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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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sich mein Dank auf andere Dinge. ZumBeispiel darauf, dass du mich nicht als Heuchlerin verdammst. Dafür, dass du bereit bist, deine Pläne zu ändern und Risiken einzugehen. Dafür, dass du mich heute beschützt hast.«
    » Das sind alles Dinge, die für einen guten Angestellten selbstverständlich sein sollten– zumindest dann, wenn dieser Angestellte ein Söldner ist.«
    Sie schüttelte den Kopf. » Es ist mehr als das. Du bist ein guter Mensch, Denth.«
    Er sah sie an, und sie erkannte etwas in seinem Blick. Es war eine Gefühlsregung, die sie nicht beschreiben konnte. Wieder dachte sie an die Maske, die er trug– an die Rolle des lachenden, scherzenden Söldners, die er spielte. Doch das schien nur eine Fassade zu sein. Wenn sie ihm tief in die Augen sah, erkannte sie so viel mehr.
    » Ein guter Mensch«, sagte er und drehte sich um. » Manchmal wünschte ich, dass das stimmt, Prinzessin. Ich bin schon seit einigen Jahren kein guter Mensch mehr.«
    Sie öffnete den Mund und wollte etwas entgegnen, doch sie zögerte. Draußen huschte ein Schatten am Fenster vorbei. Wenige Momente später trat Tonk Fah ein. Denth stand auf, ohne Vivenna anzusehen. » Also?«, fragte er Tonk Fah.
    » Draußen sieht’s ungefährlich aus«, antwortete Tonk Fah und warf einen Blick auf Klump. » Wie geht’s unserer Leiche?«
    » Bin gerade fertig geworden«, antwortete Juwelchen. Sie beugte sich vor und sagte sehr leise etwas zu dem Leblosen. Klump bewegte sich wieder, setzte sich auf und schaute sich um. Vivenna wartete, während seine Blicke über sie glitten, aber in ihnen lag kein Wiedererkennen. Er hatte dieselbe ausdruckslose Miene wie zuvor.
    Natürlich, dachte Vivenna und stand auf. Er ist schließlich ein Lebloser. Juwelchen hatte etwas zu ihm gesagt, damit er wieder funktionierte. Dieser seltsame Satz…
    Geheul der Sonne. Vivenna speicherte ihn in ihrem Kopf und folgte den anderen, als sie das Gebäude verließen.
    Kurze Zeit später waren sie wieder zu Hause. Parlin eilte heraus und bekundete, er habe sich Sorgen um ihre Sicherheit gemacht. Zuerst lief er auf Juwelchen zu, aber sie fertigte ihn barsch ab. Als Vivenna das Gebäude betrat, stürmte er ihr sogleich entgegen. » Vivenna? Was ist passiert?«
    Sie schüttelte nur den Kopf.
    » Es gab einen Kampf«, sagte er, während er hinter ihr die Treppe hochstieg. » Ich habe davon gehört.«
    » Es gab einen Angriff auf das Lager, das wir besucht haben«, sagte Vivenna müde, als sie den oberen Absatz der Treppe erreicht hatte. » Es war eine Schwadron Lebloser. Sie haben die Leute umgebracht.«
    » Herr der Farben!«, stieß Parlin aus. » Ist mit Juwelchen alles in Ordnung?«
    Vivenna errötete, drehte sich auf dem Treppenabsatz um und schaute auf Parlin hinunter. » Warum erkundigst du dich ausgerechnet nach ihr?«
    Parlin zuckte die Achseln. » Ich finde, sie ist nett.«
    » Solltest du so etwas sagen?«, meinte Vivenna und bemerkte beiläufig, wie ihr Haar wieder rot wurde. » Bist du nicht mit mir verlobt?«
    Er runzelte die Stirn. » Ihr wart mit dem Gottkönig verlobt, Vivenna.«
    » Aber du weißt, was unsere Väter gewollt haben«, sagte sie und stemmte die Hände in die Hüften.
    » Ja«, gestand Parlin. » Aber als wir beide Idris verlassen haben, war ich der Meinung, dass unsere Verlobung damit beendet ist. Es gibt keinen Grund mehr, diese Farce aufrechtzuerhalten.«
    Farce?
    » Seien wir doch ehrlich, Vivenna«, sagte er lächelnd. » Ihr seid nie besonders nett zu mir gewesen. Ich weiß, dass Ihr mich für dumm haltet, und vermutlich habt Ihr Recht. Aber wenn Euch etwas an mir läge, würdet Ihr mir wenigstens nicht dieses Gefühl geben. Juwelchen brummt mich zwar manchmal an, aber manchmal lacht sie sogar über meine Witze. Das habt Ihr nie getan.«
    » Aber…«, begann Vivenna, doch ihr fehlten die richtigen Worte. » Aber warum hast du mich dann bis nach Hallandren begleitet?«
    Er blinzelte ihr zu. » Natürlich wegen Siri. Ist sie nicht der Grund, warum wir hier sind? Wollen wir sie nicht retten?« Er lächelte zärtlich, dann zuckte er die Schultern. » Gute Nacht, Vivenna.« Er machte auf der Treppe kehrt, ging wieder nach unten und rief nach Juwelchen, weil er sehen wollte, ob sie verletzt war.
    Vivenna sah ihm nach.
    Er ist viel aufrichtiger als ich, dachte sie beschämt und machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer. Aber inzwischen scheint mir alles egal geworden zu sein. Alles war ihr genommen worden. Warum nicht auch noch Parlin? Ihr Hass auf

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