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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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sollte, daher schwieg ich. War es wirklich eine gute Idee hier zu bleiben und all diese Menschen in Gefahr zu bringen? Was würde geschehen, sollte man mich hier finden?
    Entmutigt bettete ich den Kopf auf meine angezogenen Beine und sah Van und den anderen bei der Arbeit zu.
    »Hat Van auch eine magische Gabe?«, fragte Ayasha nach einer Weile. »Er hat kaum etwas von sich erzählt, hauptsächlich von dir.«
    »Nein, er hat keine«, antwortete ich und drehte mich beim Sprechen zu Ayasha um. »Was ist mir dir? Besitzt du eine Gabe?«
    Ayasha nickte. »Ich bin Tierflüsterin.«
    Überrascht zog ich meine Augenbrauen hoch. Ich hätte nicht gedacht, dass sie als Kaj‘ Geliebte ebenfalls über Magie verfügte. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich mir unter dieser Fähigkeit nichts Genaues vorstellen konnte. »Und das bedeutet?«
    »Ich kann mit Tieren sprechen. Sie verstehen mich und ich sie.«
    »Du führst also richtige Gespräche mit ihnen?«
    Ayasha zuckte unbeholfen mit den Schultern. »Manchmal. Es kommt auch immer darauf an mit was für einem Tier ich es versuche. Einige legen keinen Wert darauf, sich mit mir zu unterhalten oder sind dazu kaum in der Lage.«
    »Demnach ist es anders als wenn du dich mit einem Menschen unterhältst?«
    »Das liegt wie gesagt am Tier. Ich habe es mal bei einer Schnecke versucht, war nicht besonders gesprächig. Ich glaube, sie war trotz allem nicht so recht in der Lage mit mir zu kommunizieren. Bei den meisten größeren Tieren klappt es gut.«
    »Aber wie funktioniert das genau? Bekommt man es mit, wenn du mit einem Tier sprichst oder ist es wie bei Levi?« Ich hatte den Eindruck, Ayasha wollte ihre Fähigkeiten herunterspielen. Obwohl ich dafür keinen Grund sah. Ihre Gabe war meiner Meinung nach sehr interessant.
    »Ich spreche ganz normal mit ihnen und jeder in meiner Nähe kann es hören. Durch meine Magie versteht das Tier mich und ich bin in der Lage es ebenfalls zu verstehen.«
    Ayasha musste schmunzeln und ich fragte mich, woran sie dachte. »Auf diese Weise habe ich Kaj kennengelernt. Das ist schon ein paar Jahre her, bevor ich mich der Widerstandsbewegung angeschlossen hatte«, erklärte sie.
    »Eines Tages stapfte ich nichts ahnend durch den Wald und stieß plötzlich auf einen Bären. Die meisten Bären sind recht gesprächig, sobald sie wissen, dass man ihnen nichts Böses will.
    Ich sagte ihm also, dass ich ihm nichts tun wolle und er mich bitte auch nicht angreifen sollte. Anstatt darauf zu reagieren, ignorierte er mich einfach und ging weiter. Es ist für Bären untypisch so gar nichts zu einem zu sagen, daher versuchte ich es nochmal.
    Er stellte sich auf die Hinterbeine und brüllte und knurrte mich an. Offensichtlich wollte er mich loswerden. Doch das merkwürdige war, ich konnte ihn immer noch nicht verstehen. Das passierte mir zum ersten Mal. Ich hörte lediglich das Brüllen, keine Worte.
    Daher fragte ich ihn verblüfft, warum er denn nicht mit mir sprechen wollte. Daraufhin stellte er sich wieder auf alle Viere und sah mich verwundert an. Endlich sagte er etwas, aber ich brauchte einen Moment, um zu merken, dass es anders war als sonst. Es war nicht meine Gabe, die ihn mir verständlich machte, lediglich meine Ohren.
    Wir klärten einander über unsere Fähigkeiten auf und so kamen wir doch noch ins Gespräch. Kaj war ebenso über mein Verhalten überrascht gewesen wie ich über seines. Normalerweise liefen die Leute vor ihm weg, sobald sie ihn als Bär sahen. Für ihn war es unverständlich gewesen, warum ich ihm so hartnäckig ein Gespräch aufzwingen wollte.«
    Ayasha musste kopfschüttelnd lachen und ich stimmte ein.
    »Das ist wirklich ein guter Beginn einer Liebesgeschichte«, sagte ich glucksend.
    »Wie war es bei euch? Immerhin hatte dein Vater andere Pläne für dich?«, fragte Ayasha neugierig.
    Also berichtete ich ihr im Gegenzug von unserem Kennenlernen. Schließlich hatte Van diesen Teil unserer Geschichte vorhin vollständig ausgespart. Nicht, dass er für die Brüder von Interesse gewesen wäre.
    Gemeinsam blieben wir im Gras sitzen und genossen die Sonne. Ayasha war eine angenehme Gesprächspartnerin. Ich unterhielt mich gern mit ihr.
    Eine Weile später wurde es voll bei uns am Lagerrand. Immer mehr der Männer kehrten von der Lichtung zurück. Die meisten standen locker beieinander, manche warfen mir verstohlene Blicke zu, während sie sich miteinander unterhielten. Glücklicherweise starrten mich nicht allzu viele an.
    Auch Van und die

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