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Sturmkaempfer

Sturmkaempfer

Titel: Sturmkaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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vermute, es sind Uniformen für deine Wachen.«
    »Uniformen?«
    »Natürlich. Sie können doch nicht die üblichen Farben tragen, wenn du König Emin triffst.« Während Carel sprach, öffnete sich die Tür und ein Wirbel weißen Leinens schoss hindurch und fing an loszuplappern, noch bevor sich die Tür ganz geöffnet hatte. Die Männer wichen im Angesicht solch gleißender und geschäftiger Entschlossenheit zurück.
    »Mein Lord Isak, endlich finde ich Euch. Also, diese hier sind noch nicht ganz fertig und die Reiterkleidung kommt später,
aber ich habe die Überwürfe für die Rüstungen Eurer Männer hier. Wenn Ihr sie bitten könntet, sich hier aufzustellen… dann beginne ich mit dem Maßnehmen.«
    Isak stand einen Augenblick lang nur verwirrt da und starrte auf das rote, von einem makellosen weißen Kopftuch umrahmte Gesicht. Die Näherin mochte wie eine Dienerin gekleidet sein, aber sie hatte die Ausstrahlung einer Herzogin. Trotz Isaks gewaltiger Größe spürte er, wie er unter der Kraft dieses ungeduldigen Stierens dahinwelkte. Hinter ihr standen fünf Zofen, jede mit einem Weidenkorb vor der Brust und die Augen fest auf die Frau vor ihnen gerichtet.
    »Wer bist du?«, fragte er verwundert. Vesna hatte einen ebenso verwirrten Gesichtsausdruck, während Carel ob des Fehlens der sonst bei Dienern so verbreiteten Unterwürfigkeit zustimmend lächelte. Nur Mihn antwortete mit einem gleichgültigen Starren und ließ den kühlen Blick über die Frau und ihre Helferinnen gleiten.
    »Ich, mein Lord? Ich bin die Obernäherin. Man hat mich unterrichtet, dass Eure Männer eine Uniform bräuchten, die zu Euren Farben und Eurem Wappen passt. Wir sind fast fertig, aber jetzt müssen wir Maß nehmen. Wenn es gerade passt, mein Lord.« Ihr Tonfall verriet, dass sie einen Grund hören wollen würde, falls es gerade nicht passte.
    Isak wandte sich fragend an Vesna und unterdrückte ein Lachen, als er den Gesichtsausdruck des Grafen sah: »Nun, Graf, wenn es dir nicht zu viele Umstände macht?«
    Dann sah er, dass die Soldaten bereits zwei Reihen gebildet hatten. Wie immer schien es, dass der ganze Palast mehr über seine Pläne wusste als er selbst. Kerin hatte sich entfernt, wohl um den Rest herbeizuholen, während die, die Isak geschlagen hatten, ihre Rüstungen ablegten.
    Die Zofen verteilten sich zwischen ihnen und übergingen die
Kommentare, die sie von den Soldaten hörten, als sie ihnen beim Entkleiden halfen. Dann zogen die Mädchen beige Ledertuniken und Beinkleider, beides mit grünen Flechten verziert, aus ihren Körben. Isaks Drache prangte in Grün und Gold gesteppt auf Brust und Schultern. Er war deutlich eindrucksvoller als das schlichte Schwarz-Weiß der Geister. Isak konnte sich nicht vorstellen, wie es aussähe, wenn zwei Legionen der Palastwache dies trügen, aber dennoch war es ein Hochgefühl, seine persönliche Garde so prächtig geschmückt zu sehen.
    Die anderen gingen nun neben ihm her, und Isak erkannte sie als die Männer wieder, die sich um seine Räume gekümmert oder mit Carel gegessen hatten. Der erfahrene Veteran Kerin hatte die dreißig Mann seiner Garde zur einen Hälfte unter den kampferprobten Veteranen und zur anderen unter den Besten der jüngeren Geistern ausgewählt. Die Einheit wirkte zuversichtlich und gefasst. Sie war offensichtlich erfreut über ihre Aufgabe, denn sie scherzten miteinander und zeigten anderen Geistern, die nun herüberkamen, ihre Uniformen. Isak fühlte sich unerklärlich unwohl, als er sah, wie die Leute Bahls Farben ablegten.
    Er stand auf und zog die schweißgetränkte Tunika aus, die er unter der Rüstung getragen hatte. Sein wunder Körper protestierte gegen die Bewegung und die kalte Luft stach auf seiner Haut und glitt sein Rückgrat hinab, wobei sich seine Haare aufrichteten. Ein dickes wollenes Hemd lag zusammengerollt auf der untersten Stufe. Er zog sich den dunkelblauen Stoff schnell über den Kopf und dann eilig herunter. Die Kälte machte ihm zwar nichts aus, aber sein Oberkörper zeigte nur zu klar, wie sehr er sich von den anderen Soldaten hier unterschied. Isaks Muskeln traten so deutlich hervor, dass offensichtlich wurde, wie eindeutig er ein Erwählter und kein einfacher Mensch mehr war. Er achtete darauf, die Narbe auf seiner Brust zu verdecken und dennoch wurde er angestarrt. Selbst Leute, die sich an seine Größe
gewöhnt hatten, wurden von den harten Kanten seiner körperlichen Gestalt noch immer verblüfft.
    Isak war nun beinahe einen

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