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Sturmkaempfer

Sturmkaempfer

Titel: Sturmkaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
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schrecklich dürr, aber es gab auch keine Anzeichen für eine Krankheit; vielmehr zeigte er eine unnatürliche Vitalität. Blasse, pergamentene Haut machte den Eindruck, als habe man sie über den Schädel darunter gespannt, und seine Augen waren vollständig schwarz. Zum ersten Mal konnte Isak nachvollziehen, warum die Leute Angst vor der Andersartigkeit seines Gesichtes hatten.
    »Es gibt einen unter euch, der anders ist, einen, der mit mir kommen sollte.« Diesmal sprach der Mann verständlich.
    »Wir haben ein Weißauge bei uns. Was ist mit ihm? Er ist jung. Was könnte er Euch nutzen?« Carel klang abweisend.

    »Er sollte mit mir kommen, um seine Zukunft zu suchen.«
    Carel trat einen Schritt von dem Fremden zurück. »Glaubt Ihr, ich würde ihn Euch einfach so übergeben? Ihr seht wie ein Zauberer aus.« Er ergriff den verzauberten Anhänger um seinen Hals, in den die Rune Nyphals eingeschnitzt war, der Beschützerin der Reisenden, und murmelte ein kurzes Mantra.
    »Zurück in den Wagen, Isak. Versteck dich«, zischte Horman mit sorgenvollem Gesicht. Er war außerhalb der Sicht des Fremden zu Carels Wagen gekommen; jetzt winkte er seinen Sohn vom Kutschbock. Isak kletterte leise herunter und glitt schweigend ins Dunkle des Wagens, während sein Vater die Armbrust spannte.
    »Was will er von mir?«, flüsterte er.
    »Ich weiß es nicht, aber was es auch ist, wenn du nicht still bist, übergebe ich dich an ihn«, raunzte Horman seinen Sohn an und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Carel zu.
    Isak folgte den Anweisungen und fürchtete sich dabei ebenso vor dem Fremden wie vor dem Zorn seines Vaters. Horman war niemals ein geduldiger Mann gewesen; er gab seinem übernatürlichen Sohn oft die Schuld für sein Unglück, angefangen mit dem unausweichlichen Tod seiner Frau bei Isaks Geburt bis zum Verlassen der Kavallerie nach einem Unfall. Horman konnte seine Enkelkinder am Lagerfeuer nicht mit Geschichten über heldenhafte Schlachten und nur knapp überstandene tödliche Verletzungen unterhalten. Stattdessen hatte er sein Auskommen wegen eines einfachen Übungsmanövers verloren, das an jenem Tag schiefgelaufen war, an dem er auch vom Tod seiner Frau erfuhr. Und jetzt war Isak sogar an den Ameisen schuld, die über die Vorräte krochen.
    Der Fremde blickte zu den Wagen hinüber, folgte der Reihe, bis Isak spürte, wie sich sein Blick an ihm festfraß. Plötzlich umgab ihn eine eisige Präsenz, als hätte der bittere Winter gerade
Einzug gehalten, und Isak fiel überrascht und verängstigt um. Er geriet in Panik, als der fremde Geist seine Gedanken erfüllte, und unerklärlicherweise verspürte er auch größeren Hass als jemals zuvor. Im nächsten Augenblick wurde der Kontakt so abrupt unterbrochen, dass Isak erschrocken zusammenzuckte.
    »Er wird mich töten«, jammerte Isak und seine Hände zitterten unkontrollierbar. »Er wird uns alle töten.«
    Horman wandte sich ihm mit gefurchter Stirn zu und verpasste Isak eine Ohrfeige, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Dann muss er sich aber ganz hinten anstellen. Ruhe jetzt!«
    Isak duckte sich, während der Blick des Fremden einen Augenblick auf dem Horizont im Westen ruhte und sich dann wieder Carel zuwandte. »Mein Name ist Aracnan. Ich bin nur ein Söldner, so wie du. Ich habe eine zweiteilige Aufgabe; der zweite Teil besteht darin, dem Jungen eine Nachricht zu überbringen, wenn er nicht mitkommen will. Sag deinen Leuten, sie sollen ihre Bögen wegstecken. Mein Auftraggeber ist mächtiger, als du es dir vorstellen kannst. Hier ist die Nachricht.«
    Carel wurde etwas in die Hand gedrückt, und dann sprang Aracnan auf den felsigen Hügel über ihm. Es war ein Sprung, wie ihn kein Straßenakrobat fertigbrächte, aber er landete so leichtfüßig, dass kein Stein oder auch nur Dreck losgetreten wurde und auf die verblüfften Männer unter ihm herabfiel. Dann war er fort.
    Sie versuchten ihn zu verfolgen, aber als sie den Hügel hinaufgeklettert waren, konnten sie nicht einmal erraten, welchen Weg Aracnan eingeschlagen hatte. Auch der Boden hielt keine Anzeichen dafür bereit, dass hier überhaupt ein Mann entlanggelaufen war. Schließlich beendete der Zugführer, nicht willens, noch mehr Zeit auf diese Geisterjagd zu verschwenden, die fruchtlose Verfolgung und sie nahmen ihre Reise in beinahe völliger Stille wieder auf. Alle hingen ihren Gedanken nach.

    Isak zuckte zusammen, als Carel sich einige Stunden später herüberlehnte und ihm ins Ohr flüsterte: »Nyphal hat

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