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Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht

Titel: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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gegen die Isen häuften sich. In einem Kleinkrieg, wie entlang der südlichen Küsten Norduns täglich welche ausbrachen, wurde das isische Freudenhaus in Brand gesetzt und alle dunkelhäutigen Frauen vertrieben. Zhaba sah, wie ihre Mutter in den Flammen starb. Sie war acht Jahre alt.
    Da die kleine Krähe beinahe so hellhäutig war wie ihr unbekannter Vater und ihre Zähne nichts von der Länge und Schärfe aufwiesen, die für Isen so typisch waren, wurde sie verschont und an ein anderes Haus verkauft. Zum ersten Mal musste sie ihren Namen wechseln: aus Zhaba, in der das Blut des Inselvolkes floss, die nachts zu Mutter Meer und den Wellengeistern betete, wurde das Menschenmädchen Glöckchen.
    Glöckchen verstand sich in ihrem neuem Heim durchzusetzen, wurde eine einflussreiche Kurtisane und nannte sich von jetzt an Glocke.
    Glocke herrschte über das vierstöckige, schmale Haus wie eine Regentin über erobertes Land. Sie nahm kleine, wirksame Veränderungen in der Hausführung vor und vermehrte den Reichtum ihres Besitzers erheblich, obgleich sie im Verborgenen tüchtig für sich selbst zurücklegte. Sobald sie genug zusammengespart hatte, entledigte sie sich ihres Besitzers. Man fand seine Leiche unter den breiten Stegen, die den Hafenweg am Vergnügungsviertel säumten; seine aufgeschnittene Kehle trug die Handschrift der ansässigen Auftragsmörder, und da der Tote zu der Zeit viele Feinde, aber wenige Freunde gehabt hatte, ging man dem Mord nicht weiter nach.
    Jetzt war Glocke ihre eigene Herrin und musste keine Abgaben mehr leisten. Sie erweiterte ihr Reich um eine Taverne im Vorderhaus und schaffte sich ein Dutzend Bedienstete mehr an. Glocke war gerade siebzehn, als sie einen zweiten Gasthof in einer anderen Straße erwarb, den sie ausschließlich mit isischen Kurtisanen bestückte. Jede bekam ein Kettchen um den Hals, an dem zwei kleine Muscheln hingen – nicht zuletzt wegen des klackernden Geräusches waren sie bald als Glockenmädchen bekannt.
    Glocke war auf dem Höhepunkt ihres Erfolges, als sie sich in einen Händler namens Kombain verliebte, der auf der Flucht vor Schuldnern Unterschlupf in ihrem Gasthof suchte. Wahrscheinlich war er der einzige Mensch außer ihrer Mutter, den sie jemals liebte. Obgleich er den Körper eines Bären und ein Gesicht wie narbige Baumrinde hatte, verfügte er über ein besonderes Feingefühl, seinem Gegenüber stets angenehm zu sein. Mit seiner wandelbaren Stimme und seiner tänzerischen Art, sich zu bewegen, musste er auch Glocke wie ein galanter Herr von Welt erscheinen. Kombain, der gefälschtes Silber verkaufte und noch keinen Handel ohne Betrug abgeschlossen hatte, besaß schon bald eine Macht über Glocke, die einzig Frauen ihres Gewerbes nachvollziehen können. Um was er auch bat – Glocke gab es ihm.
    Doch so aufrichtig er auf seine Geschäftspartner wirken mochte und so liebevoll Glocke ihn erlebte, im Herzen blieb er das, was er äußerlich war: ein grobschlächtiges Tier. Er überredete Glocke, in sein Geschäft zu investieren. Die junge Kurtisane steckte fast ihr gesamtes Vermögen in den verzweifelten Versuch, Kombain vor seinen Schuldnern zu retten. Als sein Schwindel im Silbergeschäft aufflog, ergriffen beide die Flucht. Für ihn gab Glocke das kleine Imperium am Hafenviertel auf, für das sie ihr ganzes Leben gearbeitet hatte.
    Zwei Jahre blieben sie spurlos verschwunden. Dann tauchte in Acba, an der Grenze zur Wüste und nicht weit vom Meer entfernt, eine Silberhändlerin namens Komba auf. Sie tauschte Kunst und Raubgut, gewährte Kredite und sammelte überdies aufgefüllte Feenlichter, um sie an die Magierschaft zurückzuverkaufen. Daraus wurde ein so reges Geschäft, dass Komba für die kleine Stadt das wurde, was Fürsten und Könige für Länder waren, die ebenfalls dafür zuständig sind, frische Feenlichter an ihr Volk zu vergeben und volle zur Magierschaft zurückzubringen. Kombas Buchhalter war ein älterer Mann, den sie als ihren Vater bezeichnete. Es hieß jedoch, der Mann mit dem groben Gesicht und den guten Manieren sei in Wahrheit ihr Geliebter. Sie nannte ihn Babain.
    Fünf Jahre vergingen, in denen Kombas Einfluss und Reichtum stetig wuchsen. Es hieß sogar, der König von Acba wollte ihr einen Adelstitel verleihen; damit wäre sie in der großen Welt ebenso anerkannt worden, wie sie es längst in der zwielichtigen der Diebe war.
    Im sechsten Jahr kam eine Gesandtschaft aus Aradon in das Wüstenstädtchen. Babain wurde des Hochverrats

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