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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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an sich. » Kommt Ihr?«
    » Wohin?«
    » Wer werden uns ein paar dieser Diebe schnappen und sie fragen, was Denth mit der Kutsche vorhatte.«
    Vivenna verspürte einen Stich der Angst. » Warum soll ich mitkommen? Bin ich dir nicht bloß hinderlich dabei?«
    » Das kommt darauf an«, antwortete er. » Falls es zum Kampf kommt und Ihr im Weg steht, seid Ihr hinderlich. Aber wenn es zum Kampf kommt und die Hälfte unserer Gegner nicht mich, sondern Euch angreift, macht es die Sache leichter für mich.«
    » Vorausgesetzt, du verteidigst mich nicht.«
    » Das ist selbstverständlich«, sagte er und sah ihr in die Augen. » Kommt mit, wenn Ihr wollt. Aber erwartet nicht, dass ich Euch schütze. Und egal was Ihr tut, macht Euch nicht selbstständig.«
    » Das würde ich nie tun«, sagte sie.
    Er zuckte die Achseln. » Ich dachte, ich sollte Euch dieses Angebot machen. Ihr seid nicht meine Gefangene, Prinzessin. Ihr könnt tun, was Ihr wollt. Aber kommt mir bitte nicht in die Quere. Verstanden?«
    » Verstanden«, sagte sie und spürte, wie es ihr bei dieser Entscheidung kalt den Rücken herunterlief. » Ich komme mit.«
    Er versuchte nicht, sie davon abzuhalten, sondern deutete einfach auf ihr Schwert. » Behaltet das immer bei Euch.«
    Sie nickte und legte es sich um.
    » Zieht es«, sagte er.
    Sie gehorchte, und er korrigierte ihre Haltung.
    » Was nützt es mir, wenn ich es richtig halte?«, fragte sie. » Ich weiß doch noch immer nicht, wie ich es gebrauchen muss.«
    » Seht bedrohlich aus, dann zögert man vielleicht, Euch anzugreifen. Wenn Ihr es schafft, den Gegner in einem Kampf nur für ein paar Sekunden zögerlich zu machen, ist das schon ein großer Vorteil.«
    Sie nickte nervös und steckte die Waffe zurück in die Scheide. Dann ergriff sie einige Seile verschiedener Länge. » Halte, wenn geworfen«, sagte sie zu dem kleinsten und stopfte es sich in die Tasche.
    Vascher sah ihr dabei zu.
    » Besser, den Hauch zu verlieren, als getötet zu werden«, sagte sie.
    » Nur wenige Erwecker würden Euch zustimmen«, bemerkte er. » Für die meisten ist der Gedanke, ihren Hauch zu verlieren, viel schrecklicher als die Aussicht auf den Tod.«
    » Ich bin halt nicht wie die meisten Erwecker«, sagte sie. » Zum Teil finde ich die ganze Sache noch immer gotteslästerlich.«
    Er nickte. » Bringt den Rest Eures Hauchs irgendwo anders unter«, sagte er und öffnete die Tür. » Wir können es uns nicht erlauben, die Aufmerksamkeit auf uns zu lenken.«
    Sie schnitt eine Grimasse, gehorchte aber und befahl ihren Hauch mit einem einfachen, starren Kommando in ihr Hemd. Es war genauso wie ein nur halblaut ausgesprochenes oder gemurmeltes Kommando. Das zog den Hauch aus ihr, würde aber den Gegenstand, in den er hineinfuhr, zu keinerlei Handlungen befähigen.
    Sobald sie sich ihres Hauchs entledigt hatte, kehrte die Benommenheit zurück. Alles um sie herum schien tot zu sein.
    » Kommt, wir gehen«, sagte Vascher und trat hinaus in die Finsternis.
    Die Nächte in T’Telir waren anders als die in ihrem Heimatland. Dort war es möglich gewesen, so viele Sterne über sich zu sehen, dass es wirkte, als wäre ein Eimer mit weißem Sand hoch in die Luft geworfen worden. Hier hingegen gab es Straßenlaternen, Tavernen, Speiselokale und Vergnügungshäuser. Das Resultat war eine Stadt voller Lichter– ein wenig wirkte es so, als wären die Sterne herabgestiegen und wollten das großartige T’Telir aus der Nähe betrachten. Dennoch machte es Vivenna traurig, dass sie nur so wenige richtige Sterne am Himmel erkennen konnte.
    Doch das bedeutete nicht, dass die Orte, zu denen sie nun gingen, gut beleuchtet waren. Vascher führte sie durch die Straßen und war rasch nur noch ein ungeschlachter Schatten. Sie ließen die Straßenlaternen hinter sich, auch die erhellten Fenster, und begaben sich in ein ihr unbekanntes Armenviertel. Es war eines von denen, die Vivenna gefürchtet hatte, als sie noch auf der Straße gelebt hatte. Die Nacht schien noch dunkler zu werden, als sie durch einen der finsteren, gewundenen Gänge des Viertels schritten, die an solchen Orten als Straßen galten. Sie schwiegen. Vivenna wusste, dass sie keine Aufmerksamkeit auf sich lenken durften.
    Schließlich hielt Vascher an und deutete auf ein Gebäude. Es war einstöckig, sehr breit und hatte ein Flachdach. Es stand allein in einer kleinen Senke und war aus Teilen des Schutts errichtet, der den niedrigen Hügel dahinter bedeckte. Vascher bedeutete ihr mit einer

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