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Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Titel: Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sherwood
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Problem. Es ist nichts Superdringendes, falls es dir jetzt nicht passt.“
    „Nein, Linda hat mir gesagt, worüber du reden wolltest. Und du hast Recht. Wir sollten das klären. Hast du gerade ein bisschen Zeit?“
    Dan nickt und Evan steigt die restlichen Stufen zur Veranda hoch und lässt sich mit einem tiefen Seufzer auf den zweiten Stuhl fallen. Dan hebt seine halbleere Bierflasche hoch. „Willst du eins? Oder einen Kaffee oder so was?“
    Evan sieht aus, als würde er gegen irgendeine Versuchung ankämpfen und gibt dann seufzend auf: „Ein Bier ist jetzt genau das richtige, danke dir.“
    Nachdem Dan das Bier geholt hat, macht er es sich auf seinem Stuhl bequem und zückt seine Fragenliste. Er weiß nicht, ob er Evan dazu bringen soll, seine Fragen so schnell wie möglich zu beantworten, damit er nach Hause gehen und sich ausruhen kann, oder ob er dem armen Kerl lieber erst eine Pause gönnen soll. Evan nimmt einen tiefen Zug aus seiner Bierflasche, dann beugt er sich vor und sagt: „Okay, leg los“, und Dan wird bewusst, dass es albern von ihm war anzunehmen, dass er das Tempo des Gesprächs bestimmen würde. Evan ist ein einflussreicher Mann und wird keinen seiner Angestellten eine Besprechung leiten lassen.
    „Ja, Okay. Also, ich schätze die wichtigste Frage ist die, wie schnell die Pferde verkaufsfertig sein sollen. Ich meine, die normale Vorgehensweise ist, billige nicht ausgebildete Pferde zu kaufen, sie auszubilden und dann als wertvolle, gut ausgebildete Pferde zu verkaufen. Aber ‚ausgebildet‘ ist ein dehnbarer Begriff. Wir können sie halb fertig für einen geringen Gewinn verkaufen und uns dann neuen Pferden widmen, oder wir behalten sie etwas länger und bilden sie besser aus und verkaufen sie mit größerem Gewinn. Verstehst du: Entweder verkaufen wir mehr preisgünstige Pferde oder wenige teure Pferde.“ Dan schaut Evan an und bemerkt, dass dieser aufmerksam zuhört. Es ist irgendwie ein bisschen beunruhigend, als wäre er zu aufmerksam. Aber Dan hatte Evan schon immer als sehr starke Persönlichkeit empfunden, also spricht er einfach weiter: „Also muss ich wissen, wie du die Dinge angehen willst. Und ich muss wissen, wie energisch du dir den Markt erschließen willst, wie viel Zeit du für Turniere und andere verkaufsfördernde Aktivitäten im Gegensatz zum aktiven Training einplanen willst. All so was.“
    Evan nickt nachdenklich und dann verbringen sie etwa eine halbe Stunde damit, das Geschäftliche zu besprechen. Irgendwann nimmt Evan seine Krawatte ab, und als er sein Bier geleert hat, holt Dan für jeden von ihnen ein neues. Nach einiger Zeit schläft die Unterhaltung schließlich ein und sie sitzen einfach da und sehen zu, wie es Nacht wird. Es ist friedlich und gefällt Dan besser als der letzte Abend, an dem er das Gleiche getan hatte, aber allein. Nach einer Weile fallen Evan die Augen zu und Dans Blick löst sich von der Nacht und wandert zu dem anderen Mann. Dan war schon vorher klar, wie gut aussehend Evan ist und bei Gott, sein Körper ist ein wahres Kunstwerk, doch sein Gesicht ist so lebendig, dass Dan nie eine richtige Gelegenheit hatte, es so zu sehen, wie es ist, ohne den ständig wechselnden Gesichtsausdruck. Im Halbschlaf wirkt Evan jung und friedlich. Die Falten verschwinden von seiner Stirn, aber eine winzige bleibt zurück und Dan möchte die Finger ausstrecken, um sie glatt zu streichen.
    Ein paar Minuten später schnaubt Evan leise und öffnet die Augen und Dan schaut schnell wieder auf die Berge hinaus und gibt vor, von Evans kleinem Nickerchen nichts bemerkt zu haben. Evan sammelt sich einen Moment lang, bevor er sich den Nacken reibt und sagt: „Ich sollte besser nach Hause gehen. Gibt es sonst noch etwas, worüber du reden wolltest?“
    „Naja, nur … Tat.“ Evan zieht eine Augenbraue hoch und Dan stellt sofort klar: „Sie ist toll und hat eine Menge Talent zum Reiten und ich bin froh, sie auf dem Hof zu haben. Ich schätze ich weiß nur nicht, wie ich mit ihr umgehen soll. Ich meine, wie ich das richtige Gleichgewicht zwischen dem Geschäftlichen und Tats Vergnügen finden soll.“
    „Okay … ich glaube, ich weiß, was du meinst, aber kannst du mir ein Beispiel geben?“ Evan ist wieder ganz der Geschäftsmann, aber diesmal etwas ruhiger und es ist eher so, als wären sie Kollegen und nicht Vorgesetzter und Untergebener.
    „Naja, ich gehe davon aus, dass Sunshine im Moment nicht verkauft werden soll, weil sie jetzt das Pferd ist, das Tat auf

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