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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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hinter ihm her. Bald hatte sie ihn auf dem gepflasterten Weg eingeholt, der die einzelnen Logen in der Arena miteinander verband. Unten fuhren die Athleten mit ihren Schaukünsten fort.
    Lichtsang sah auf Siri herunter und lächelte.
    Sie sind wirklich gewaltig, dachte sie und reckte den Kopf ein wenig. Wenn sie neben einem Mann wie Lichtsang stand, kam sie, die sie selbst nicht besonders groß war, sich wie eine Zwergin vor. Vielleicht verrät er mir jetzt, was ich wissen will, dachte Siri. Das Geheimnis!
    » Ihr spielt ein gefährliches Spiel, meine Königin«, sagte Lichtsang und lehnte sich gegen die steinerne Brüstung. Sie war der Größe der Zurückgekehrten angepasst und daher so hoch, dass sich Siri nicht bequem auf ihr abstützen konnte.
    » Welches Spiel?«, fragte sie.
    » Das der Politik«, sagte er, während er den Athleten zuschaute.
    » Ich will mich nicht in die Politik einmischen.«
    » Wenn Ihr es nicht tut, dann wird sie sich in Euer Leben einmischen. Mich schluckt sie andauernd, egal, was ich will oder nicht. Es hat keinen Sinn, sich darüber zu beklagen– allerdings verärgert das die anderen, was an und für sich schon recht befriedigend ist.«
    Siri runzelte die Stirn. » Ihr habt mich beiseitegenommen, weil Ihr mich warnen wolltet?«
    » Heilige Farben, nein«, kicherte Lichtsang. » Falls Ihr nicht längst schon selbst herausgefunden habt, dass es gefährlich ist, dann seid Ihr viel zu beschränkt, meine Warnung ernst zu nehmen. Ich wollte Euch nur den einen oder anderen Rat geben. Der erste bezieht sich auf Eure Person.«
    » Meine Person?«
    » Ja«, sagte er. » Ihr müsst an Eurer Fassade arbeiten. Es war klug von Euch, die Rolle des unschuldigen Neulings zu spielen. Das passt zu Euch. Aber jetzt müsst Ihr sie verbessern. Arbeitet daran.«
    » Ich spiele keine Rolle«, sagte sie ernst. » Ich bin wirklich verwirrt über all das Neue hier.«
    Lichtsang hob den Finger. » Das ist die Tücke der Politik, mein Kind. Auch wenn man nicht verleugnen kann, wer man ist und was man fühlt, kann man manchmal das, was man ist, zum eigenen Nutzen einsetzen. Die Menschen misstrauen dem, was sie weder verstehen noch vorhersehen können. Solange Ihr Euch wie ein unberechenbares Element am Hof fühlt, erscheint Ihr als Bedrohung. Aber wenn Ihr Euch geschickt– und ehrlich– als jemand darstellt, den die anderen verstehen können, werdet Ihr allmählich Euren Platz hier finden.«
    Siri runzelte die Stirn.
    » Nehmt mich als Beispiel«, sagte Lichtsang. » Ich bin ein nutzloser Narr. Das bin ich schon immer gewesen, seit ich denken kann– was allerdings noch nicht sehr lange der Fall ist. Wie dem auch sei, ich weiß, wie die Leute mich sehen. Und das verstärke ich noch. Ich spiele damit.«
    » Also ist es eine Lüge?«
    » Selbstverständlich nicht. So bin ich halt. Aber ich sorge dafür, dass die Leute das niemals vergessen. Man kann nicht alles kontrollieren. Aber wenn Ihr die Art und Weise kontrollieren könnt, wie die Leute Euch sehen, dann findet Ihr in diesem ganzen Gewusel Euren Platz. Und sobald Ihr ihn eingenommen habt, könnt Ihr damit beginnen, die verschiedenen Fraktionen zu beeinflussen, falls Ihr das wollt. Ich will es nur selten, weil es so große Mühe macht.«
    Siri hielt den Kopf schräg. Dann lächelte sie. » Ihr seid ein guter Mann, Lichtsang«, sagte sie. » Das habe ich schon immer gewusst, obwohl Ihr mich beleidigt habt. Ihr wollt niemandem etwas Böses antun. Ist das ein Teil Eurer Rolle?«
    » Natürlich«, sagte er und erwiderte ihr Lächeln. » Aber ich bin mir nicht sicher, wieso die Leute davon überzeugt sind, dass sie mir vertrauen können. Ich würde mich davon befreien, wenn ich es könnte. Es führt nur dazu, dass die Leute zu viel von mir erwarten. Denkt über das nach, was ich Euch geraten habe. Das Beste an diesem wunderschönen Gefängnis, in dem Ihr steckt, ist die Tatsache, dass Ihr wirklich etwas Gutes tun und Dinge verändern könnt. Ich habe gesehen, wie andere es getan haben. Es waren Leute, die ich sehr geachtet habe. Auch wenn es davon in letzter Zeit nicht mehr viele bei Hofe gibt.«
    » In Ordnung«, sagte sie. » Ich werde es tun.«
    » Ihr sucht nach etwas; das spüre ich. Und es hat mit den Priestern zu tun. Macht nicht zu viel Wirbel, bevor Ihr bereit zum Losschlagen seid. Plötzlich und überraschend, so sollte es sein. Aber erscheint nicht allzu ungefährlich– die Unschuldigen erregen immer Verdacht. Das Geheimnis besteht darin,

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