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Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht

Titel: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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»Mein Name ist Loraccin, willkommen! Gestattet mir, Eure Wünsche zu erhören. Seid Ihr heute Gäste unseres wundervollen Badehauses sowie der Küche und der Ruheräume für die Nacht?«
    »Nein, nichts von alledem«, sagte Olowain höflich.
    Loraccin, der bereits seine Feder gezückt und eine andere Schublade mit einem Notizblock aufgezogen hatte, verlor sein Lächeln, als wäre es ihm abgefallen. Die Barthaare hingen über seine Mundwinkel wie bei einem bösartigen Karpfen.
    »Wir sind hier, um Kombasa, die Betreiberin des Badehauses, zu treffen.« Olowain zog den Brief aus dem Umhang, den Kombasa der Magierschaft geschrieben hatte, um sie über Karats Aufenthalt zu informieren.
    Loraccin steckte sich ein Vergrößerungsglas zwischen die wulstige rechte Augenbraue und Wange, dann beugte er sich vor und schnappte Olowain den Brief flink aus den Händen.
    »Es würde Eurer Herrin sicher nicht gefallen, wenn Ihr ihre Briefe lest«, sagte Olowain.
    Loraccin warf ihm einen misstrauischen Blick zu, wendete den Brief hin und her und betastete ihn mit seinen Stummelfingern, roch sogar flüchtig daran – dann rutschte er von seinem hohen Stuhl und eilte davon. Hinter ihm schloss sich eine schmale Tür, die in der Holzvertäfelung der Wände gar nicht zu sehen gewesen war.
    Die Gefährten sahen sich ratlos an.
    Kurz darauf öffnete sich der blattförmige Haupteingang hinter dem Steintisch. Aus einer Dampfwoge erschien eine Gruppe bärtiger Männer in Leinenumhängen. Mädchen mit Blumenkränzen und seidenen Mänteln, die rauchende Kannen, Handtücher und Salbentöpfchen trugen, geleiteten sie lächelnd an den Gefährten vorbei, eine geschwungene Marmortreppe empor, die sich irgendwo in den Höhen des Gebäudes verlor.
    Kobolde flitzten hinterher und wischten alle Wassertropfen auf, die die Gruppe auf dem Boden hinterlassen hatte. Dann schlossen die Geisterwesen die blattförmige Tür wieder. Nur ein Rauchkringel blieb zurück und löste sich langsam in der Luft auf.
    Endlich erschien Loraccin wieder. Den Brief hatte er nicht mehr. Gerade als er etwas sagen wollte, öffnete sich erneut die blattförmige Tür und zwei grimmig dreinblickende, schmerbäuchige Männer kamen heraus, die ebenfalls nur mit Leinentüchern bekleidet waren. Sie sprachen leise miteinander, während ihnen drei Mädchen in Seidenmänteln folgten, beladen mit Kisten und Kannen.
    »Guten Tag, die Herrschaften!«, schnurrte Loraccin und verbeugte sich so tief, dass seine Barthaare ihm auf die Schuhe fielen. »War alles zu Eurer Zufriedenheit? Haben die Herrschaften noch einen besonderen Wunsch, den sie mir zu erfüllen gestatten?«
    Einer der Gäste machte eine abwehrende Geste, als er vorbeiging, woraufhin Loraccin sich abermals verbeugte.
    »Zu Euren Diensten. Viel Vergnügen und wohlige Entspannung!«
    Die Männer und ihre Begleiterinnen verschwanden auf der Treppe. Wieder flatterten Kobolde nach, um das Wasser aufzuwischen. Loraccin schlug einen wie eine Fliege weg, als er zu nah an ihm vorbeiflog, dann drehte er sich zu den Gefährten um. Das Lächeln, das er für die Gäste aufgesetzt hatte, war zu einem zähen Grinsen zerlaufen. »Wenn die Herrschaften gestatten, Kombasa erwartet Euch jetzt.« Er deutete galant auf die blattförmige Tür und ging ihnen voraus. Dabei schnipste er kurz mit den Fingern. Unter dem Steintisch krabbelte ein weiterer Zwerg hervor und setzte sich auf Loraccins Stuhl, nahm die Feder und streckte den Rücken, bereit, Gäste zu empfangen. Hel fragte sich, wie lange er unter dem Tisch gekauert haben musste.
    Hinter Loraccin traten sie nun in die gigantische Badehalle. Breite Stege aus Zedernholz führten jenseits der Haupttür in den Rundbau mit den Ausmaßen einer Arena. Die Wände waren mit hölzernen Vorsprüngen, Treppen, Balkonen und Arkaden zugepflastert, auf denen sich zahllose Gestalten tummelten. Entlang der Stege standen große Badebecken aus Holz oder Stein, eckig, rund, hoch oder niedrig, und darin saßen Gäste wie träge vor sich hin köchelndes Gemüse. Mädchen trippelten in Plateaupantoffeln umher, massierten müde Schultern oder schrubbten weit gelaufene Füße. Andere brachten Tabletts, beladen mit Tee, Weinpunsch, heißem Schnaps und kunstvoll angerichteten Speisen. Die Gefährten mussten zur Seite weichen, als zwei Mädchen ein Spanferkel am Spieß vorbeitrugen. Hel drehte sich nach ihnen um, als Loraccin sie bereits weiterführte, doch wer auch immer sich das Schwein bringen ließ, verbarg sich hinter

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