Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
wunderschönes, junges Gesicht. Ich glaube, sie könnte es gewesen sein.«
    Die Priester verstummten.
    » Verlockendes braunes Haar«, sagte Lichtsang. » Rote Lippen, drei Schattierungen unterhalb der siebten Harmonie und von einer reichen Schönheit. Dunkle, gebräunte Haut.«
    Ein Priester hastete mit dem roten Buch herbei, und Llarimar schrieb aufgeregt etwas hinein. Er bedrängte Lichtsang nicht um mehr Informationen, sondern schrieb einfach die Worte des Gottes so auf, wie sie ihm aus dem Munde kamen.
    Lichtsang verstummte und wandte sich von den Männern und ihren kratzenden Federn ab. Welche Bedeutung hat das?, dachte er. Das alte Leben ist vorbei, und ich bin jetzt ein Gott. Die damit einhergehenden Vergünstigungen sind angenehm, ob ich nun an die Religion glaube oder nicht.
    Er ging fort und zog sein Gefolge aus Dienern und unbedeutenderen Priestern, die sich weiterhin um seine Bedürfnisse kümmerten, hinter sich her. Die Opfergaben waren abgearbeitet, die Träume aufgezeichnet, die Bittgesuche gestrichen, und Lichtsang stand es frei, nun seinen eigenen Angelegenheiten nachzugehen.
    Er kehrte nicht zu seinen Gemächern zurück. Stattdessen trat er auf die Terrasse und befahl, man solle ihm einen Pavillon aufstellen.
    Wenn heute die neue Königin eintraf, dann wollte er einen guten Ausblick auf sie haben.

Kapitel 4
    D ie Kutsche hielt vor T’Telir, der Hauptstadt von Hallandren an. Siri schaute aus dem Fenster und sah etwas sehr, sehr Einschüchterndes: Ihr Volk hatte nicht die geringste Ahnung, was Auffälligkeit wirklich bedeutete. Blumen waren nicht auffällig. Zehn Soldaten, die eine Kutsche bewachten, waren nicht auffällig. Ein öffentlicher Wutanfall war nicht auffällig.
    Das Feld mit den vierzigtausend in strahlendes Blau und Gold gekleideten, in perfekten Reihen stehenden Soldaten, an deren hoch erhobenen Speeren blaue Bänder flatterten… das war auffällig. Die doppelte Reihe aus Kavalleristen auf gewaltigen Pferden mit mächtigen Hufen, sowohl die Männer als auch die Tiere in goldenes Tuch gekleidet, das in der Sonne schimmerte… das war auffällig. Die riesige Stadt, bei deren Betrachtung ihr schwindlig wurde, die vielen Kuppeln und Türme und bemalten Mauern, die allesamt um ihre Aufmerksamkeit buhlten… das war auffällig.
    Sie hatte geglaubt, gut vorbereitet zu sein. Die Kutsche war auf dem Weg nach T’Telir durch andere Städte gefahren. Siri hatte die bemalten Häuser, die hellen Farben und Muster gesehen. Sie hatte in Herbergen mit Federbetten übernachtet. Sie hatte Speisen genossen, die so stark gewürzt waren, dass sie hatte niesen müssen.
    Doch auf diesen Empfang in T’Telir war sie nicht vorbereitet gewesen. Nicht im Geringsten.
    Grundgütiger Herr der Farben, dachte sie.
    Ihre Soldaten zogen einen engen Ring um die Kutsche, als ob sie ins Innere klettern und sich vor dem überwältigenden Anblick verstecken wollten. T’Telir lag am Ufer des Hellmeeres, eines großen, von Land umschlossenen Binnengewässers. Sie sah es in der Ferne; es spiegelte das Sonnenlicht wider und wurde seinem Namen eindrucksvoll gerecht.
    Eine Gestalt in Blau und Silber ritt auf die Kutsche zu. Die Robe des Mannes war nicht so einfach wie die der Mönche von Idris. Diese hier hatte ausladende, spitz zulaufende Schultern und wirkte dadurch beinahe wie eine Rüstung. Der Mann trug eine dazu passende Kopfbedeckung. Dies sowie die strahlend hellen Farben und die üppige Fältelung der Robe schüchterten Siri so sehr ein, dass ihr Haar weiß wurde.
    Die Gestalt verneigte sich vor ihr. » Königliche Herrin Sisirinah«, sagte der Mann mit tiefer Stimme, » ich bin Treledees, der Hohepriester Seiner Unsterblichen Majestät Susebron des Großen, des zurückgekehrten Gottes und Königs von Hallandren. Bitte verfügt über diese symbolische Ehrengarde, die Euch zum Hof der Götter geleiten wird.«
    Symbolisch?, dachte Siri.
    Der Priester wartete nicht auf eine Antwort, sondern wendete sein Pferd und ritt auf der Straße zurück zur Stadt. Siris Kutsche rollte hinter ihm her, und ihre Soldaten marschierten unbehaglich mit. Der Dschungel machte vereinzelten Hainen aus Palmbäumen Platz, und überrascht stellte Siri fest, dass viel Sand unter die Erde gemischt war. Bald wurde ihre Sicht von der gewaltigen Anzahl von Soldaten beschränkt, die in Habtachtstellung zu beiden Seiten der Straße standen.
    » Austre, Gott der Farben!«, flüsterte einer von Siris Soldaten. » Das sind Leblose!«
    Siris Haar– das

Weitere Kostenlose Bücher