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Sturmkaempfer

Sturmkaempfer

Titel: Sturmkaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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hat eine große Bibliothek.« Sie klang etwas überrascht.
    »Deine Familie hat Geld?«, fragte er, verwirrt, dass seine Zofe adelig sein mochte. Sonst konnte sich niemand so etwas wie eine Bibliothek leisten.
    »Ja, mein Lord. Mein Vater ist Anad Introl. Er ist der Torwächter der Stadt und ein Mitglied des Stadtrates.«
    »Heißt das, ich sollte von ihm gehört haben?«, fragte Isak aufgebracht.
    »Nein, mein Lord«, sagte sie mit besorgtem Gesichtsausdruck. Isak rang sich ein Lächeln ab. Er hatte sie angeblafft, weil er müde war. Tila wirkte zwar verunsichert, lächelte aber zurück. Isak hatte es schon immer geschafft, sein Gegenüber zum Lächeln zu bringen, manchmal sogar seinen Vater, trotz dessen Weigerung, irgendetwas an seinem Sohn zu mögen. Carel sagte, es sei Teil des Weißaugenerbes. Immerhin waren Männer bereit gewesen, auf Lord Atros Befehl hin in den Tod zu ziehen. Lord Bahl galt als zurückgezogen, praktisch als ein Einsiedler, und doch war seine Präsenz stark genug, vollständige Aufmerksamkeit und umfassenden Gehorsam zu erringen. Carel hatte ihm erzählt,
dass noch jedes Weißauge, das er getroffen hatte, gleichgültig wie brutal es gewesen war, die Leute für sich hatte einnehmen können.
    Isak war sich recht sicher, dass Leute sich beruhigten, wenn er sie zum Lachen brachte, darum gab ihm dieses unsichere Lächeln Tilas Hoffnung. Eine Zofe, die Weißaugen hasste, war das Letzte, was er brauchte.
    »Die Zofen des Palastes kommen traditionellerweise aus adeligen Familien«, berichtete Tila zögernd. »Lord Atro führte es als ein Geiselsystem ein, um den Adel unter Kontrolle zu halten. Aber die Tradition wird aufrechterhalten. Im Rest des Palastes gibt es gewöhnliche Diener, wir sind nur hier im Haupthaus. Manchmal fühlt es sich eher nach einem Mädchenpensionat an, in dem wir auf die Ehe vorbereitet werden.« Sie schaute hinab auf das Bett. »Ich bitte um Verzeihung, mein Lord. Ich habe geplappert. Ich werde dies hier beenden und Euch dann nicht weiter stören. Man hat uns alle angewiesen, Eure Zeit nicht zu verschwenden …«
    »Du störst mich überhaupt nicht«, sagte er rasch. »Und was das Zeitverschwenden angeht, so hast du sicher eine klarere Vorstellung davon, was ich mit der Zeit anfangen soll, als ich selbst. Ich weiß vielleicht, was ein Krann ist, aber nicht, was man von mir erwartet. Kannst du mir etwas dazu sagen?«
    »Nein, mein Lord, es tut mir leid.« Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Man hat mich nur geweckt, um Euer Zimmer zu bereiten. Man hatte uns Eure Ankunft zwar nicht angekündigt. Ich bitte um Vergebung dafür, dass es hier so staubig und trist ist, aber Lord Bahl ist der Einzige, der uns hier heraufbringen kann, und er war wochenlang in den Wäldern unterwegs. Im zweiten Stock gibt es eine Bibliothek. Ich könnte wohl versuchen, einige kundige Bücher zu suchen. Der Haushofmeister wird es wissen, aber … nun, Ihr werdet nicht wollen, dass er glaubt, Euch
im Griff zu haben. Und die einzige andere Person ist Lord Bahl selbst. Auch er war einst Krann, aber ich traue mich nicht, ihn zu fragen.«
    »Warum nicht? Schlägt er die Diener?«, fragte Isak, der nun wieder vertrautes Terrain spürte.
    »Nein, mein Lord«, antwortete Tila eilig. »Lord Bahl ist gut zu uns. Er bemerkt uns die meiste Zeit kaum, was mir sehr recht ist. Aber man hört Geschichten …«
    »Was für Geschichten?«, fragte er, über seine eigene Unwissenheit verärgert. Sogar die Zofen wussten hier also mehr als er.
    »Nun«, sie klang etwas unsicher, als wisse sie nicht recht, was sie sagen sollte. Gerüchte zu verbreiten war gefährlich, aber wenn der neue Krann im Palast überleben wollte, musste er sie kennen.
    Sie atmete durch und sagte: »Geschichten über das, was er dem letzten Lord angetan hat, Lord Atro. Ich schätze zwar, es ist romantisch, den Tod der Geliebten zu rächen, aber …«
    »Aber?«
    Sie schien nicht willens fortzufahren und sich zu fragen, ob sie dieses Gespräch überhaupt hätte anfangen sollen.
    »Was für Geschichten?«, bedrängte Isak sie. »Was ist geschehen? Wann?«
    Horman hatte jedes Gespräch über die Weißaugen verboten, wenn Isak in der Nähe war. Geschichten über Blut und Gewalt waren zwar ein beliebtes Thema am Lagerfeuer gewesen, aber Isak war dort nie willkommen gewesen. All dies war neu für ihn.
    »Das müsst Ihr doch wissen?«, fragte sie. Doch als sie ihn sich versteifen sah, sprach sie schnell weiter: »Sie sagten, dass drei ganze Straßenzüge

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