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Sturmkaempfer

Sturmkaempfer

Titel: Sturmkaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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schon, Junge, für die nächste Woche bin ich dein Lord, also beeil dich.«

22

    Eine helle Wolkendecke hing über der Stadt und linderne helle Wolkendecke hing über der Stadt und linderte die eisige Berührung des Winters in der stillen Luft ein wenig. Isak konnte die Stadtgeräusche hinter der Mauer hören. Die Leute nutzten die Ruhepause von dem frostigen Wetter. Überdachte Brücken und Wege hielten die Stadt im tiefen Winter am Leben. Es gab auf den Ständen nur wenig frische Nahrung, doch die kalten Lagerräume unter der Stadt sorgten dafür, dass auf dieser Handvoll von Märkten noch immer ein eifriger Handel betrieben wurde. Das grelle Nachmittagslicht würde nicht lange anhalten, und danach versank die Stadt wieder in den Winterschlaf.
    Isak saß zusammengesunken auf der Steintreppe, ließ seine Übungsklinge auf die unterste Stufe klirren und sah sehnsüchtig zu Eolis hinüber. Die Waffe hing in der Scheide an einem nahen Pfosten. Isak wusste, dass er in Sicherheit war, aber er konnte das Verlangen doch nicht abschütteln, die Waffe bei der Hand zu haben. Seiner Rüstung gegenüber, die bewacht in der Kapelle des Herzogs lag, hegte er zwiespältigere Gefühle. Siulents stank nach dem letzten König, nach seiner Magie und seinem Körper gleichermaßen, und seit der Schlacht hatte sich Isak nie so recht in ihr wohlgefühlt. Mit Eolis war es etwas anderes. Das Schwert war eine Verlängerung seines Körpers, eher die Schneide seiner Wut als ein Instrument.

    Während der Krann schwer atmend dasaß, kümmerten sich einige Wachmänner um ihre blauen Flecken und lachten mit Kerin. Der Schwertmeister lehnte auf einem Speer mit stumpfer Spitze und legte sich ein Tuch um die Schultern. Die anderen, Geister in voller Plattenrüstung, nahmen ihre Stahlhelme ab und rangen ebenfalls nach Atem. Die Winterluft brannte in den Lungen, aber das war die Abreibung doch wert gewesen, die sie Isak verpasst hatten. Die meisten hatten neue Dellen in ihrer Rüstung, aber Isak hatte es eindeutig schlimmer getroffen, und allen hatte es ein riesiges Vergnügen bereitet.
    »So, mein Lord. Nun hast du endlich gelernt, die Balance etwas zu halten«, kommentierte Vesna von der Seite. Der Graf hatte nicht teilnehmen wollen, aber für die Zeit, wenn Isak erschöpft war, hielt er zwei Fechtklingen in der Hand.
    Vesna blickte zu Mihn, der aufrecht zwischen Eolis und dem Rest der Welt stand und nun zustimmend den Kopf senkte. Der kleine Mann hatte die Übung zwei Mal unterbrochen, um Isaks Haltung zu verbessern. Vesna fragte sich langsam, wie der Rest von Charrs »Köder« gewesen sein mochte. Jede Verbesserung hatte Isak mit den bestmöglichen Angriffsmöglichkeiten versorgt. Doch soweit Vesna wusste, hatte Mihn sonst nur seinen Stab als Waffe benutzt …
    Wie um seinen Gedankengang zu unterbrechen, kam Tila die Treppe herunter und nickte Vesna höflich zu, bevor sie sich neben Isak hockte und leise fragte: »Habt Ihr schon gehört, was in der letzten Nacht geschah?«
    »Du meinst Herzog Vilan? Eine Schande ist das«, antwortete Isak erschöpft nuschelnd und lehnte sich weiter auf den Stufen zurück. Seine Brust schien sich noch mehr auszudehnen, als die Brustplatte von der Kante der Stufe hochgedrückt wurde. Mit einem leisen Grunzen richtete sich Isak auf und suchte eine bequemere Haltung.

    »Wie könnt Ihr darüber nicht erschrocken sein? Ein Mann starb letzte Nacht auf diesen Stufen hier.«
    »Ich weiß, aber das war keine große Überraschung. Er hatte viel getrunken und diese Stufen sind sogar tagsüber vereist.«
    Tila kniff die Augen zusammen. »Ist das alles, was hier geschah? Ihr verhaltet Euch seltsam. Hat Lesarl etwas damit zu tun? Oh Götter …«
    »Still«, sagte Isak scharf. »Darüber sollte man nicht tratschen, es sei denn du willst helfen und redest mit den Zofen darüber, wie viel Vilan letzte Nacht getrunken hat. Sagen wir einfach, dieser Unfall kam zur rechten Zeit, aber es darf kein Gerede darüber geben, dass es etwas anderes war als ein Unfall.«
    Tila riss für einen kurzen Moment die Augen auf. Näher war sie der dunklen Seite der Politik bisher nicht gekommen. Sie blickte auf die Stufen zu ihren Füßen und zog den Mantel enger um den Körper. Dann sah sie zu den Soldaten, aber sie standen zu weit entfernt, um etwas zu hören. »Wisst Ihr, warum?«
    »Der Herzog war ein Verräter«, sagte Isak schlicht. »Eine Nachwehe der Malich-Affäre.«
    »Aber warum hat man ihn dann nicht verhaftet? Es gab doch keinen

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