Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)
ich habe mit Robyn gesprochen, der Frau, die sich hier um die Pferde kümmert und einen Teil ihrer Ausbildung übernimmt … und sie wäre daran interessiert, nach Kalifornien zu ziehen und eine der Stellen zu besetzen.“ Robyn hatte sich gerade von ihrem Freund getrennt, und als Dan ihr von der Möglichkeit erzählte, mit den Pferden nach Kalifornien zu gehen, hatten ihre Augen geradezu geleuchtet. „Äh, das wäre wohl gut, egal ob ich nun mitkomme oder nicht. Wenn ich dort bin, könnten wir problemlos zusammenarbeiten, und wenn nicht, hätten Sie jemanden, der die Pferde kennt.“
„In Ordnung, das werde ich an Evan weitergeben. Ich glaube, dass er und Jeff Stevens mit Tatiana bei den Gesprächen dabei sein wollten – Evan möchte ihr durch dieses Projekt das Familienunternehmen näherbringen. Aber ich gehe davon aus, dass sie gern jemanden einstellen würden, der von Ihnen empfohlen wurde, auch wenn sie selbst keine Gelegenheit zu einem Gespräch mit ihr haben.“
Und schon drei Tage später findet sich Dan in einem Shuttle (zu Dans Erleichterung ein ganz normales Auto) wieder, das ihn zum Flughafen Cincinnati bringt. Er ist noch nie geflogen. Er ist zwar viel gereist, zumindest in Nordamerika, aber dabei ist er erst getrampt und später mit Pferdetransportern gefahren. Er und Justin hatten darüber gesprochen, mit Willow an internationalen Turnieren teilzunehmen, aber daraus war nichts mehr geworden. Noch etwas, das sie nie gemeinsam tun werden.
Das Flughafenpersonal macht einen gelangweilten und leicht feindseligen Eindruck, aber er schafft es durch die Sicherheitskontrolle und ins Flugzeug, ohne ein größeres Trauma davonzutragen. Der Gedanke an den Start macht ihn ein bisschen nervös, aber als es dann so weit ist, erweist sich das Gefühl der Beschleunigung als harmlos im Vergleich zu dem, was er schon auf einem Pferd erlebt hat. Karl hat ihm einige Bücher zum Thema Verwaltung einer Reitanlage geliehen, und er hat das Kleinste davon mitgenommen. Er möchte nicht, dass die Leute in Kalifornien es sehen und erkennen, wie wenig er wirklich weiß, aber er möchte auch nicht herumsitzen und Zeit verschwenden, wenn er stattdessen etwas lernen könnte. Dieses Buch klein genug, um es in seine Tasche zu stopfen, bevor er jemandem begegnet.
Das Landen ist etwas beängstigender als der Start – das Ruckeln und das Abbremsen sind wiederum nicht halb so schlimm wie der Schwung eines Pferdes, doch er ist daran gewöhnt, ein wenig aktiver an dem was vor sich geht beteiligt zu sein. Es geht gegen seine Natur, einfach dazusitzen und darauf zu vertrauen, dass jemand anders sich um alles kümmern wird. Aber alles geht gut, und er folgt den Anweisungen, die ihn aus dem Flugzeug und in den Ankunftsbereich führen.
Man hatte ihm gesagt, dass ihn jemand abholen würde und er bei Problemen Linda anrufen solle. Als er den Flugsteig verlässt, wird ihm klar, dass er keine Ahnung hat,wie derjenige ihn erkennen soll. Aus Filmen kennt er Fahrer, die Schilder mit den Namen ihrer Passagiere hochhalten, doch er sieht keine Schilder und auch niemand anderen, der so verloren wirkt wie er.
Er möchte Linda nur ungern wegen so einer Kleinigkeit belästigen, aber er möchte auch nicht der Idiot sein, der stundenlang am Flughafen herumgestanden hat, obwohl ein einfacher Anruf das Problem ganz leicht gelöst hätte. Er spielt mit seinem Handy und versucht, sich zu entscheiden, als hinter ihm plötzlich eine Stimme dröhnt.
„Dan! Hey, tut mir leid, dass ich spät dran bin. Wartest du schon lange?“ Dan dreht sich um und sieht Evan, allerdings nicht den Evan, den er kennt. In Kentucky hatte Evan sich angepasst und seine eleganteste Kleidung hatte aus Jeans und Button-downs bestanden. Hier trägt Evan einen mittelgrauen Anzug mit einem strahlend weißen Hemd und einer purpurnen Krawatte. Seine Haare sind immer noch ein bisschen zu lang, aber sorgfältig frisiert. Zum ersten Mal wirkt der Mann ein bisschen einschüchternd auf Dan.
Dann lächelt Evan und die Wirkung verfliegt. „Ich habe Linda gesagt, ich könnte dich mitnehmen, weil ich sowieso am Flughafen wäre … aber dann hatte mein Flug natürlich Verspätung!“ Dan bemerkt, dass Evan ebenfalls Handgepäck über die Schulter geschlungen hat, nur dass Evans eine Kleidertasche für Anzüge ist und Dans ein Rucksack.
„Nein, kein Problem, ich bin noch nicht lange hier“, bringt er schließlich hervor.
„Oh, gut. Hey, Mann, es ist schön, dich zu sehen.“ Evan sieht aus,
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