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Sturmkönige 02 - Wunschkrieg

Sturmkönige 02 - Wunschkrieg

Titel: Sturmkönige 02 - Wunschkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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Waffe des Sterbenden, aber das wusste auch sein Gegner. Mit knarzendem Lederpanzer stieg der Mann über seinen zuckenden Kameraden hinweg und holte zum nächsten Hieb aus. Vielleicht wäre das eine Chance gewesen, sich ihm entgegenzuwerfen, schneller zu sein als die Klinge. Aber im Hintergrund sah Tarik den dritten Wächter heranstürmen und wusste sofort, dass er gegen beide zusammen keine Chance hatte.
    »Lauf weg!«, brüllte er Sabatea zu. Hör nur ein einziges Mal auf mich! Aber das brachte er nicht mehr über die Lippen, weil das Schwert seines Gegners erneut auf ihn zuzuckte. Die Waffe war groß und schwer, doch der Krieger wusste genau, wie er sie zu handhaben hatte. Einen anderen Mann hätte der Schwung der zornig geführten Klinge mit sich gerissen und dem Angriff die Genauigkeit genommen. Die Attacke des Wächters blieb präzise. Tarik sah kalte Wut in den Augen des anderen, Schweißperlen auf seinem Schädel, gespannte Sehnen an seinem Hals. All das nahm er wahr, weil er wusste, dass dies die wichtigen Einzelheiten waren, nicht die Waffe selbst. Sie war nur ein verlängerter Arm des Mannes, ein Werkzeug. Wenn Tarik ohne eigene Klinge gegen den Krieger bestehen wollte, dann musste er ihn beobachten, nicht das Schwert, musste seine Bewegungen vorausahnen, immer den Bruchteil eines Augenblicks schneller sein.
    Wieder zischte der Stahl an ihm vorüber, fingerbreit vor seinem Gesicht. Tarik blinzelte nicht einmal. Stattdessen warf er sich herum und rannte auf das Podest, das Portal und den Bronzegong zu. Er war sicher, dass sein Gegner ihm folgte, wusste aber nicht, wie der zweite Mann reagieren würde. Er konnte nur hoffen, dass er Sabatea keine Beachtung schenkte.
    Im nächsten Moment, kurz vor der Treppe, hörte er ihren Schrei.
    Er brauchte keinen halben Atemzug, um seine Entscheidung zu treffen. Nicht umdrehen. Nicht zurückblicken. Weiterlaufen, die Stufen hinauf, das Dröhnen der Schritte seines Verfolgers im Ohr. Ein Verfolger. Der andere musste bei Sabatea sein.
    Wenn er jetzt zögerte, waren sie beide tot. Stattdessen rannte er am Portal vorbei auf den Gong zu. Hinter ihm hämmerten die Stiefelsohlen des Wächters über die Empore. Der Mann brüllte ihm etwas zu, aber Tarik hörte die Worte nicht, richtete sein ganzes Denken nur auf sein Ziel, hoffte, dass er keinen fatalen Fehler beging, einem Irrtum aufgesessen war.
    Mit einem kräftigen Sprung erreichte er den Schlegel des Bronzegongs. Packte den armlangen Schaft mit beiden Händen wie ein Schwert. Spürte kaltes Metall in seinen Händen, kein Holz. Er hatte sich nicht getäuscht.
    Die Schritte in seinem Rücken verharrten. Der Krieger hatte ihn eingeholt. Tarik riss den schweren Eisenschlegel nach oben und wirbelte herum. Der Schwertschlag war mit aller Kraft geführt. Funken sprühten, als die Klinge von dem Schaft abprallte, genau auf Höhe von Tariks Kehle. Er duckte sich und hieb dem Mann den Schlegelkopf mit mörderischer Wucht vors Knie. Die Kuppe war mit Leder umhüllt, aber darunter steckte ein Kern aus Stahl. Der Mann brüllte auf, als Tarik seine Kniescheibe zertrümmerte. Das Bein des Kriegers knickte ein, er geriet ins Schwanken, hielt noch immer das Schwert, aber in einer lächerlichen, vorgebeugten Haltung. Tarik kreuzte seinen Blick. Zuckte die Schultern.
    Er holte ein zweites Mal aus und hämmerte dem Wächter die Stahlkugel ins Gesicht. Der Mann wurde wie von einem Seil nach hinten gerissen. Mit abgespreizten Armen und Beinen krachte er auf den Rücken und blieb liegen, Nase und Mund ein blutiger Krater. Sein Schwert schlug scheppernd auf die Kante der Empore und fiel hinunter.
    Tarik fuhr herum, breitbeinig, das Gesicht verzerrt und mit fremdem Blut bespritzt. Blickte quer durch den Saal zu Sabatea.
    Der dritte Krieger hatte sie gepackt, statt sie sofort zu erschlagen, und versuchte nun, sie zu bändigen. Während sie in seiner Umarmung strampelte und um sich schlug, starrte er herüber zu Tarik und dem Toten zu seinen Füßen. Vielleicht erkannte er in diesem Moment seinen Fehler. Mit eisernem Griff hielt er Sabatea umklammert, aber er begriff nun, dass er sich entscheiden musste. Sie oder der Fremde vor dem Portal.
    Er gab ihr einen heftigen Stoß, der sie meterweit fortschleuderte. Sie stürzte, schlitterte über den Marmorboden und prallte gegen den Leichnam des Mannes, dem Tarik den Kehlkopf zertrümmert hatte.
    Der Krieger stürmte mit stampfenden Schritten an ihr vorüber und rannte auf die Empore zu. Tarik setzte über

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