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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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Aufkleber auf der Stoßstange zu betrachten, denn sie … wechselten ständig. Dann erkannte ich, dass sie mit einer Aura belegt waren. Zuerst stand darauf so etwas wie »Haltet Illinois sauber«, aber wenn ich ein klein bisschen übernatürliche Kraft aufwandte, erkannte ich Botschaften wie »Halblinge bringen vollen Einsatz«. Trotz der ernsten Umstände konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen. Nicht etwa deshalb, weil die Sprüche besonders originell gewesen wären, sondern weil es mich schockierte, zu sehen, dass jemand stolz darauf war, ein Halbling zu sein. Während meiner Zeit am Hof war mir mehr als klar geworden, dass es die Halblinge auf der Beliebtheitsskala der Alfar nicht so bald auf die Spitzenposition schaffen würden.
    Anyan parkte unseren Mietwagen gleich neben dem Explorer, bevor er sich an mich wandte. »Bist du bereit, Jane? Wir müssen das nicht jetzt machen«, fügte er hinzu, als ich zögerte. Ryu hüllte sich schon in Schweigen, seit wir das Hotel verlassen hatten. Julian war immer schweigsam, und heute Nacht machte er da keine Ausnahme. Um ehrlich zu sein, vergaß ich sogar manchmal, dass er überhaupt da war.
    »Nein«, antwortete ich schließlich und versuchte, meine Stimme möglichst fest klingen zu lassen. »Bringen wir es hinter uns.«
    Wir stiegen aus und gingen zum Eingang.
    Wie in Conleths Labor fanden wir auch hier einen kleinen Eingangsbereich vor, der aussah wie der Empfang jeder x-beliebigen anderen Klinik. Aber er diente bloß als Tarnung, hinter dem jeder Anschein einer normalen Klinik fallen gelassen wurde. Dort gab es kleine Zellen aus Plexiglas mit Rollbahren darin. Überall lag wahllos grausig aussehendes Operationsbesteck herum, zusammen mit größerem medizinischem Gerät.
    Und da war jede Menge Blut.
    Es war überall: an den Wänden, an der Decke. Frischer aussehendes Blut und eingetrocknetes und noch viele … andere Substanzen. Der Ort stank zum Himmel; eine Mischung aus dem Geruch von Angst, Schweiß, Blut, Exkrementen und Tod.
    Ryu legte in einer Beschützergeste die Hand um meine Taille, aber ich nahm ihm die Berührung nicht übel. Ich atmete ein paarmal kurz und flach durch den Mund, musste mich zusammenreißen, dass mir nicht schlecht wurde.
    Plötzlich hallte ein gewaltiges ächzendes Geräusch durch das Gebäude. Anyan, Ryu und ich wichen hastig in den Schutz des Türrahmens zurück. Die Plexiglaszellen erbebten, zerrten noch an ihren Verankerungen, bevor sie vom Boden gerissen wurden. Die Plastikscheiben schwebten in der Luft, kippten langsam auf die Seite und stapelten sich dann übereinander.
    Eine dunkelhäutige Gestalt, bezaubernd und elegant, schritt in die Mitte des Raums. Kraft, Alfar-Kraft, wirbelte um uns herum, und ich war völlig perplex.
    Außerdem hatte ich Angst, dass es sich um Capitola handeln könnte. Die Frau war schön . Sie war groß und schlank und hatte einen Modelkörper. Ihr Gesicht war wie aus tiefschwarzem Ebenholz geschnitzt; die Darstellung eines Künstlers von der perfekten Frau. Sie war eine Königin, eine Nofretete, und ich wusste, dass der Barghest einfach in sie verliebt sein musste. Sogar ich war auf den ersten Blick ein wenig verliebt in sie.
    Julian und ich tauschten staunende Blicke aus, völlig sprachlos von dieser Frau und ihrer Magie. Ihre dunklen Zöpfe fielen ihr geschmeidig über die Schultern. Behutsam schob sie den Stapel aus Plexiglaszellen an eine der Wände.
    »Komm schon, du Muhkuh! Auf geht’s. Das hat dich zehn ganze Sekunden gekostet!«
    Aus dem Schatten auf der gegenüberliegenden Seite des Labors trat eine kleine, kurvige Frau. Sie trug ihr Haar zu einem wippenden Pferdeschwanz gebunden, und ihre Elbenaura war auffallend stark. Unglücklicherweise war auch sie noch dazu schön, aber eben auf ganz entgegengesetzte Weise zu der anderen Frau in der Mitte des Raums. Die üppigen Formen versprachen unanständige Abende und noch unanständigere Nachmittage, ihre schönen, mandelförmigen Augen wurden von dickem Flüssigeyeliner und einer Schicht noch dickerer Wimperntusche betont. Sie sah aus wie Prinzessin Jasmin aus Disneys Aladdin , nur rundlicher und sexier. Und definitiv nicht jugendfrei.
    Als die kleinere Frau uns im Türrahmen erblickte, winkte sie uns zu. »Hey, Anyan!«, rief sie, bevor sie sich noch einmal umwandte. »Capitola!«, brüllte sie über die Schulter zurück. »Anyan ist hier!«
    »Warum musst du immer so laut sein, Shar?«, beschwerte sich die große, schlanke Frau mit der typisch

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