tot. Außerdem ruiniert es auf Dauer auch die besten Stiefel, wenn man immerzu durch Ströme aus Blut waten muss.«
»Dann machst du das öfter?«
»Nur wenn man mich angreift.« Gianna umklammerte ihre Ellenbogen und senkte den Blick. Die Richtung in die das Gespräch geraten war, wurde ihr zusehends unangenehmer. Wahrscheinlich dachte sie gerade an die Anschläge, die Alissa in ihrer krankhaften Eifersucht auf sie verübt hatte, welche es nötig gemacht hatten, sich Verteidigungsstrategien zurechtzulegen.
Van ging zu den beiden hinüber und stellte sich an Giannas Seite. »Brauchst du uns noch?«, fragte er Jase. »Vermutlich ist es ratsam, ein wenig zu verschnaufen, bevor heute Abend mit der Ankunft der anderen alles wieder in Aufregung gerät.«
»Selbstverständlich, ruht euch bis zum Abend aus, der Tag war bisher anstrengend und eure letzten Tage waren nicht weniger ereignisreich. Ich lasse euch rufen, sobald Leandra und ihre Leute eintreffen.«
Van nickte ihm dankbar zu und Gianna hakte sich bei Van unter. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu ihrem Zelt. Hinter ihnen gab Jase Kommandos und die Männer strömten in alle Richtungen davon, nur Levi und Ayasha blieben an seiner Seite.
Van und Gianna gingen gemeinsam den Weg zurück, den sie gekommen waren. Niemand hielt sie auf und sie erreichten zügig ihr Zelt. Von der bisherigen Arbeit war Van völlig verschwitzt. Im Zelt angekommen streifte er sich sein Hemd über den Kopf und hängte es über einen der Hocker. Aus dem Augenwinkel sah Van, dass Gianna bereits die Schale auf dem Tischchen mit Wasser füllte.
Sie kannte ihn gut und wusste, was er vorhatte. Van durchsuchte seine Satteltaschen und fand schnell das gesuchte Stück Seife, sowie ein sauberes Tuch. Währenddessen hatte sich Gianna auf das Bett gesetzt und er konnte ihre Blicke im Rücken spüren.
Van war noch nicht ganz fertig mit seiner Wäsche, da umschlang ihn Gianna von hinten. Ihre Hände fuhren über seine Brust und brachten Van aus dem Konzept.
»Du wirst ganz nass«, warnte Van sie lachend.
»Seit wann stört mich das?«
Van drehte sich zu ihr um, ihre Augen glitzerten amüsiert. Mit festem Griff schnappte sich Gianna das Tuch, das er sich um den Nacken geschlungen hatte und zog ihn zu sich herunter. Stürmisch küsste sie ihn und schien so bald nicht damit aufhören zu wollen. Van ergab sich ihr und ließ das Stück Seife achtlos auf den Boden fallen.
Seine Hände glitten an Giannas Körper hinab bis zu ihren Oberschenkeln, um sie hochzuheben ohne den Kuss dafür unterbrechen zu müssen. Ihr leises Keuchen verriet ihm, dass er sie überrascht hatte. Schnell hatte
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