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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Mitleid für dieses Ding. Vielleicht sogar so etwas wie Zuneigung. Offenbar war sie schon verdammt, und da machte es nichts mehr aus, wenn sie ihren eigenen Hauch benutzte.
    » Er hat gut gekämpft«, flüsterte sie. » Besser als die Leblosen der Stadtwache.«
    Denth warf einen raschen Blick auf Klump. » Sie sind nicht alle gleich. Die meisten Leblosen bestehen einfach nur aus dem Körper, der zufällig in der Nähe war. Aber wenn man gutes Geld bezahlt, kann man einen bekommen, der zu seinen Lebzeiten sehr geschickt war.«
    Sie verspürte ein Frösteln und erinnerte sich an den Moment der Menschlichkeit, den sie auf Klumps Gesicht gesehen hatte, als er für sie gekämpft hatte. Wenn eine untote Monstrosität ein Held sein konnte, dann konnte auch eine fromme Prinzessin etwas Blasphemisches tun. Oder versuchte sie nur, ihre Handlungen zu rechtfertigen?
    » Geschickt?«, fragte sie leise. » Sie behalten ihre Fähigkeiten?«
    Denth nickte. » So ungefähr. Wenn man bedenkt, was wir für diesen Knaben bezahlt haben, dann muss er ein großartiger Soldat gewesen sein. Deswegen ist es die Zeit, das Geld und die Mühe wert, ihn zu reparieren, anstatt einen neuen Leblosen zu kaufen.«
    Sie behandeln ihn wie einen Gegenstand, dachte Vivenna. Das sollte sie ebenfalls tun. Doch immer mehr sah sie Klump als ein menschliches Wesen an. Nicht Denth oder Tonk Fah, sondern er hatte ihr das Leben gerettet. Sie war der Ansicht, die anderen sollten ihm mehr Respekt zollen.
    Juwelchen war mit den Muskeln fertig und nähte die Haut darüber mit einem dicken Faden zu.
    » Auch wenn sie so etwas wie die Fähigkeit zur Selbstheilung besitzen, ist es am besten, wenn man hartes Material bei der Reparatur verwendet, damit die Wunde nicht wieder aufreißt«, erklärte Denth.
    Vivenna nickte. » Und die… Flüssigkeit in ihm?«
    » Eine Alkohollösung«, sagte Denth. » Entdeckt von den Fünf Gelehrten. Ein wunderbares Zeug. Das hält einen Leblosen bei Kräften.«
    » Das war entscheidend für die Vielkriege, nicht wahr?«, flüsterte sie. » Die richtige Mischung.«
    » Zum Teil, ja. Das und die Entdeckung einiger neuer Kommandos– wieder durch einen der Fünf Gelehrten; ich habe vergessen, wer von ihnen es war. Wenn Ihr wirklich zu einer Erweckerin werden wollt, Prinzessin, dann müsst Ihr diese Kommandos lernen.«
    Sie nickte. » Bring sie mir bei.«
    Juwelchen holte eine Pumpe hervor und befestigte einen kurzen Schlauch an einem kleinen Ventil im unteren Bereich von Klumps Hals. Sie pumpte die Alkohollösung sehr langsam in seinen Körper, vermutlich damit die Gefäße nicht platzten.
    » Es gibt eine Menge Kommandos«, sagte Denth. » Wenn Ihr ein Seil erwecken wollt– wie dasjenige, das Ihr in der Gasse benutzen wolltet–, dann lautet ein gutes Kommando: › Halt Dinge fest‹. Sprecht es mit klarer Stimme aus und zwingt Euren Hauch, tätig zu werden. Wenn Ihr es richtig macht, wird das Seil das packen, was sich ihm am nächsten befindet. › Schütze mich‹ ist ein weiteres gutes Kommando, auch wenn es auf ziemlich seltsame Weise interpretiert werden kann, wenn Ihr Euch nicht genau vorstellt, was Ihr wollt.«
    » Vorstellen?«, fragte Vivenna.
    Er nickte. » Ihr müsst das Kommando in Eurem Kopf formen; es reicht nicht, es nur auszusprechen. Der Hauch, den Ihr verströmt, ist Teil Eures Lebens. Er gehört zu Eurer Seele, wie Ihr als Idrierin es ausdrücken würdet. Wenn Ihr etwas erweckt, dann wird es zu einem Teil von Euch. Wenn Ihr gut und erfahren seid, werden die Gegenstände, die Ihr erweckt, genau das tun, was Ihr von ihnen wollt. Sie gehören zu Euch. Sie verstehen Euch, so wie Eure Hände verstehen, was sie für Euch tun sollen.«
    » Dann werde ich sofort mit meinen Übungen beginnen«, sagte sie.
    Er nickte abermals. » Es ist höchste Zeit dafür. Ihr seid eine kluge Frau und besitzt eine Menge Hauch.«
    » Macht das einen Unterschied?«
    Wieder nickte er und schaute in die Ferne. Es war, als würde er von seinen eigenen Gedanken abgelenkt. » Je mehr Hauch Ihr habt, desto einfacher ist es für Euch, das Erwecken zu erlernen. Es ist wie… ich weiß nicht. Der Hauch ist noch mehr ein Teil von Euch. Oder Ihr seid ein Teil von ihm.«
    Sie lehnte sich zurück und dachte darüber nach. » Danke«, sagte sie schließlich.
    » Wofür? Für die Anleitung zum Erwecken? Das hätten Euch auch die meisten Kinder auf der Straße sagen können.«
    » Nein«, erwiderte sie. » Obwohl ich für deine Erklärungen dankbar bin, bezieht

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