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Sturmkaempfer

Sturmkaempfer

Titel: Sturmkaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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seinem Hinterkopf, aber Isak konnte es noch nicht einordnen.
    »Alle Clans sprechen Farlan«, sagte Mihn und verdoppelte damit die Zahl der Wörter, die er seit seiner Ankunft gesprochen hatte.
    »Aber warum? Ihr seid doch sicher zu fern, um in Verbindung mit uns zu bleiben.«
    »Farlan ist die Wurzel unserer Sprache, und da der große Wald nur einen Wochenritt entfernt liegt, müssen wir mit den anderen Clans im Austausch bleiben«, sagte der Mann.
    »Alle Sprachen des Landes entstammen der gleichen Quelle«, unterbrach Lesarl nachdenklich. »Da Mihn auch Chetse spricht, bin ich sicher, dass er neue Sprachen ebenfalls sehr schnell lernen könnte.«
    Mihn blickte misstrauisch drein. Der Haushofmeister musterte ihn eingehend und blinzelte dabei kaum. Isak wusste, dass Lesarl jedem misstraute, aber diesmal war er der gleichen Meinung, und plötzlich kannte er die Antwort – aber daraus erwuchsen nur noch mehr Fragen.
    Vielleicht merkten es die Adligen nicht, aber selbst nach sechs Monaten empfand Isak ihre Worte noch immer als überbetont. Mihn sprach wie ein Edelmann. Sein Rhythmus und seine gerundeten Silben wirkten zu kultiviert für einen Barbaren der Clans. Er war sicher kein Farlan, aber er war doch mehr, als er zugab.

    »Mein Lord«, sagte Kerin und unterbrach damit die nachdenkliche Stille. »Dieser Dämonenpfeil klingt nach mächtiger Nekromantie, aber Malich ist bereits zu lange tot, um dies zu verantworten. Ich dachte, dass Malichs Fähigkeiten ausgesprochen selten waren. Darum glaube ich, dass ein Akolyth dies tat, oder dass er irgendwie aus dem Grab zurückgekehrt ist.«
    »Das würde mich sehr wundern«, sagte Bahl. »Dem Tod zu trotzen ist deutlich schwieriger, als eine Leiche zu beleben oder einen Dämon zu beschwören. Meinem Wissen über die Totenbeschwörung nach haben wir den Körper für diese Möglichkeit zu gründlich verschwinden lassen.« Der Hauch eines Lächelns lag auf seinen Lippen. Isak erinnerte sich daran, wie Genedel auf dem Schlachtfeld Leichen gefressen hatte und lächelte ebenfalls.
    »Nun, auf jeden Fall haben wir ein Problem«, sagte Vesna. »Entweder hatte Malich einen Akolythen, der stark genug ist, so einen Zauber selbst zu wirken, was wir jedoch sicher bemerkt hätten, oder …«
    »Oder er hat nichts damit zu tun«, vollendete Kerin.
    »Ich stimme dem zu.« General Lahk fühlte sich unter dem Blick aller Anwesenden nicht sonderlich wohl. Das sah man. Er hielt sich so gut es ging von Isak und Bahl fern. Es war für ihn keine angenehme Situation, den Raum mit drei Weißaugen zu teilen, die allesamt deutlich stärker waren als er.
    »Dies schwächt Eure Armee erheblich, Lord Chalat. Charr ist für einen Krann noch sehr jung, und nach dem, was ich gehört habe, lässt er selbst an seinen besten Tagen die Klugheit ein wenig vermissen. Ich bezweifle, dass der Dämon, von dem er besessen ist, mehr darüber weiß, wie ein Heer zu führen ist.«
    »Siblis?«, schimpfte Chalat – und Isak spürte die Wut des Chetse-Lords bei diesem Wort aufwallen.
    »Wir wissen, dass sie Trupps auf der Suche nach Waffen nach Norden ausgeschickt haben. Vielleicht haben sie stattdessen Verbündete
gefunden. Die Elfen hätten die Waffen erschaffen können, die sie brauchen. Euch zu töten, Lord Chalat, wäre unglaublich schwierig gewesen und hätte den Krieg nicht entschieden, denn es gäbe noch immer Eure Generäle. Aber den Kommandanten zu beherrschen und den Krieg auf beiden Seiten zu lenken …« Die Stimme des Generals verklang und ließ jeden seinen eigenen Schluss ziehen.
    Chalat ballte wütend die Faust, dass sich auf den Muskelmassen seiner Arme zornige Adern wanden. Bahl hingegen wirkte insgesamt grüblerisch, stützte in Gedanken verloren die Ellenbogen auf den Tisch.
    »Das ist ein guter Punkt, Lahk«, sagt Bahl nach einer Pause ernst. »Mir fällt kein Grund ein, der plausibler wäre. Ich frage mich nun, was die Siblis sonst noch ausgehandelt haben, und was wohl der Preis dafür war.«
    »Nun, mit solchen Dingen kenne ich mich nicht aus. Zauber, Flüche, Verzauberungen, zur Hölle damit. So habe ich meine Schlachten nicht geführt«, grollte Chalat laut.
    »Aber wie es aussieht, müsst Ihr Eure Taktik ändern.« Lesarl überging das Aufkeuchen, das er dafür erntete. »Ich kenne einen Mann, mit dem ihr sprechen solltet.
    »Wer ist es?«, blaffte Chalat. »Und wo? An deiner Akademie der Magie?«
    Lesarl lächelte kurz. »Bedauerlicherweise nicht, auch wenn ich sicher bin, dass Euch der

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