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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Verlangen, die Menschen gut zu behandeln– ist es das, was Euch davon abgehalten hat, mich in den ersten Nächten zu nehmen, als ich zu Euch gekommen bin?«
    Dich zu nehmen? Ich verstehe nicht.
    Siri errötete, und ihr Haar nahm die dazu passende Farbe an. » Ich meine, warum sitzt Ihr einfach nur da?«
    Weil ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte, teilte er ihr mit. Ich weiß, dass wir ein Kind haben müssen. Also habe ich dagesessen und darauf gewartet, dass es geschieht. Wir müssen irgendetwas falsch machen, denn bisher ist noch kein Kind gekommen.
    Sie zögerte und blinzelte. Er konnte doch nicht… » Ihr wisst nicht, wie man Kinder zeugt?«
    In den Geschichten, schrieb er, verbringen ein Mann und eine Frau die Nacht zusammen. Dann haben sie ein Kind. Wir haben schon viele Nächte zusammen verbracht, und es sind keine Kinder gekommen.
    » Und keiner von den Priestern hat Euch den Ablauf erklärt?«
    Nein. Welchen Ablauf meinst du?
    Eine Weile saß sie schweigend da. Nein, dachte sie und spürte, wie sie noch stärker errötete. Das werde ich ihm nicht erklären. » Darüber sollten wir uns ein andermal unterhalten.«
    Es war eine sehr seltsame Erfarung, als du in der ersten Nacht ins Gemach gekommen bist, schrieb er. Ich muss gestehen, dass ich große Angst vor dir hatte.
    Siri lächelte, als sie sich an ihr eigenes Entsetzen erinnerte. Es war ihr nicht einmal der Gedanke gekommen, er könnte sich vor ihr fürchten. Warum auch? Er war schließlich der Gottkönig.
    » Also seid Ihr nie zu anderen Frauen gebracht worden?«, fragte sie und tippte dabei mit dem Finger auf die Bettdecke.
    Nein, schrieb er. Ich fand es sehr interessant, dich nackt zu sehen.
    Sie errötete abermals, während ihr Haar offenbar beschlossen hatte, diese Farbe einfach beizubehalten. » Darüber reden wir jetzt nicht«, sagte sie. » Ich will wissen, ob Ihr andere Frauen hattet. Geliebte? Konkubinen?«
    Nein.
    » Sie haben Angst davor, dass Ihr ein Kind zeugt.«
    Warum sagst du das?, schrieb er. Sie haben dich zu mir geschickt.
    » Erst im fünfzigsten Jahr Eurer Herrschaft«, wandte sie ein. » Und nur unter streng kontrollierten Umständen. Sie haben dafür gesorgt, dass das richtige Blut durch die Adern des Kindes fließen wird. Blaufinger sagte, das Kind könnte eine Gefahr für uns darstellen.«
    Das verstehe ich nicht, schrieb er. Dieses Kind will doch jeder. Es muss einen Erben geben.
    » Warum?«, sagte Siri. » Ihr seht aus, als wäret Ihr erst zwanzig Jahre alt. Der Alterungsprozess wird durch Euer Biochroma verlangsamt.«
    Ohne einen Erben ist das Königreich in Gefahr. Falls ich getötet werden sollte, gibt es niemanden, der darüber herrschen könnte.
    » Besteht diese Gefahr etwa nicht schon seit fünfzig Jahren?«
    Er dachte nach, runzelte die Stirn und wischte dann langsam seine Tafel sauber.
    » Offenbar glauben sie, dass Ihr jetzt in Gefahr seid«, sagte Siri langsam. » Aber nicht wegen irgendeiner Krankheit– sogar ich weiß, dass die Zurückgekehrten nicht krank werden. Altern sie überhaupt?«
    Ich glaube nicht, schrieb der Gottkönig.
    » Wie sind die vorigen Gottkönige gestorben?«
    Es waren bisher erst vier, teilte er ihr mit. Ich weiß nicht genau, wie sie ums Leben gekommen sind.
    » Nur vier Könige in mehreren Hundert Jahren, alle unter mysteriösen Umständen aus der Welt geschieden…«
    Mein Vater starb, bevor ich mich an ihn erinnern konnte, schrieb Susebron. Man hat mir gesagt, er hat sein Leben für das Königreich hingegeben – er habe seinen biochromatischen Hauch gespendet, um eine schreckliche Krankheit zu heilen. Dazu sind alle Zurückgekehrten in der Lage. Aber es ist ihnen nur möglich, eine einzige Person zu heilen. Der Gottkönig aber kann viele wieder gesund machen. Das hat man mir gesagt.
    » Es muss Aufzeichnungen darüber geben«, sagte sie. » Irgendwo in den Büchern, die die Priester so streng bewachen.«
    Es tut mir leid, dass sie dir verboten haben, sie zu lesen, schrieb er.
    Sie machte eine abweisende Handbewegung. » Ich hatte sowieso nur eine geringe Hoffnung. Ich muss einen anderen Weg finden, wie ich an diese Berichte herankomme.« Die Gefahr besteht darin, ein Kind zu zeugen, dachte sie. Das hat Blaufinger gesagt. Mein Leben wird also erst dann in Gefahr sein, wenn ein Erbe da ist. Blaufinger erwähnte, dass sich diese Gefahr auch auf den Gottkönig bezieht. Das klingt fast so, als würde sie von den Priestern ausgehen. Aber warum sollten sie ihrem eigenen Gott etwas

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