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Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition)

Titel: Sturmfahrt der Liebe: Er war der König der Meere - und sie die Herrscherin seines Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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weiter.
    Evangeline blickte ihm nach. Austin hatte nicht übel Lust, sie sich über die Schulter zu werfen und seine Arme um sie zu schlingen. »Gehen Sie zum Boot, Miss Clemens! Sie gehen mit ihr, Seward!«
    Seward zögerte. »Sind Sie sicher, was den Engländer betrifft, Sir? Sollten wir ihn nicht hierlassen?«
    »Ich würde ihn lieber im Auge behalten, ehe Anna Adams ihn für ihren nächsten Streich anheuert. Wir werden ihn als Gast behandeln, allerdings genauestens beobachten. Ich möchte, dass mir zweimal täglich Bericht über alles erstattet wird, was er sagt oder tut.«
    Seward legte eine Hand an die Stirn. »Aye, Sir.«
    Dann eilte er hinter Evangeline her, die bereits Wittington folgte.
    Austin stand da und sah den englischen und amerikanischen Seeleuten zu, die gegeneinander kämpften. Bald schon würden sie ihre Rangelei aufgeben, sich maßlos betrinken und am Ende mit untergehakten Armen gemeinsam Lieder schmettern. Er salutierte einem Lieutenant von einem amerikanischen Kaperschiff, der seinen Säbel hob und den Gruß erwiderte.
    Austin machte sich auf den Weg zum Boot. Er erreichte die Leiter, als Evangeline gerade hinunterkletterte. Der Wind blähte ihren dünnen Rock auf, so dass alle Welt freien Blick auf ihre langen schlanken Beine und ihre runden festen Hüften hatte. Er hatte Mühe, nicht laut zu stöhnen.
    Wittington griff nach oben und hob Evangeline ins Boot, wo er ihr auf eine Bank half und sich neben sie setzte. Sehr nah neben sie. Ihre Hüften und Beine berührten sich!
    Austin sprang ins Boot und begab sich ans Heck. »Bringen Sie uns raus, Mr. Thomas, und geben Sie Signal zum Rückzug!«
    »Aye, Sir.«
    Seward nahm ein Ruder auf, blickte aber weiterhin misstrauisch zu dem Engländer. Wittington legte einen Arm um Miss Clemens’ Schultern. »Geht es Ihnen gut, meine Retterin?«
    Sie lächelte ihn an. Während das Boot hinaus in den Hafen glitt, spielte Austin mit dem Gedanken, seinen Degen zu benutzen.

    Fröstelnd landete Evangeline an Deck. Auf der langen Bootsfahrt zur Aurora hatte das Sprühwasser ihren dünnen Rock vollkommen durchnässt, so dass er jetzt im kühlen Wind an ihren Beinen klebte. Sie schlang sich die Jacke fester um den Körper und sehnte sich danach, warm und trocken zu sein.
    Windzerzaust, das Hemd von Seewasser vollgesogen, kletterte der englische Lord hinter ihr an Deck. Evangeline hatte sich allerdings inzwischen verziehen, ihn für einen Piraten gehalten zu haben. Immerhin sah er mit seinem ungepflegten Äußeren entsprechend aus. Und die Augenklappe rundete das Bild noch ab.
    Mit geschmeidiger Eleganz schwang Captain Blackwell sich über die Reling aufs Schiff. Er stand vor Lord Rudolph, den er ein wenig überragte, aber ansonsten waren die beiden Männer recht ähnlich gebaut: breitschultrig, muskulös und schlank.
    Lord Rudolphs gelbblonde Mähne allerdings wehte ihm frei um den Kopf, wohingegen Captain Blackwells fast schwarzes Haar wie immer zum Zopf gebunden war, aus dem sich nur wenigen Locken gelöst hatten. Lord Rudolphs Gesicht war von einem offenen Ausdruck und einem liebenswürdigen Lächeln gekennzeichnet, als könnte ihn nichts auf der Welt wirklich bekümmern, nicht einmal Tausende Meilen von zu Hause eingekerkert zu sein. Captain Blackwells Züge indessen waren verschlossen und streng. Er hatte das Kommando und strahlte diese Gewissheit auch aus. Er konnte lächeln – sie hatte sein atemberaubendes Lächeln schon gesehen –, aber er tat es äußerst selten.
    Auch jetzt nicht. Vielmehr sah er sie an, als gingen die ganzen Explosionen an Land auf ihr und nicht auf Annas Konto.
    »Gehen Sie in meine Kajüte, und wärmen Sie sich auf, Miss Clemens! Ich komme später, um mit Ihnen zu sprechen.«
    Sie tippte sich mit der Handkante an die Stirn. »Aye, Sir.«
    »Und lassen Sie das!«
    Mr. Seward und der Steuermann schmunzelten, bevor sie rasch unschuldige Mienen aufsetzten, als Captain Blackwell sie ansah.
    »Bringen Sie Wittington ins Vorschiff, Mr. Seward! Und lassen Sie ihm frische Sachen geben.«
    »Aye, Sir.«
    Seward eilte davon. Wittington folgte ihm, nachdem er erst Evangeline einen fragenden und dann Austin einen misstrauischen Blick zugeworfen hatte.
    Der Captain war mürrisch. »Was stehen Sie immer noch hier herum, Miss Clemens? Wollen Sie sich eine Lungenentzündung holen?«
    »Selbstverständlich nicht …«
    »Dann gehen Sie runter!«
    Er machte auf dem Absatz kehrt und schritt hocherhobenen Hauptes davon. Im Gehen rief er Befehle,

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