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Sturmflut mit Schokoladenengel

Sturmflut mit Schokoladenengel

Titel: Sturmflut mit Schokoladenengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Tauer
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bewusst, dass ich schon seit beinahe zwei Jahren mit keinem Mann mehr geschlafen hatte.
    Idiotischer Gedanke in so einer Situation!
    Naheliegender Gedanke , raunte meine innere Stimme.
    Ich packte meinen Trolley und ergriff die Flucht.

    *

    An den Arbeitstag in Bochum kann ich mich kaum erinnern. Er rauschte an mir vorbei, wie ein langweiliger Film – Gesichter, Räume, Worte. Am selben Abend von Bochum aus nach Berlin. Am nächsten Nachmittag trank ich Milchkaffee in einem Bistro in der Friedrichstraße: Manchmal, wenn ich durch die großen Fenster blickte, fuhr draußen ein Taxi vorbei. Dann sah ich ihn vor mir, meinen schwarzäugigen Fan, und er erschien mir realer als die Leute an den Nachbartischen. Offenbar stand es nicht zum Besten um mich.
    Du bist verliebt , sagte meine innere Stimme.
    Blödsinn , hielt ich dagegen. Meine Hormone spinnen, hab’ meine fruchtbaren Tage. Morgen geht’s wieder.
    Zwei Tage später musste ich nach München. Wirklich überrascht war ich nicht, als wieder sein Taxi vor der Tür stand. Diesmal setzte ich mich zu ihm auf den Beifahrersitz. „Wie heißt du eigentlich?“ Er hieß David; schöner Name für einen rheinländischen Perser, fand ich. „Es ist kein Zufall, dass du mich den dritten Tag hintereinander fährst, sag mal ehrlich.“
    „Natürlich nicht, ich will dich kennenlernen.“
    Und ich will dich küssen , dachte ich.
    Vielmehr redeten wir nicht während dieser dritten gemeinsamen Fahrt. Es war schön, neben ihm zu sitzen, ihn anzuschauen und mir vorzustellen, wie seine Lippen meine Lippen berührten und seine Hand sich zwischen meine Schenkel schob. Aufregend!
    Du bist ja richtig verliebt , raunte meine innere Stimme.
    Na, und? , antwortete ich.
    „Darf ich dich küssen?“, fragte er am Bahnhof vor seinem offenen Kofferraum.
    „Ich denk darüber nach“, sagte ich.
    Du bist schön dumm , nörgelte meine innere Stimme, und ich widersprach ihr nicht.

    *

    Dann kam das Wochenende. Am Samstagmorgen wachte ich schon schlecht gelaunt auf. Ich sagte eine Verabredungen ab, saß am Telefon und starrte die Nummer der Taxizentrale an.
    Obwohl es nieselte, spazierte ich stundenlang am Rhein entlang und dachte an meinen schwarzäugigen Taxifahrer. Meine Laune fuhr Achterbahn mit mir.
    Ruf ihn an , schlug meine innere Stimme vor.
    Er muss anrufen , behauptete ich.
    Die Spätfilme am Abend ödeten mich an. Der Fernseher lief, und ich lag mit geschlossenen Augen auf der Couch und stellte mir vor, ich würde neben David im Taxi sitzen. Allein der Gedanke ließ mich feucht werden. In meiner Fantasie nahm er mich, ohne groß zu fragen.
    So quälend brannte mein Verlangen, dass ich’s mir schließlich selbst machte: In der Dusche, mit einem kräftigen, warmen Wasserstrahl.
    Eine vorübergehende Erleichterung, weiter nichts. Sie fachte meinen Heißhunger nach ihm erst richtig an. Das Original wollte ich, keinen Fantasiemann! Die Sehnsucht tat richtig weh.
    Lange her, dass ich etwas in der Art erlebt hatte, so lange, dass ich mich kaum erinnern konnte.
    Nach einer schlaflosen Nacht rief ich frühmorgens im Taxiunternehmen seines Vaters an und verlangte David. Er war unterwegs und rief über Handy zurück.
    „Ich brauche ein Taxi“, sagte ich. „So schnell wie möglich.“ Ich muss ziemlich heiser geklungen haben.
    „Die ganze Nacht habe ich an dich gedacht“, sagte er.
    „Du darfst bestimmen, wo wir hinfahren.“
    „Ich bin gleich bei dir.“
    Ich ließ Kostüm und Hosenanzug im Schrank, zog einen kurzen Rock und eine leichte Bluse an, und verzichtete auf Strumpfhosen und BH.
    Frivol? Schon möglich. Aber so und nicht anders wollte ich es.

    *

    Ein halbe Stunde später die Türglocke. Diesmal fragte er nicht lange und küsste mich, kaum dass ich die Beifahrertür zugezogen hatte.
    Wir fuhren in die Innenstadt und frühstückten in einem Café. Viel aßen wir beide nicht. Die meiste Zeit staunten wir uns nur an oder küssten uns; ohne viel zu reden. Es war herrlich!
    Irgendwann lag seine Hand auf meinem Knie und wagte sich genau dahin, wo ich sie haben wollte: Unter meinen Rock und auf meine Schenkel. Die Temperatur meines Blutes stieg sprunghaft an. Wahrscheinlich erschrak er über seine eigene Kühnheit und wollte die Hand zurück ziehen, aber ich hielt sie fest.
    Meine innere Stimme schwieg. Sie war zufrieden mit mir. Na endlich.
    Seine kühne Entdeckerhand rutschte unter meinen Tanga, streichelte meine Spalte, tastete nach meiner Feuchtigkeit. Ich lehnte den Kopf gegen

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