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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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sofort.
    Vascher schüttelte den Kopf und huschte in das Gebäude. Die Paläste der Zurückgekehrten– dieser hier eingeschlossen– waren für gewöhnlich nichts anderes als eine Ansammlung von offenen Räumen mit farbenprächtigen Stoffbahnen in den Türrahmen. Das Klima in Hallandren war so gemäßigt, dass die Gebäude allzeit luftdurchlässig sein konnten.
    Er ging nicht durch die zentralen Zimmer, sondern blieb in den äußeren Dienstbotengängen. Wenn Vaschers Informant die Wahrheit gesagt hatte, dann würde er das, was er suchte, auf der nordöstlichen Seite des Gebäudes finden. Während er ging, nahm er das Seil von seiner Hüfte.
    Gürtel sind auch dumm, sagte Nachtblut. Sie …
    In diesem Augenblick bog eine Gruppe aus vier Dienern unmittelbar vor Vascher um die Ecke. Vascher schaute auf. Er war verdutzt, aber nicht wirklich überrascht.
    Der Schock der Diener dauerte eine Sekunde länger als sein eigener. Vascher warf das Seil nach vorn. » Halte fest«, befahl er und gab damit fast den ganzen Rest seines Hauchs hin. Das Seil wickelte sich um den Arm eines Dieners, auch wenn Vascher auf den Hals gezielt hatte. Vascher fluchte und riss die Person zu sich heran. Der Mann schrie auf, als Vascher ihm einen Schlag gegen die Schläfe versetzte. Die anderen wollten weglaufen.
    Mit der freien Hand riss Vascher Nachtblut hervor.
    Ja!, dachte das Schwert. Er schleuderte es einfach von sich. Die Klinge rutschte über den Boden und kam vor den drei Männern zum Stillstand. Einer der drei schaute gebannt hinunter auf das Schwert. Vorsichtig streckte er die Hand aus; in seinem Blick lag Ehrfurcht.
    Die anderen beiden rannten davon und brüllten etwas von einem Eindringling.
    Verdammt!, dachte Vascher. Er zerrte an dem Seil und brachte den gefesselten Diener aus dem Gleichgewicht. Als er sich wieder auf die Beine zu kämpfen versuchte, schoss Vascher vor und schlang dem Mann das Seil um Hände und Körper. Der andere verbliebene Diener neben ihm beachtete weder seinen Freund noch Vascher. Mit leuchtenden Augen hob er Nachtblut auf. Er löste den Verschluss am Griff und wollte schon die Klinge ziehen.
    Als er kaum mehr als einen dünnen Streifen Klingensilber herausgezerrt hatte, trat ein dunkler, beinahe flüssiger Rauch aus. Etwas davon tropfte auf den Boden; andere Fäden krochen auf ihn zu, wanden sich um den Arm des Mannes und saugten ihm die Farbe aus der Haut.
    Vascher trat mit dem Bein aus, brachte den Mann zu Fall und zwang ihn, Nachtblut loszulassen. Während der erste Mann in seinen Fesseln zuckte, packte Vascher den zweiten, der das Schwert aufgehoben hatte, und rammte ihn mit dem Kopf gegen die Wand.
    Vascher atmete schwer, ergriff Nachtblut, schob es zurück in die Scheide und sicherte den Verschluss. Dann berührte er das Seil, das den benommenen Diener gefesselt hatte. » Dein Hauch zu meinem«, sagte er, nahm dadurch den Hauch aus dem Seil, befreite den Mann aber nicht von seinen Fesseln.
    Du hast mir nicht erlaubt, ihn zu töten, beschwerte sich Nachtblut.
    Nein, sagte Vascher. Keine Leichen. Hast du das schon vergessen?
    Und … zwei sind vor mir weggelaufen. Das ist nicht richtig.
    Die Herzen von reinen Menschen kannst du nicht in Versuchung führen, Nachtblut. Er hatte es dem Schwert schon so oft zu erklären versucht, aber es schien diese Tatsache nicht begreifen zu können.
    Vascher rannte den Gang entlang. Er war fast am Ziel, aber jetzt erhoben sich Alarmrufe und Hilfeschreie. Er verspürte kein Verlangen, gegen eine Armee aus Dienern und Soldaten anzukämpfen. Unsicher blieb er in dem schmucklosen Korridor stehen. Beiläufig bemerkte er, dass das Erwecken des Seils die Farbe aus seinen Stiefeln und dem Mantel gesaugt hatte– es waren die einzigen Kleidungsstücke an seinem Leib, die nicht erweckt waren.
    Die graue Kleidung würde ihn verraten. Aber der Gedanke, sich zurückzuziehen, war ihm zuwider. Enttäuscht biss er die Zähne zusammen und schlug gegen die Wand. Es hätte viel glatter laufen müssen.
    Ich habe dir doch gesagt, dass du nicht gut im Anschleichen bist, sagte Nachtblut.
    Sei still, dachte Vascher und beschloss, nicht zu fliehen. Er griff in einen Beutel an seinem Gürtel und zog etwas daraus hervor: ein totes Eichhörnchen.
    Igitt, sagte Nachtblut schnüffelnd.
    Vascher kniete nieder und legte eine Hand auf das tote Geschöpf.
    » Mein Hauch möge dich erwecken«, befahl er. » Diene meinen Bedürfnissen, lebe auf mein Kommando und mein Wort. Gefallenes Seil.«
    Die letzten

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