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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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Für wen zum Teufel hältst du dich?« Ich verdrehte alles, aber das war das Einzige, was mir noch gelingen wollte. Nur meine Wut hielt mich davon ab, zusammenzubrechen. Ein Teil von mir war sich im Klaren darüber, dass mein Ausbruch unfair, dass das, was ich Anyan antat, gemein war, und dass er das nicht verdient hatte. Aber ich wusste nicht, wie ich mich sonst davon abhalten sollte, meinen jetzt schon ziemlich schwachen Bezug zu … zu allem zu verlieren. Zu meinen Gefühlen, meiner geistigen Gesundheit, meinem Verstand. Ich war dabei, mich zu verlieren. Und Anyan bekam meinen Verlust mit voller Wucht ab.
    Ich streifte mein Oberteil ab und warf es nach ihm. Er fing es mit den Händen auf, hielt es fest und wusste nicht, wohin er blicken sollte, als ich nackt vor ihm stand.
    »Du kennst mich nicht, Anyan Barghest«, blaffte ich ihn an und rannte ins Meer und zu einer der wenigen Personen, die es taten.
    »Jane, was machst du denn hier?«, fragte Iris besorgt, was sie angesichts meines Zustandes auch sein musste. Ich war noch immer splitterfasernackt und zitterte, aber das war eher der Schock als die Kälte. Ich war bis nach Eastport geschwommen und dann klatschnass die Hauptstraße entlang zu ihrer Boutique gelaufen. Im letzten Moment hatte ich noch daran gedacht, mich für die Sterblichen unsichtbar zu machen.
    Iris stieß die Tür auf und bugsierte mich nach oben in die luxuriöse, kleine Wohnung über ihrem Laden, wo sie mich im Flur stehen ließ und mir ein Handtuch und eine Decke holte. Das Handtuch wickelte sie mir ums tropfnasse Haar, die Decke um meine Schultern. Dann fing ich an zu schluchzen.
    Ich war so hysterisch, dass ich ihr erst nach einer Weile sagen konnte, was passiert war. Nachdem ich schließlich doch herausbekommen hatte, dass Anyan aus heiterem Himmel aufgetaucht war und mir eröffnet hatte, dass meine Mutter ermordet worden war, kuschelten Iris und ich uns auf ihrem kleinen Sofa zusammen. Sie hatte mir einen dampfenden Becher Kamillentee gemacht, aber ich konnte ihn nicht trinken. Ich hielt ihn bloß fest und wärmte mir daran die Hände, während ich vor mich hin weinte.
    »Oh, Jane«, flüsterte Iris, während sie mir beruhigend übers Haar strich. »Es tut mir so leid.«
    Noch immer liefen mir die Tränen über die Wangen, aber immerhin hatte ich aufgehört zu schluchzen und konnte wieder sprechen.
    »Ich war so dumm, Iris. Die ganze Zeit über, seit ich von eurer Existenz erfahren habe, habe ich gedacht, es wäre bloß eine Frage der Zeit.«
    Iris drückte mich an sich, hüllte mich mit ihrer Wärme ein.
    »Als Kind, nachdem ich den Schock darüber, dass sie uns verlassen hatte, überwunden und ich akzeptiert hatte, dass es nun mal so war, bin ich die ganze Zeit davon ausgegangen, dass meine Mutter für immer weg war«, erklärte ich und lehnte meine Wange an ihre Schulter.
    »Mm-hm«, machte Iris, um mich zum Weiterreden zu ermuntern, und ihre honigsüße Stimme umspülte mich sanft.
    »Dann erfuhr ich die ganze Wahrheit, und plötzlich wusste ich, dass ich meine Mutter wiedersehen würde. Ich ging einfach davon aus, weißt du? Dass ich sie eines Tages finden würde. Ich wusste, dass sie irgendwo da draußen war und noch lange leben würde, ebenso wie ich. Also hielt ich es nur für eine Frage der Zeit …«
    Meine Stimme erstarb, als mich die Trauer erneut überwältigte. Iris nahm meine Hand und hielt sie fest. Von Zeit zu Zeit beugte sie sich zu mir und küsste meine Tränen weg.
    »Es war so dumm von mir, das einfach zu glauben. Ich dachte, dass ich irgendwann schon die Chance bekäme, sie kennenzulernen. Ihr alles zu sagen, was mir auf dem Herzen lag.«
    »Was wolltest du ihr denn sagen, Jane? Erzähl es mir.«
    »Ich wollte ihr sagen, was sie verpasst hat. Ich wollte ihr sagen, wie ich bin, und sie so viele Dinge über ihr Leben fragen und über die Entscheidungen, die sie getroffen hat.« Ich setzte mich auf, um meinen Becher auf dem Couchtisch abzustellen und meine Nase zu putzen, bevor ich wieder Zuflucht in Iris’ Armen suchte.
    »Und das Schlimmste ist, dass ich ihr sagen wollte, wie wütend ich auf sie bin. Wie sehr sie mich verletzt hat. Ich überlegte mir all die Dinge, die ich sagen könnte, um sie zu bestrafen, sie meinen Schmerz spüren zu lassen. Was war nur los mit mir, verdammt? Ich dachte, ich würde sie wiedersehen, und alles, was ich wollte, war Rache?«
    »Du hast jedes Recht, wütend zu sein, Jane.«
    »Aber hier geht es doch nicht um das Recht. Es geht um

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