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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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warf einen Blick zurück und bemerkte Vivennas Verwirrung. » Wir haben doch gesagt, dass wir das Haus durchsuchen, Prinzessin. Genau das haben wir gemacht, und zwar ganz gründlich.«
    Vivenna setzte sich sehr vorsichtig und erwartete beinahe, dass der Stuhl unter ihr zusammenbrach. Tonk Fah und Denth waren sehr gründlich bei ihrer Suche gewesen– sie hatten anscheinend jedes Stück Holz im Haus zerbrochen, einschließlich der Stuhlbeine. Zum Glück war der Stuhl, auf dem sie saß, gut repariert worden und trug ihr Gewicht.
    Der Schreibtisch vor ihr– Lemex’ Schreibtisch– war zersplittert. Die Schubladen waren entfernt worden, und hinter ihnen war eine falsche Rückwand zum Vorschein gekommen. Das Geheimfach war bereits geleert worden. Einige Papierstapel und mehrere Beutel lagen auf der Tischplatte.
    » Das ist alles«, sagte Denth und lehnte sich gegen den Türrahmen. Tonk Fah räkelte sich auf einem zerschlitzten Sofa, dessen Füllung herausquoll.
    » Musstet ihr unbedingt so viel kaputt machen?«, fragte Vivenna.
    » Wir mussten uns vergewissern«, antwortete Denth und zuckte die Achseln. » Ihr wäret überrascht, wenn Ihr wüsstet, wo die Leute ihre wichtigen Sachen verstecken.«
    » Zum Beispiel in der Haustür?«, fragte Vivenna verständnislos.
    » Wäret Ihr auf den Gedanken gekommen, dort nachzusehen?«
    » Natürlich nicht.«
    » Dann klingt das für mich nach einem ziemlich guten Versteck. Wir haben sie eingetreten und eine Höhlung gefunden. Es hat sich bloß als ein Hohlraum ohne Inhalt herausgestellt, aber es war wichtig nachzusehen.«
    » Die Leute sind ziemlich schlau, wenn es darum geht, Wertsachen zu verstecken«, meinte Tonk Fah und gähnte.
    » Wisst Ihr, was ich am Söldnerdasein vor allem hasse?«, fragte Denth und streckte die Hand aus.
    Vivenna hob eine Braue.
    » Die Splitter«, sagte er und schüttelte die roten Finger.
    » Dafür gibt’s keine Gefahrenzulage«, fügte Tonk Fah hinzu.
    » Ihr seid albern«, sagte Vivenna und durchsuchte die Dinge auf dem Schreibtisch. In einem der Beutel klimperte es vielsagend. Vivenna entfernte den Riemen und zog das Behältnis auf.
    Gold glitzerte im Inneren. Viel Gold.
    » Da drin steckt der Gegenwert von über fünftausend Mark«, sagte Denth nachlässig. » Lemex hatte sie überall im Haus versteckt. Einen Barren haben wir im Bein Eures Stuhls gefunden.«
    » Es ist einfacher geworden, nachdem wir die Papiere gefunden haben, auf denen er sich zur Erinnerung notiert hatte, wo sie alle sind«, merkte Tonk Fah an.
    »Fünftausend Mark?«, fragte Vivenna und spürte, wie der Schock ihr Haar etwas aufhellte.
    » Anscheinend hatte sich der alte Lemex einen kleinen Notgroschen zurückgelegt«, meinte Denth kichernd. » Das, und der ganze Hauch, den er hatte… er muss mehr von den Geldern aus Idris abgezweigt haben, als ich vermutet hatte.«
    Vivenna starrte zuerst den Beutel und dann Denth an. » Ihr… habt es mir übergeben«, sagte sie. » Ihr hättet es auch für euch behalten und verjubeln können!«
    » Das haben wir auch«, meinte Denth. » Wir haben zehn Goldstücke fürs Mittagessen herausgenommen. Es müsste jeden Augenblick hier sein.«
    Vivenna sah ihm in die Augen.
    » Na, was hab ich gesagt, Tonks?«, meinte Denth und warf einen Blick hinüber zu dem größeren Mann. » Würde sie mich so ansehen, wenn ich, sagen wir, ein Diener wäre? Nur weil ich das Geld nicht genommen und damit abgehauen bin? Warum erwartet jeder, dass ein Söldner ihn ausraubt?«
    Tonk Fah grunzte und streckte sich abermals.
    » Seht dieses Papiere durch, Prinzessin«, sagte Denth, trat gegen Tonk Fahs Sofa und deutete mit dem Kopf auf die Tür. » Wir warten unten auf Euch.«
    Vivenna sah ihnen nach, als sie das Zimmer verließen. Tonk Fah beschwerte sich darüber, dass er hatte aufstehen müssen, und Teile der Polsterung hingen ihm noch am Rücken. Mit schweren Schritten stiegen sie die Treppe hinunter, und bald hörte sie das Klappern von Tellern. Vermutlich hatten sie einen der Straßenjungen beauftragt, die in regelmäßigen Abständen vorbeikamen und lautstark anboten, Essen aus einem örtlichen Speiselokal zu bringen.
    Vivenna regte sich nicht. Sie wusste kaum mehr, wie sie sich in dieser Stadt verhalten sollte. Aber sie hatte noch Denth und Tonk Fah, und erstaunlicherweise stellte sie fest, dass sie den beiden immer mehr zugetan war. Wie viele Soldaten in der Armee ihres Vaters– allesamt gute Männer– hätten der Lockung widerstehen können, mit Gold

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