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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Lichtsang bemerkte, dass Llarimar ihm folgte. Der Mann musste zutiefst enttäuscht sein. Warum zeigte er es nie?
    Lichtsang näherte sich Schamweberins Loge. Fast alle Priester hatten inzwischen ihre Antworten erhalten, und die große Mehrheit trug grüne Flaggen. Schamweberins Hohepriesterin kniete noch vor ihr. Schamweberin genoss natürlich die Dramatik des Augenblicks.
    Lichtsang blieb vor ihrer Loge stehen. Drinnen lehnte sich Schamweberin auf ihrem Sofa zurück und sah ihn gelassen an, obwohl er ihre Nervosität spürte. Er kannte sie zu gut.
    » Wirst du deinen Willen bekanntmachen?«, fragte sie.
    Er schaute hinunter auf den Mittelpunkt der Arena. » Wenn ich mich weigere«, sagte er, » dann war diese ganze Sache umsonst. Die Götter können › Krieg‹ schreien, bis sie blau anlaufen, aber ich kontrolliere die Armeen. Wenn ich ihnen meine Leblosen nicht gebe, wird Hallandren überhaupt keinen Krieg gewinnen.«
    » Würdest du dich dem Willen des Pantheons widersetzen?«
    » Dazu habe ich das Recht«, sagte er, » wie jeder andere auch.«
    » Aber du hast die Leblosen.«
    » Das bedeutet noch lange nicht, dass ich das tun muss, was man mir sagt.«
    Es entstand ein Augenblick des Schweigens, bevor Schamweberin ihre Priesterin fortschickte. Die Frau stand auf, hob die grüne Flagge und lief hinunter zu den anderen. Dies rief eine große Unruhe hervor. Offenbar wussten die Untertanen, dass Schamweberins politische Rangeleien ihr zu einer wichtigen Machtposition verholfen hatten– nicht schlecht für jemanden, der zu Beginn nicht einmal das Kommando über einen einzigen Soldaten gehabt hatte.
    Durch ihre Herrschaft über so viele Truppen ist sie ein wesentlicher Bestandteil der Planungen, der diplomatischen Bemühungen und der Ausführung des Krieges. Schamweberin könnte aus dieser Sache als eine der mächtigsten Zurückgekehrten in der Geschichte des Reiches hervorgehen.
    Und ich ebenfalls.
    Er schaute lange hinunter. Bisher hatte er Llarimar nichts über seine Träume der letzten Nacht erzählt. Er hatte sie für sich behalten. Diese Träume von gewundenen Tunneln und dem aufgehenden Mond, der kaum über den Horizont stieg. War es möglich, dass sie tatsächlich etwas bedeuteten?
    Er wusste es nicht. Er wusste gar nichts.
    » Ich muss noch etwas darüber nachdenken«, sagte Lichtsang und wollte weggehen.
    » Was?«, fragte Schamweberin. » Was ist mit deiner Stimme?«
    Lichtsang schüttelte den Kopf.
    » Lichtsang!«, rief sie, als er ging. » Lichtsang, du kannst uns doch nicht in der Luft hängen lassen!«
    Er zuckte die Schultern und warf einen Blick zurück. » Doch, das kann ich.« Er lächelte. » Manchmal bin ich einfach enttäuschend.«
    Mit diesen Worten verließ er die Arena und machte sich auf den Rückweg zu seinem Palast, ohne abgestimmt zu haben.

Kapitel 51
    Ich bin froh, dass du zu mir zurückgekommen bist, sagte Nachtblut. Ich war sehr einsam in diesem Schrank.
    Vascher erwiderte nichts darauf. Er schritt auf der Mauerkrone entlang, die den Hof der Götter umgab. Es war schon spät, dunkel und still, auch wenn einige Paläste noch in hellem Glanz erstrahlten. Einer davon gehörte Lichtsang dem Kühnen.
    Ich mag die Dunkelheit nicht, sagte Nachtblut.
    » Du meinst diese Dunkelheit hier?«, fragte Vascher.
    Nein, die in dem Schrank.
    » Du kannst doch nicht einmal sehen.«
    Ein Mensch weiß, wann er sich in der Dunkelheit befindet, sagte Nachtblut. Sogar dann, wenn er blind ist.
    Vascher wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Er blieb auf der Mauerkrone stehen und sah hinüber zu Lichtsangs Palast. Rot und Gold. Kühne Farben, in der Tat.
    Du solltest mich mehr beachten, sagte Nachtblut. Ich mag es nicht, wenn du mich ignorierst.
    Vascher kniete sich hin und beobachtete den Palast. Er war diesem Gott namens Lichtsang nie zuvor begegnet, aber er hatte Gerüchte über ihn gehört. Er schien der seltsamste der Götter zu sein, der herablassendste und spöttischste. Und das war die Gestalt, die das Schicksal von zwei Reichen in den Händen hielt.
    Es gab einen einfachen Weg, dieses Schicksal zu beeinflussen.
    Wir töten ihn, nicht wahr?, fragte Nachtblut, dessen Stimme schrill vor Eifer war.
    Vascher sah weiterhin den Palast an.
    Wir sollten ihn töten, fuhr Nachtblut fort. Komm schon. Wir sollten es tun. Wir sollten es wirklich tun.
    » Warum willst du das unbedingt?«, fragte Vascher. » Du kennst ihn doch gar nicht.«
    Er ist böse, sagte Nachtblut.
    Vascher schnaubte verächtlich. »

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