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Sturmkaempfer

Sturmkaempfer

Titel: Sturmkaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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mussten sie weiter gereist sein, als er gedacht hätte. Die Zofe eilte
erleichtert auf den festen Boden und fing an, ein niedriges Bett zu beziehen.
    Isak sah sich im Raum um und folgte dann dem Mädchen von der dunklen Plattform auf die festen Steine. Der Raum war nichts Besonderes. Sogar Isak, der Wagenzug-Bengel, war ein wenig von der modrigen Luft und den schlichten Möbeln enttäuscht. Es gab einen abgewetzten Tisch, davor stand ein abgenutzter Stuhl mit einer ledernen Lehne und eine Kleidertruhe neben dem Bett. Der Kamin war sehr schlicht gehalten. Das passte alles nicht zu seinem Bild des dekadenten Palastlebens.
    »Mein Lord, man hat mich an eine andere Angelegenheit erinnert, um die Ihr Euch vermutlich umgehend kümmern wollt«, verkündete Lesarl. »Darf ich vorschlagen, dass wir uns ins Turmzimmer zurückziehen?«
    Bahl wandte sich ihm fragend zu. Das ausdruckslose Gesicht des Haushofmeisters schien seine Frage zu beantworten.
    Er wandte sich wieder seinem neuen Krann zu und sagte: »Isak, du hast Schlaf nötiger, als du denkst. Alle Fragen können bis später warten. Ich werde dich wecken, wenn es Zeit wird.«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, wiederholte Bahl seine Bewegung und verschwand in einem plötzlichen Schwirren nach oben. Isak fand den Stuhl hinter sich und setzte sich dankbar darauf. Die Last in seinem Kopf hatte alle Kraft aus seinen Gliedern gezogen und plötzlich war er unerträglich müde. Das hier war nicht das, was er erwartet hatte, aber die Anwesenheit eines Bettes schien genug, und alles, was über eine Decke auf dem Boden hinausging, war schon Luxus.
    Er wandte sich zum Tisch, auf dem ein Rasiermesser in einer Knochenscheide lag, neben einer Kupferschüssel, einer Wasserkanne und einem polierten Spiegel auf Kupfer und Glas. Er lehnte sich vor, um sich im Spiegel zu betrachten. Es war eine vollkommene Spiegelung, die ihn vor Aufregung erschaudern
ließ. Der Spiegel war mit Magie erschaffen worden, auf keine andere Art konnte eine so glatte Oberfläche geformt werden. In einem Palast war das vermutlich keine große Sache, aber trotzdem munterte es Isak auf.
    Seine Augen wanderten zu dem Regal über dem Tisch. Darauf lagen einige staubige Bücher, die allesamt älter aussahen als er selbst. Carel hatte ihm das Lesen beigebracht, doch es war immer eine Pflicht und keine Lust für ihn gewesen.
    Isak las die Titel – Von jenseits des Meeres, Die Kriegszüge des Manayaz Vukotic, Wortduelle: Die Gründung der Akademie der Magie  – und fand, dass er zu müde war, um heute noch in eines von ihnen hineinzuschauen, obwohl das zweite ihn eine Weile zögern ließ, während er sich fragte, was es hier wohl zu suchen hatte. Manayaz Vukotic war als der übelste Verräter gestorben, weil er seinen Stamm während des Großen Krieges gegen ihren Schutzgott geführt hatte. Diese Häresie hatte Vukotic zu einer Ewigkeit am Finsteren Ort und seine Kinder zum Vampirismus verdammt. Es war seltsam, dass man ein Zeugnis seiner Erfolge im Zimmer des neuen Krann aufbewahrte, unabhängig davon, welche Lehren daraus zu ziehen waren. Isak hatte nicht erwartet, dass man so einfach an ein solches Buch herankam, nicht einmal hier. Vielleicht war es eine Art Prüfung, aber er konnte den Sinn darin nicht ergründen. Mit einem Seufzen schaute er zur Zofe hinüber und konnte sie diesmal richtig sehen. Sie war hübsch, größer als er zuerst gedacht hatte, und ein prächtiger Busen zeichnete sich unter der dicken Robe ab.
    »Wie heißt du?«, fragte er.
    Das Mädchen kreischte, weil die Stille so plötzlich endete, kurz auf. Sie starrte ihn an, als wäre sie über Isaks Fähigkeit zu sprechen erschreckt. Isak fragte sich, ob manch einer von Bahls Gästen nicht ganz so freundlich zu den Zofen gewesen sein mochte, wenn man sie mit ihnen allein ließ.

    Das Mädchen richtete sich auf, vielleicht war es von Isaks ähnlich verunsichertem Auftreten beruhigt. Sie musterte ihn kurz, dann sagte sie: »Tila, mein Lord, mein Name ist Tila Introl. Ich bin Eure Leibzofe.«
    Isak hatte keinen Schimmer, warum er eine Leibzofe brauchte, aber sie war hübsch, also würde er sich nicht beschweren. Er suchte im Zimmer nach etwas, mit dem er ein Gespräch eröffnen könnte und nestelte dabei geistesabwesend an dem blutbesudelten Verband an seiner linken Hand herum. Dann fiel sein Blick erneut auf die Bücher.
    »Kannst du lesen?«, fragte er und nickte aufmunternd in Richtung der verstauben Bücher.
    »Natürlich, mein Lord. Mein Vater

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