Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturmkaempfer

Sturmkaempfer

Titel: Sturmkaempfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Lloyd
Vom Netzwerk:
dankbar.
    »Es wird hier sicher viel geben, womit du dich beschäftigen kannst, wenn du es willst, aber unsere Beziehungen zu anderen Staaten sind sehr begrenzt. Wir sind schlichtweg zu mächtig, als dass sie uns angreifen könnten – und die Handelsvereinbarungen stehen bereits. Darum wäre deine hauptsächliche offizielle Aufgabe, an den Grenzen zu patrouillieren und Plünderer abzuhalten.
    »Und wenn …«
    Weiter kam Isak nicht, denn Bahl unterbrach ihn: »Ein anderes Mal. Wir sind jetzt da.«
    Isak bemerkte, dass er seine Schritte nicht wie geplant gezählt hatte, aber sie mussten wohl mehr als einhundert Meter hinter sich gebracht haben. Nach weiteren zwanzig Schritten blieb Bahl vor einem Türrahmen stehen, der in den Fels geschlagen worden war: scharfe, unregelmäßige Kanten mit einem kaum wahrnehmbaren grünen Schimmer.
    Unterwegs war sich Isak mehr und mehr der Gegenwart von Magie bewusst geworden, den Geruch erkannte er aber nicht wieder. Der Gestank von feuchtem Stroh, Tierdung sowie ein stechender
scharfer Geruch wurden stärker, als er Bahl hinein folgte, ebenso wie die Magie in der Luft. Hier gab es mächtige Ströme von Energie, aber sie bauten sich nicht auf, sie wurden aus irgendeinem Grund von diesem Ort angezogen, vermutlich von seinen Geschenken. Der Geruch von Dung jedoch verwunderte ihn; er war nicht ganz wie in einem Stall oder einem Schlachthaus, aber doch ähnlich durchdringend.
    Als Isak die Größe des Raumes bemerkte, blieb er stehen. Dies war eine gewaltige Höhle, die sich tief in die Dunkelheit erstreckte, nicht die Schatzkammer, die er erwartet hatte. Der matte grüne Schimmer, der die Wände und den unebenen Boden beleuchtete, wies auf keine erkennbare Quelle hin, mit Ausnahme der überall herumschwirrenden Magie. Die Höhle war nicht gleichmäßig, die Decke senkte und hob sich nach Belieben und der Boden hob sich zur Mitte hin zu einer Gruppe von dicken, quarzbesetzten Säulen. In die Seitenwand waren zwei große Löcher geschlagen worden, vermutlich Tunnel, die zu weiteren Kammern führten. In einem Durchgang lagen große Gesteinsbrocken.
    »Wo sind wir? Was ist das für ein Ort?«, fragte er flüsternd.
    »Hier verwahre ich einige der Artefakte, die Atro über die Jahre gesammelt hat. Wir können sie nicht im Palast aufbewahren, aber auch nicht zerstören, denn sonst müssten wir fürchten, die darin gefangene Magie zu befreien – aus diesem Grund ist die Elfenbrache tatsächlich eine Brache: Dort fand der Große Krieg statt und gewaltige Mengen unkontrollierter Magie vergifteten den Boden.«
    »Das ist alles? Aber dies ist eine Höhle, und ich kann dort unten etwas spüren. Götter, lebt dort unten etwas? Was spüre ich da nur?«
    Isak verstummte und versuchte einen Sinn in die Dinge zu bringen, die er riechen und fühlen konnte, dann schnappte er
nach Luft, als er das uralte Gefühl erkannte, das in einigen Teilen des Palastes verharrte, wie die Anwesenheit von Äonen, aber lebendig und vernunftbegabt und auch erschreckend mächtig.
    Bahl antwortete nicht, sondern wies auf den erhobenen Teil des Bodens, wo Isak im dunklen Bereich zwischen den Säulen einen länglichen Felsbrocken erkennen konnte. Als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, bemerkte er einen glatten Bogen auf dem unebenen Stein, der zu einem Schwanz wurde, einem großen und geschuppten Schwanz mit einer dicken säbelartigen Spitze. Isak fiel die Kinnlade herunter. Ohne Vorankündigung wurde der Schwanz ins Dunkel gezogen und dann erklang ein kaltes Kratzen von dem länglichen Fels her, auf den Bahl gezeigt hatte. Er bewegte sich vorwärts, und dabei bewies das Klackern von Klauen auf Stein und das Scharren des Schuppenschwanzes auf der rauen Oberfläche, dass er lebendig war.
    Willkommen, Lord Isak.
    Die Worte erzeugten ein Echo in seinem Kopf und schlugen aneinander, wurden mächtiger, bis Isak überrascht zurückwich.
    Habt keine Angst. Ich versprach Lord Bahl, keinen seiner Untertanen zu verspeisen. Ich bin Genedel.
    Nun schob sich ein Kopf langsam und gemächlich aus den Schatten herunter. Er war fast zwei Meter lang und ein Hornkamm zog sich von der Oberseite des Kopfes nach hinten. Dieser wurde von zwei großen, nach hinten gebogenen Hörnern flankiert, die selbst noch einmal zwei Meter lang waren. In der breiten Schnauze befanden sich mehrere Reihen schimmernder Zähne. Hervorstehende Nüstern durchbrachen die runde Form und ein paar stoßzahnartige Hörner wiesen aus der Gegend hinter

Weitere Kostenlose Bücher