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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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als die Fackeln am Gefängnis. Anna starrte den blonden Mann an, musterte ihn von oben bis unten. »Wer zum Teufel ist das?«
    Der Mann legte eine Hand auf seine Brust und verbeugte sich formvollendet. »Lord Rudolph Wittington, zu Ihren Diensten, Madam.«
    Anna kreischte auf.
    »Aber er hat mir gesagt, er sei …« Evangeline verstummte mitten im Satz. Nein, hatte er nicht. Zwar hatte sie ihn gefragt, ob er Sebastian wäre, doch er hatte nicht geantwortet.
    Anna fuhr Evangeline an: »Sie dämliche Närrin!« Mit diesen Worten entriss sie ihr den Schlüsselring und rannte zurück zum Gefängnis.

    Austin kletterte die Holzleiter hinauf, die von Wasser und Tang glitschig war, und sprang auf die Pier, als gerade eine zweite Explosion vom Gefängnis her zu hören war. Er sah zu dem lodernden Feuer, dem Rauch und dem Schutt hinüber und fluchte. Evangeline war irgendwo in der Hölle dort, vielleicht schon tot – oder vielleicht beschäftigt damit, auf Annas Befehl einen spanischen Wärter zu bezirzen. Verdammt, verdammt, verdammt!
    Auch im Hafen herrschte Chaos. Männer in Schwarzweiß brüllten sich auf Spanisch etwas zu. Dazwischen tummelten sich Männer in englischen Marineuniformen, die munter auf die Spanier wie auf die Amerikaner eindroschen. Die Amerikaner wehrten sich nicht minder eifrig. Das Ganze mutete weniger wie eine Schlacht denn wie eine Kneipenprügelei an. Nur die Spanier schienen sich nicht zu amüsieren.
    Austin fragte sich, wie die Reaktion auf der englischen Fregatte ausgesehen haben mochte, als sie die beiden Kaperschiffe hinter ihm entdeckt hatten. Er hoffte, alle an Bord der Fregatte hätten sich vor Angst in die Hosen gemacht.
    Austin hatte im Krieg neben Captain Lawson und Captain Bancroft von der amerikanischen Marine gedient. Nach dem Krieg war Austin auf Gainesboroughs Vorschlag zur Schifffahrtsgesellschaft gegangen, während Lawson und Bancroft sich dem lukrativen Geschäft der Piraterie zuwandten. Da die neue Nation noch keine nennenswerte Marine vorweisen konnte, engagierte sie bisweilen kühne Piratenkapitäne, um amerikanische Schiffe zu beschützen. Austin persönlich kannte fünf Captains, die sich gern in der Karibik aufhielten, wo sie englische Schiffe blockierten, die versuchten, amerikanische Handelsschiffe aufzuhalten. Austin hatte gehofft, zumindest einen von ihnen in der Nähe von Havanna zu treffen, und das Glück schenkte ihm gleich zwei, nämlich Lawson und Bancroft. Ihnen helfen, einem englischen Schiff zuzusetzen? , hatten sie grinsend gefragt. Bringen Sie uns hin!
    Seward kam hinter ihm auf die Pier. Er hatte ein Messer in der Hand, und seine Augen strahlten freudig.
    Austin zog seinen Degen. »Geben Sie acht, Junge! Sie sind mein Erster Offizier, und ich kann es mir nicht leisten, Sie zu verlieren.«
    Seward schien enttäuscht. »Jawohl, Sir.«
    »Wenn Sie sie finden, schaffen Sie sie auf ein Boot, und schicken Sie mir jemanden, der mir Bescheid gibt. Lassen Sie sie unter keinen Umständen aus den Augen!«
    »Ja, Sir.« Seward salutierte und lief mitten hinein ins Getümmel.
    Als Austin das Ende der Pier erreichte, war der Aufruhr auch dort angekommen. Er bahnte sich einen Weg durch die Kämpfenden und wehrte jeden ab, der ihn in eine Rauferei verwickeln wollte. Schnell begriffen sie, dass es ihm sehr ernst war, und ihr Grinsen wich echter Angst, bevor sie sich eilig zurückzogen.
    Schließlich lief er die Straße entlang zum Strand. Weit vorn, im hellen Mondlicht, lag ein längeres Boot auf dem weißen Sand. Daneben stand ein untersetzter Mann in englischer Uniform, der einer rothaarigen Frau mit beiden Armen zuwinkte. Sie lief auf ihn zu, dicht gefolgt von einem schwerfälligen anderen Mann. Anna und ihr Pirat.
    Wo war Evangeline?
    Als Anna sich dem winkenden Engländer näherte, schoss plötzlich ein Feuer aus ihrer Hand. Eine Sekunde später kam der Knall bei Austin an. Der Engländer versteifte sich überrascht, dann sackte er zusammen und fiel langsam in den Sand.
    Austin lief auf die drei zu.
    »Sir!«
    Seward rannte auf ihn zu, sein Messer schwenkend. »Ich habe sie gefunden, Sir!«
    »Wo?«
    Er deutete mit seinem Messer in die Richtung. Ein Mann und eine Frau tauchten Hand in Hand aus der Dunkelheit auf und liefen auf die Pier zu. Die Frau war klein, schmal und hatte braunes offenes Haar. Mondlicht und Feuerschein spiegelten sich in ihren Brillengläsern. Sie zog einen großen muskulösen blonden Mann mit einer Augenklappe hinter sich her.
    Austin eilte zur

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