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Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht

Titel: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht - Nuyen, J: Sturmjäger von Aradon - Magierlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny-Mai Nuyen
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wieder.
    »Vergesst nicht, dass wir ein Ziel haben, Kapitän Nord. Es liegt jenseits der Gebirge des Mittlands. Im Westen.« Olowain nickte freundlich, dann ging er unter Deck.
    Wie festgefroren blickte Nord ihm nach. Olowain zwinkerte den Gefährten zu, als er an ihnen vorbeitrat, doch sein Lächeln wirkte angespannt. »Es gibt hier nichts mehr zu sehen. Kommt, wir wollen frühstücken.«

Kombasa
    F ür den Rest des Tages war Olowain offensichtlich bemüht, viel Zeit mit den Gefährten zu verbringen, plauderte unentwegt über das Alte Reich, Tridad und das Wetter, als müsste er seine bisherige Abwesenheit wiedergutmachen. Nach dem Mittagessen, das er überschwänglich lobte, bestand er darauf, Hel bei der Trollaufsicht Gesellschaft zu leisten. Wahrscheinlich wollte er von oben aus die Steuerkabine im Auge behalten, falls Nord einem Anfall von Heldenmut erlag und die Kontrolle über das Schiff an sich riss. Doch der Kapitän hielt sich in seiner Kabine versteckt. Während Hel mit Olowain bei der Aufsicht saß, der unentwegt von der Entstehungsgeschichte der Trollnutzung erzählte, beobachtete sie, wie im Verlauf von drei Stunden vier Eilige Federn aus Nords Fenster flogen. Alle Richtung Süden. War die Lage in Moia tatsächlich so kritisch, dass Meisterin Medeah in Nord ihren letzten Ausweg sah? Wenn die Magierschaft schon so lange von der Belagerung der Isen wusste, wieso hatten sie keine Unterstützung geschickt? Stattdessen rüstete sie sich für einen Krieg gegen das Alte Reich, dessen Ausmaße sich noch niemand vorstellen konnte. Wer auch immer die Entscheidungen in den Türmen Aradons traf, hatte eindeutig die Flucht nach vorne gewählt.
    Weil Olowain ohne Pause redete und Hel ihren eigenen Gedanken nachhing, blickte sie überrascht auf, als der Magier sich plötzlich erhob. Mit einer erzwungen zuversichtlichen Miene deutete er geradeaus. »Siehst du die Fahne an den Klippen denn nicht, Hel? Wir müssen tiefer fliegen.«
    Sie stand ebenfalls auf und hoffte, dass er ihre Zerstreutheit nicht bemerkte. Tatsächlich entdeckte sie nun in der Ferne einen roten Fleck, der über den dunkelgrauen Bergwänden tanzte. Ein Wappen.
    »Ist das Tridad?«
    Olowain warf ihr einen Blick zu. »Was sage ich denn die ganze Zeit? Natürlich ist das Tridad! Wir sind schon da. Also husch, husch! Wir müssen landen!«
    Hel schob sich die Augenklappe ein Stück zur Seite und hielt die Luft an. Mit der zweiten Sicht erkannte sie, dass es an den Klippen vor Lichtern wimmelte. Dort lag eine Stadt.
    Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis sie endlich die Anlegestelle für Schwebeschiffe entdeckten: Versteckt zwischen dunkelgrünen Zedernwäldern, die von oben wie Federgras im Wind wogten, lag eine Felsplattform, auf der drei kleine Schwebeschiffe lagen. Die Taube war schmal, aber länger als die Handelsschiffe, und es brauchte eine Weile, bis Hel und Nova sie sicher gelandet hatten. Tix umschwirrte Hel dabei und versuchte sie mit Sticheleien abzulenken, bis Nova ein Glas packte und über ihn stülpte. Der Pixie zerbrach es, dass hundert Scherben den Boden bedeckten. Dann riss er Nova einen halb vollen Liriumflakon aus der Hosentasche, biss ihm ins Bein und verschwand fürs Erste.
    Kapitän Nord stand während dieser Zeit unbewegt im Heck des Schiffes und starrte in die Ferne. Er schien um Jahre gealtert.
    Zollwächter kamen ihnen entgegen, halfen die Planke vom Schiff zu ziehen und notierten den Namen des Schiffes, ihre Herkunft und die voraussichtliche Dauer ihres Aufenthalts. Olowain überlegte kurz, dann sagte er: »Einen Tag, höchstens zwei.«
    Er zahlte mit einer Silbermünze aus Aradon, die die Form des Pentagramms trug, und erkundigte sich, wo das Badehaus einer Dame namens Kombasa zu finden sei. Der Zollwächter warf ihm einen halb neugierigen, halb verschmitzten Blick zu und erklärte den Weg.
    Sie stiegen eine breite, krumme Treppe von der Anlegestelle in die Stadt hinab, deren Stufen direkt in den Fels gemeißelt waren und an schroffen Klippen und Zedern vorbeiführten. Häuser aus Stein und dunklem Holz bevölkerten die Vorsprünge, breite Bergspalten und angebaute Holzstege. Ein kleiner Wasserfall mündete in einen Damm und verschwand weiter unten im dichten Gedränge der Häuser und Brücken. Dazwischen standen riesige, dunkle Zedern, die nicht selten als Stützpfeiler für Gebäude dienten.
    Bald war die Treppe nicht mehr Teil des Felsens, sondern bestand aus ordentlichem Pflasterstein, und zu beiden Seiten führten immer

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