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Sturmflut mit Schokoladenengel

Sturmflut mit Schokoladenengel

Titel: Sturmflut mit Schokoladenengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Tauer
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Glasfront des Wintergartens. „Verdammt noch mal – wer ist das?“, zischte Gregor. Er trat seine Zigarette aus.
    „Ich alarmiere Steffen.“ Ich fummelte mein Handy aus der Tasche.
    „Und ich ruf' die Polizei an.“ Gregor tippte schon auf seinem Smartphone herum. Für keinen Moment ließen wir den Wintergarten aus den Augen, während wir die Telefone an die Ohren drückten. Da! Wieder eine Bewegung. Die Hollywoodschaukel schwang hin und her. „Was zum Teufel geht da vor?“ Gregor steckte das Smartphone weg, ohne dem Notruf Name und Adresse genannt zu haben.
    „Steffen nimmt nicht ab.“ Ich zuckte mit den Schultern, Panik packte mich. Gregor belauerte unschlüssig die dunkle Glasfront. Hinter ihr waren schemenhafte Bewegungen zu erkennen. „Wer könnte das sein?“ Die Angst drückte mir schier die Stimme ab.
    „Das werden wir gleich sehen.“ Gregor stand auf, zog seine Taschenlampe heraus. Entschlossen stapfte er auf den Wintergarten zu.
    „Sei vorsichtig, Gregor, um Gottes Willen ...“ Flüsternd schlich ich ihm hinterher.
    Er riss die Tür auf. Seine Taschenlampe flammte auf. Ich hielt den Atem an. Sofort wurde es wieder dunkel. Für eine Sekunde jedoch war die Wahrheit in grelles Licht getaucht gewesen und ihr Bild flimmerte auf meinen Netzhäuten: Ina, mit nacktem Po vor der Hollywoodschaukel kniend, ihre ausgestreckten Arme an der Lehne festgeklammert. Hinter ihr Steffens Blondschopf und sein nackter Hintern.
    Wie betäubt wandte ich mich ab.
    Gregor ließ sich neben mich ins Gras fallen. Ich hörte seine Zigarettenschachtel rascheln, ein Streichholz flammte auf, dann der Duft von Tabak ...
    Ich verbarg mein Gesicht in den Händen und heulte meine Fassungslosigkeit hinaus. Gregor zog mich an sich. Wie ein Betrunkener begann er zu kichern.
    Kurz darauf Schritte hinter uns. Ich wagte nicht, mich umzudrehen. „Irgendwie bin ich auch froh, dass das Versteckspiel endlich vorbei ist.“ Steffens heisere Stimme aus der Dunkelheit. „Drei Jahre sind genug ...“
    Es wurde eine lange Nacht.

Schneemann

    Der Tag, an dem ich Paul kennenlernte, begann mit einem Traum: Vom Schlafzimmerfenster aus sah ich einen Schneemann im Garten stehen. Zwar blühte unser Apfelbaum, und an der Laube des Nachbarn leuchteten tiefrot ein paar Rosen – doch im Garten stand ein Schneemann. In kniehohem Gras.
    Erst staunte ich, dann lachte ich und dann – erfasste mich eine erregende Vorfreude. Ich traute mich und winkte ihm zu; nur ein Schneemann, Rita , dachte ich, was kann schon passieren?
    Der Schneemann winkte zurück; das passierte.
    Und ehe ich genauer hingucken konnte, lief er bereits aufs Haus zu. Da sah er schon nicht mehr aus wie ein Schneemann, da ähnelte er schon einem griechisch-römischen Adonis mit schneeweißer Haut. Der kletterte zu meinem Fenster herauf und stieg in mein Zimmer. Ein Adonis, wahrhaftig – hellhäutig und nackt!
    Meine Erregung wuchs jäh, wie ein Fieberschauer ergriff sie mich, raubte mir schier den Atem. Einen Wimpernschlag später lagen wir auch schon im Bett und er spreizte mir die Beine.
    Eiskalt fühlte mein griechisch-römischer Adonis sich an, als er über mich glitt: eiskalt seine Haut auf meiner Haut, eiskalt seine Zunge in meinem Mund, eiskalt sein kräftiges Glied in meinem Schoß. Meine Erregung zog sich auf einen kleinen Punkt tief in meiner Vagina zusammen und erlosch beinahe. Der Eismann bewegte sich stoßartig, und ich lag stocksteif und fröstelte unter seiner Kälte.
    Doch dann flammte die Erregung aus meinem Schoß wieder auf und durchflutete meinen ganzen Körper. Ich bewegte mich jetzt ebenfalls, stemmte mich den Stößen des Fremden entgegen, und je energischer ich das tat, desto wärmer wurde mein eisiger Liebhaber. Ja, seine Haut glühte plötzlich, glühte auf meinen Schenkeln, meinem Bauch, meinen Brüsten. Seine Zunge füllte meinen Mund wie ein Schluck heiße Schokolade, sein stoßendes Glied brannte in meinem Schoß.
    Es fühlte sich göttlich an; ich hätte schreien können. Vielleicht schrie ich sogar – ich kann mich nicht genau erinnern, denn auf einmal bohrte das Kreischen des Weckers sich in meinen Traum. Mein glühender Liebhaber schmolz plötzlich und löste sich in Nichts auf.
    Und ich fuhr aus dem Schlaf hoch.
    „Shit!“ Mit der Rechten tastete ich nach dem Wecker – vergeblich. Das jaulende Ding stand auf Nils’ Nachtisch. „Warum stellst du das verdammte Teil nicht aus?“ Ich hechtete nach links über das Bett meines Mannes und schlug mit

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