Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)
Dan mit hochgezogener Augenbraue einen Blick zu. Dan zuckt nur kaum merklich die Schultern und versucht, sich darauf zu konzentrieren, was die Damen ihm erzählen. Bisher haben sie sich darüber ausgetauscht, was aus den Mädchen, mit denen sie früher geritten sind, geworden ist, aber jetzt lenken sie das Gespräch auf Jeff und Dan wird hellhörig.
„Weißt du noch, wie wütend dein Vater war, als er herausgefunden hat, dass Jeff sich mit Evan Kaminski trifft?“ Victoria dreht sich zu Dan um. „Sie wussten, dass sie zusammen sind, oder? Wir haben doch nicht gerade ein großes Geheimnis ausgeplaudert?“
Dan lächelt. „Nein, ich wusste Bescheid.“
Tamara gibt so was wie ein Schnauben von sich. Dan ist davon überzeugt, dass sie wie ein Schweinchen klingen würde, wenn man sie richtig zum Lachen brächte und sie wird ihm gleich ein bisschen sympathischer. „Sie verbergen es ja auch nicht gerade! Was ein bisschen seltsam ist, weil mein Vater mir erzählt hat, dass Jeff mit Evans Vater befreundet war. Ich meine, ist das nicht ein bisschen geschmacklos? Der Vater stirbt und sein Freund stürzt sich auf den jungen, unschuldigen Sohn?“
Dan ist nicht sicher, dass ihm die Richtung gefällt, die das Gespräch eingeschlagen hat. „Kennen Sie Evan?“ Beide nicken und Tamara errötet ein wenig, als Dan hinzufügt: „Mir kommt er nämlich nicht besonders unschuldig vor.“ Dan beschließt, etwas zu riskieren. „Kam er Ihnen unschuldig vor, Tamara?“
Victoria fährt zu ihrer Freundin herum und Tamaras Gesicht wird dunkelrot. Victorias Augen weiten sich im Rausch der Tratschsiegerin und sie sagt: „Entschuldigen Sie uns, Dan. Wir möchten nur kurz die Toilette benutzen.“ Sie zerrt Tamara schon fast aus ihrem Stuhl und in Richtung der Toiletten und Dan hat einen Moment lang ein schlechtes Gewissen, aber tut es mit einem Schulterzucken ab. Sie hätten Jeff nicht als geschmacklos bezeichnen sollen.
Ryan taucht mit einem weiteren Bier für Dan auf, mit dem Kommentar: „Das geht aufs Haus. Wenn du mit den beiden zu tun hast, wirst du Alkohol brauchen.“ Er schaut sich kurz um. „Ernsthaft, Mann. Sieh dich ein bisschen vor. Zusammengenommen gehört ihren Vätern die halbe Stadt. Sie sind nicht direkt boshaft, nur …“
„Rücksichtslos?“, schlägt Dan vor. Er kennt solche Leute. Jeder, der in der Welt des Pferdesportes gearbeitet hat, kennt solche Leute.
„Ja, das trifft es genau. Hör zu, Mann. Ich werde euch nicht unterbrechen, wenn sie zurückkommen und meine Schicht ist in einer halben Stunde vorbei. Aber wenn du heute Abend noch nichts vorhast, komm doch ins Fireside. Ich kann dich mit ein paar rücksichtsvolleren Leuten bekannt machen, wenn du verstehst, was ich meine.“
„Ja, danke. Vielleicht mache ich das.“
Ryan macht sich wieder an die Arbeit und die Frauen kommen irgendwann von der Toilette zurück. Sie sehen beide ein bisschen High aus. Dan könnte nicht sagen, warum. Vielleicht ist es Koks, vielleicht nur die Aufregung des Tratschens. So oder so ist Dan nicht interessiert. Doch die zwei sehen das anders.
„Also, Dan. Erzählen Sie uns von sich.“Tamara beugt sich vor und legt ihre Hand auf seinen Unterarm. Alles, was er von ihrer Brust sehen kann, ist nahtlos gebräunt und er kann eine Menge sehen.
„Sorry, da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich arbeite einfach nur im Stall.“
„Aber das kann doch noch nicht alles sein!“ Victoria bittet Tamara mit einem Blick um Bestätigung und erntet ein Nicken. „Als Evan von Ihnen erzählt hat, hat er erwähnt, dass Sie beim Rolex gestartet sind. Und das ist nun mal ein Name, der uns sehr am Herzen liegt.“ Die beiden kichern und präsentieren ihre Armbanduhren. Dan würde jede Wette eingehen, dass sie beide mehr wert sind als sein Pick-up. „Also haben wir Sie gegoogelt. Das war ja echt eine aufregende Geschichte. Ich meine …“ Victoria hält inne. „Oh, möchten Sie lieber nicht darüber reden?“
Dan bringt ein Nicken zustande. „Ja, eher nicht.“ Er kann den beiden ansehen, dass sie unentschlossen sind, wie sie jetzt vorgehen sollen. Es ist frustrierend, keine neuen Informationen zu bekommen, aber …
Tamara beugt sich vor und legt eine Hand auf seinen Arm. „Ist schon okay, wir verstehen das. Es muss schwer für Sie sein. Wenn Sie jemanden zum Reden brauchen, oder jemanden, der Ihnen da durchhilft, dann denken Sie bitte an uns.“ Dan wird klar, dass die beiden Frauen offiziell die einzigen Personen in diesem Staat zu
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