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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Handbewegung, sie möge sich hinter ihm halten, dann legte er still den Rest seines Hauchs in sein Seil und kroch den Hügel hinauf.
    Vivenna wartete nervös und kniete neben der verkommenen Baracke, die teils aus halb zerbröckelten Ziegeln errichtet zu sein schien. Warum bin ich hergekommen?, fragte sie sich. Er hat es mir nicht befohlen – er hat einfach nur gesagt, dass ich ihn begleiten darf. Ich hätte auch in unserem Zimmer bleiben können.
    Aber sie war es leid, dass immer nur etwas mit ihr geschah. Sie war diejenige gewesen, die auf einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Priester und Denths Plan hingewiesen hatte. Sie wollte bis zum Ende dabei sein. Sie wollte etwas tun.
    In ihrem hellen Zimmer war das ein folgerichtiger Gedanke gewesen. Und es beruhigte sie nicht gerade, dass links neben der Baracke eine Statue von D’Delir aufragte. Einige davon hatte es auch in den Elendsquartieren der Idrier gegeben, und die meisten waren zerbrochen oder entstellt gewesen.
    Ihr Lebensgespür versagte. Sie fühlte sich beinahe so, als wäre sie blind. Das Fehlen des Hauchs brachte die Erinnerung an Nächte im Schmutz der kalten Gassen mit sich. Die Erinnerung an Prügel, die sie von Straßenkindern bezogen hatte, die halb so groß, aber doppelt so geschickt wie sie gewesen waren. Die Erinnerung an den Hunger. An den schrecklichen, allgegenwärtigen, bedrückenden und auslaugenden Hunger.
    Etwas knackte, und ein Schatten erhob sich vor ihr. Beinahe hätte sie vor Entsetzen aufgekeucht, aber es gelang ihr gerade noch, still zu bleiben, als sie Nachtblut in der Hand der schattenhaften Gestalt erkannte.
    » Zwei Wächter«, sagte Vascher. » Beide zum Schweigen gebracht.«
    » Sind sie in der Lage, unsere Fragen zu beantworten?«
    Vascher schüttelte den schattenhaften Kopf. » Es sind praktisch noch Kinder. Wir brauchen jemand Wichtigeren. Wir müssen hineingehen. Entweder das, oder wir müssen ein paar Tage hierbleiben und herauszufinden versuchen, wer das Kommando hat. Dann müssen wir ihn schnappen, wenn er allein ist.«
    » Das würde zu lange dauern«, flüsterte Vivenna.
    » Dem stimme ich zu«, sagte er. » Außerdem kann ich das Schwert nicht einsetzen. Wenn Nachtblut mit einer gegnerischen Gruppe fertig ist, gibt es niemanden mehr, den man befragen könnte.«
    Vivenna zitterte.
    » Kommt«, flüsterte er. Sie folgte ihm so leise wie möglich auf die Vordertür zu. Vascher packte sie jedoch am Arm und schüttelte abermals den Kopf. Sie huschte hinter ihm um die Ecke des Gebäudes und bemerkte kaum die bewusstlosen Wächter im Graben. An der Hinterseite des Hauses tastete Vascher auf dem Boden herum. Nach einiger Zeit erfolglosen Suchens fluchte er leise und zog etwas aus seiner Tasche. Es war eine Handvoll Stroh.
    Innerhalb weniger Sekunden bastelte er daraus mit ein wenig Bindfaden drei kleine Strohpüppchen und benutzte ein wenig Hauch aus seinem Mantel zu ihrer Erweckung. Er gab jedem von ihnen dasselbe Kommando. » Findet Tunnel.«
    Vivenna beobachtete ihn fasziniert. Das ist ein viel abstrakteres Kommando, als es seinen Erklärungen zufolge möglich sein dürfte, dachte sie, als die kleinen Wesen über den Boden huschten. Vascher fuhr mit seiner Suche fort. Das Wichtigste beim Erwecken ist anscheinend die Erfahrung – und die Fähigkeit, geistige Bilder zu benutzen.
    Er macht das schon seit langer Zeit, und die Art, wie er vorhin darüber gesprochen hat – wie ein Gelehrter –, deutet an, dass er das Erwecken sehr ernsthaft studiert hat.
    Plötzlich sprang eines der Strohmännchen auf und nieder. Die beiden anderen gesellten sich sofort zu ihm und hüpften ebenfalls. Vascher trat auf sie zu, genau wie Vivenna, und sie beobachtete ihn dabei, wie er eine Falltür freilegte, die unter einer dicken Schicht aus Schmutz verborgen gewesen war. Er hob sie einen Spaltbreit an und griff in die Höhlung. Seine Hand kam mit mehreren kleinen Glöckchen wieder hervor, die anscheinend dort befestigt worden waren, damit sie anschlugen, wenn die Falltür ganz geöffnet wurde.
    » Solche Gruppen haben immer Fluchtwege in ihren Verstecken«, erklärte Vascher. » Für gewöhnlich sogar etliche. Und sie sind immer gut getarnt.«
    Vivenna sah zu, wie er seinen Hauch aus den Strohpüppchen einsammelte und jedem von ihnen leise dankte. Sie runzelte die Stirn über die merkwürdigen Worte. Es waren doch nur Strohhäufchen.
    Er legte den Hauch mit einem Schutzkommando wieder in seinen Mantel und ging als Erster durch die

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