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Sturmbringerin

Sturmbringerin

Titel: Sturmbringerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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sehe niemanden.«
    Ich verkniff mir ein Augenrollen. „Sie sind etwas tiefer im Wald zwischen den Bäumen. Man kann sie nicht sehen.“
    Schnellen Schrittes erreichte der Mann den Waldrand und verschwand ebenfalls zwischen den mächtigen Stämmen. Schon kurz darauf kehrte er mit drei Kindern zurück.
    Hinter mir wurde das Gemurmel lauter. Ich verkrampfte mich ein wenig, wusste ich nur zu gut, dass aller Augen nun auf mir ruhten.
    Langsam strich Van mir über den Rücken und löste so die Verspannung meiner Muskeln.
    »Zeig ihnen, warum ich so stolz auf meine Frau bin«, flüsterte Van, sobald die Lichtung endlich geräumt war.
    Ich schenkte ihm ein dankbares Lächeln, bevor ich mich wieder den Bäumen entgegen stellte. Ein paar Mal atmete ich tief ein und aus und blendete außer Vans Gegenwart alles hinter mir liegende aus.
    Kurzerhand erschuf ich in einer wild wirbelnden Kugel Wasser vor uns und zog es anschließend in die Länge zu einem breiten Band.
    Die überraschten Rufe hinter mir bemerkte ich kaum. Nun schoss ich das Band knapp oberhalb des Bodens auf den Stamm, der dem Rand der Lichtung am nächsten war, zu.
    Krachend schlug das Wasser in das Holz und hatte es im gleichen Augenblick bereits durchbrochen. Der erste Baum begann zu fallen, als ich das Band bereits ungebremst auf den dahinterstehenden jagte.
    Ich zog einen Halbkreis ohne innezuhalten. Das Dröhnen der fallenden Bäume und das Krachen der brechenden Äste, die nun aufeinander stürzten, wurden immer lauter. Durch die Sohlen meiner Stiefel spürte ich das Vibrieren des Bodens.
    Um nicht ein heilloses Durcheinander zu schaffen, hatte ich die Bäume nur von vorn angeschnitten. Es hatte so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt hatte und die Bäume stürzten auf die freie Fläche in der Mitte und nicht wild übereinander. Das würde die weiteren Arbeiten hoffentlich erleichtern.
    Sobald ich den letzten Baum der Reihe erwischt hatte hielt ich inne und wartete darauf, dass der Lärm sich legte.
    Ich drehte mich um und nichts als Sprachlosigkeit schlug mir entgegen. Elyns offenstehender Mund und die starr aufgerissenen Augen waren einfach köstlich und es kostete mich meine ganze Selbstbeherrschung nicht laut zu prusten.
    Stattdessen schenkte ich ihm ein schiefes Lächeln. »Soll ich weitermachen oder wollt ihr die Bäume erst beiseiteschaffen?«
    Erschüttert wandte Elyn den Blick von der Lichtung und starrte mich an, ohne ein Wort hervorzubringen.
    Kaj lachte laut auf und ergötzte sich offensichtlich am Blick der anderen. Immerhin war er der einzige, der mich bisher in Aktion erlebt hatte.
    »Ich sagte doch, sie ist wirklich unglaublich«, brachte Kaj mühsam hervor, wobei er den Blick seines Bruders suchte.
    Jase nickte stumm, fasste sich jedoch schnell und lächelte mir freundlich zu. »Es wäre wohl besser, zunächst Platz zu schaffen, bevor sich alles ineinander verkeilt.«
    Langsam setzten sich die Leute hinter uns in Bewegung, um ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Hastig trat ich einige Schritte zurück, damit ich niemandem im Wege stand. Wir stellten uns an den Rand zu Ayasha und den Brüdern.
    Niemals hätte ich gedacht, dass die Übungen zur Kontrolle meiner Magie einmal so nützlich sein könnten. Es freute mich, ihnen so leicht behilflich sein zu können.
    Jase neigte dankbar den Kopf in meine Richtung. »Ich danke dir für deinen Einsatz. So schaffen wir es doch noch bis heute Abend.«
    »Dann wollen wir Gianna in nichts nachstehen und uns ebenfalls nützlich machen, nicht wahr?«, fragte Kaj und schob seinen Bruder bereits weiter auf die Lichtung hinaus.
    Vans Hand umschloss meinen Nacken und er zog mich zu einem schnellen Kuss heran. Er ließ mich bei Ayasha stehen und eilte den beiden nach.
    »Komm, setzen wir uns und warten bis sie soweit sind«, sagte Ayasha hinter mir.
    Ich kam ihrer Aufforderung gern nach und wir setzten uns nebeneinander in das knöchelhohe Gras.
    Eine Weile schwiegen wir beide, schließlich schüttelte Ayasha ungläubig den Kopf. »Ich kann immer noch nicht fassen, mit welcher Leichtigkeit du das gerade vollbracht hast.«
    Ihre Worte ließen mich erröten. Hoffentlich hatten sie sich bald an mich gewöhnt und meine Gabe würde mich nicht ständig zum Mittelpunkt der Aufmerksamkeit machen.
    »Ich kann verstehen, warum Turont dich unbedingt in die Finger bekommen möchte«, sagte Ayasha nun ernst und sah mir tief in die Augen. In ihren schimmerte ein Hauch von Besorgnis.
    Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern

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